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Uf Wiederluege, Meitli: Mit erhobenem Haupt Endstation Halbfinale

Zürich. Schade, keine Wiederholung des Wunders von Basel: Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft scheitert im Halbfinale der Europameisterschaft kurz vor einem weiteren Elfmeterschießen an technisch überlegenen, aber nicht unverwundbaren Spanierinnen.

Uf Wiederluege, Meitli: Mit erhobenem Haupt Endstation Halbfinale

Adieu, Mesdames! Endstation Halbfinale für die deutschen Frauenfußballerinnen gegen Spanien. Grafik: jrh/Gipi

Klar, die Furia Roja hat mehr Ballbesitz, mehr Spielkontrolle, mehr Technik auf dem Platz. Aber: Was diese deutsche Mannschaft an Widerstandskraft, Disziplin und Leidenschaft auf den Platz bringt, ist ein emotionales Lehrstück.

100-prozentige Torchancen für Spanien? Sicher, Paredes köpft nach einem Eckball aus kurzer Distanz an den rechten Pfosten (42.), sorgt bei Ecken immer wieder für Gefahr. Aber ansonsten Fehlanzeige, weil sich die deutschen Spielerinnen in jeden Schuss werfen, grätschen, Lücken zulaufen, Pässe antizipieren – Sonderlob für Sophia Kleinherne, die nach einer erneuten Rettungsaktion umknickt und mit Tränen rausmuss.

Das tut schon weh: Sydney Lohmann vertändelt in Minute 113 die Kugel – man muss im Eifer des Gefechts einfach reinbrüllen: „Hau doch die Kugel weg“ – Aitana Bonmatí geht in die Box und trifft ausgerechnet ins Torwarteck der bis dahin überragenden Ann-Kathrin Berger. Elfmeterschießen, ade!

Spielhöhepunkte: Das war los in Zürich

  • 1. Halbzeit: Spanien kontrolliert das Spiel, doch Deutschland verteidigt wie eine Mauer.
  • 85. Minute: Klara Bühls Freistoß streicht nur Zentimeter am rechten Pfosten vorbei – das hätte das 1:0 sein können.
  • 90.+4: Das gibt es doch nicht!  Bühls Schuss wird geblockt und wird zur Bogenlampe, Cata Coll kratzt den Ball aus dem rechten Winkel. Carlotta Wamser scheitert im Nachschuss aus wenigen Metern an der Torfrau – das wäre der sudden death der Spanierinnen gewesen!
  • Verlängerung: Die Kräfte schwinden, Spanien erhöht den Druck – Berger pariert mehrfach bravourös.
  • 113. Minute: Lohmann versucht sich zu eigensinnig mit einem Dribbling an der linken Außenseite freizuspielen und spielt Coll in die Beine, die startet durch, Berger orientiert sich zur Mitte, die Spanierin wählt die Torfrauecke, 0:1.
Adieu, Mesdames! Endstation Halbfinale für die deutschen Frauenfußballerinnen gegen Spanien. Grafik: jrh/Gipi

Berger – die tragische Heldin

In Memoriam Olli Kahn 2002: Wochenlang überragend, unüberwindbar bei der WM – und dann dieser eine Moment, der das Narrativ dreht. Berger, die Elferheldin von Basel, die Sprungfeder des Teams, trifft einmal die falsche Entscheidung. Kein Vorwurf: Ohne ihre Paraden wäre schon früher Schluss gewesen mit deutscher Frauenfußball-Herrlichkeit.

Was bleibt? Ein Team, das kämpft, rackert, rauft – wie eine Nationalmannschaft es vorleben sollte. Bei den Herren erleben wir allzu oft taktische Ratlosigkeit und fehlende Galligkeit. So, Männer, beißt frau sich in ein Turnier! Danke, Mädels!

Für ein kleines Wunder in Basel.
Für ein großes Herz in Zürich.
Und für den Beweis, dass es sie noch gibt, die deutschen Tugenden – ganz ohne Chauvinismus!

Fußball-Deutschland verneigt sich
Adieu, Mesdames! Endstation Halbfinale für die deutschen Frauenfußballerinnen gegen Spanien. Grafik: jrh/Gipi

Stimmen zum Spiel

Ann-Katrin Berger (Torhüterin):

„Ich bin leer. Es tut weh. Wir haben so viel gegeben. Ich werde lange an diesen Moment denken – aber auch an all das, was wir gemeinsam erreicht haben.“

Sara Däbritz (Mittelfeld):

„So kurz vor einem möglichen Elfmeterschießen noch das Tor zu kassieren, das ist brutal. Aber wir können stolz auf unseren Weg sein. Wir haben Europa gezeigt, wer wir sind.“

Christian Wück (Bundestrainer):

„Natürlich tut es weh. Wir wollten unbedingt ins Finale. Aber ich ziehe meinen Hut vor dieser Mannschaft. Spanien war spielerisch besser – aber wir haben es ihnen verdammt schwer gemacht.“

Alexandra Popp (Ex-Kapitänin): „Fußball ist manchmal grausam. Aber wir haben gekämpft bis zum Umfallen. Ich bin stolz auf jede Einzelne.“

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