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Erbendorf: Hier gedeiht ein ganz besonderes Schwammerl

Erbendorf. Nach einigen beruflichen Stationen hat Michael Wildenauer heuer im März seinen eigenen Bio-Laden "Schwammerl" eröffnet und sich damit einen Traum erfüllt.

Erbendorf: Hier gedeiht ein ganz besonderes Schwammerl

Heimatentwicklerin Cornelia Müller schaute jetzt bei Michael Wildenauer in seinem Bioladen “Schwammerl” vorbei. Foto: Theo Kurtz

Michael Wildenauer hat beruflich schon einiges ausprobiert. Er hat Koch gelernt, machte seinen Hotelbetriebswirt, war danach Einzelhandelskaufmann-Azubi, arbeitete jahrelang bei einem Lebensmitteldiscounter und in einem Bio-Markt. Jetzt ist für den 33-jährigen Friedenfelser ein Wunsch in Erfüllung gegangen. Heuer im März eröffnete er in Erbendorf seinen “Schwammerl”. Mittlerweile ist er auch Heimatunternehmer.

Vollsortiment auf 80 Quadratmeter

Wildenauer hat sein eigenes Bio-Geschäft aufgemacht. Ein Vollsortimenter auf überschaubaren 80 Quadratmeter Verkaufsfläche. Trotzdem: Hier gibts fast alles, vom Wein über Käse, Obst, Gemüse bis zur Kosmetik. Rund 1600 Artikel umfasst alleine sein Trockensortiment. Seit knapp einem halben Jahr hat er auf. Und es läuft gut. Rund um den Laden hat der Familienvater von zwei kleinen Kindern aber noch weitere Standbeine entwickelt. So wird er zum Start ins neue Schuljahr drei Kindergärten und eine Grundschule mit leckerem und gesundem Mittagessen versorgen. Ein Pilotprojekt, um den Nachwuchs von den frittierten Kalorienbomben wegzubekommen.

Täglich bis zu 100 Schulessen

Bis zu 100 Essen wird Wildenauer täglich zubereiten. Eine Herausforderung. Er muss den pommesbegeisterten Nachwuchs auf den Kartoffel-Spinatgratin-Geschmack bringen. Doch er ist überzeugt: Er schafft’s. Auch Gemüse und Co sind lecker. Auf die Zubereitung kommts an. Ihm geht es aber um mehr als um die gesunde Kost. Er will die Kinder sensibilisieren, für die Wertigkeit von Lebensmittel, für die Natur, für die Nachhaltigkeit. Spielerisch. Vielleicht richtet er in unmittelbarer Nachbarschaft der Kindergärten und der Schule auf eigene Kosten noch eine Art Garten-Bioecke ein, mit Beeten zum Garteln. Mal schauen.

Lebensmittel einfach weggeworfen

Viel zu viel wird weggeworfen. Das hat ihn schon immer gestört, als er noch im Lebensmitteleinzelhandel gearbeitet hat. Aus dieser Erfahrung heraus ist seine eigene Geschäftsidee entstanden. Aber auch der Umstand, wie zeitaufwendig es für ihn und seine Familie ist, sich mit Bio-Produkten aus der Region zu versorgen. Seine Idee: Das vielfältige Bio-Angebot bündeln, in einem Geschäft in zentraler Lage. In Erbendorf. “Die Friedenfelser fahren zum Einkaufen dort hin.”

Umbau der ehemaligen Metzgerei

Und tatsächlich, in bester Lage am Unteren Markt stand ein Geschäft leer. Früher war dort eine Metzgerei drin. Wildenauer griff zu, begann im Oktober 2022 mit dem Umbau und sperrte am 9. März 2023 zum ersten Mal seine Ladentür auf. In kürzester Zeit hat er sich schon eine Stammkundschaft aufbauen können. Rumgesprochen hat sich die große Käseauswahl. “Im Schnitt bieten wir 50 verschiedene Sorten an.” Auch dafür gibt es schon eine eigene Fangemeinde.

Und wer mag, kann sich im “Schwammerl” von Montag bis Freitag ein leckeres Mittagsgericht schmecken lassen. Wildenauer hat im und vor dem Laden Tische aufgestellt. “Das Angebot wird angenommen”, freut er sich. Nicht zu vergessen: Er hat auch Arbeitsplätze geschaffen. Mit ihm halten sechs Mitarbeiterinnen in Voll- oder Teilzeit sowie auf Minijobbasis den Laden am Laufen. Eine für den Lebensmitteleinzelhandel durchaus bemerkenswerte Personalstärke.

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Picknickkorb rauf zum Zipfeltannenfelsen

Eng arbeitet er, der in seiner Freizeit als ehrenamtlicher Bergwachtler aktiv ist, mit der Öko-Modellregion Steinwald zusammen. Wanderer und Biker, die in dem Naturpark unterwegs sind, können ihre Brotzeit zu Hause lassen. Dafür können sie sich beim “Schwammerl” einen Picknickkorb zusammenstellen lassen. Da ist alles drin: vom Besteck, über die Picknickdecke bis hin – natürlich – zu den Schmankerln. Der wird von Wildenauer direkt in eine Abholstation am Zipfeltannenfelsen raufgebracht. Der Korb, der eigentlich eine Box ist, ist mit einem Schloss gesichert, das man mit dem Zahlencode, den man bei der Bezahlung erhalten hat, öffnen kann. Nach der Stärkung kann man den Behälter ganz bequem wieder in die Abholstation zurückstellen und weitermarschieren, beziehungsweise radeln.

Obstkorb für Betriebe

Immer öfter bieten Firmen ihrer Belegschaft ein gesundes Zusatzzuckerl, wie Gratisobst an. Auch hier ist Wildenauer bereits im Geschäft und beliefert fünf Unternehmen in der Region mit der vitaminreichen Kost. Darüber hinaus kann man in dem Bioladen auch Geschenkkörbe für die unterschiedlichsten Anlässe, entweder mit regionalen Produkten bestückt oder bunt gemischt, in Auftrag geben.

Kochkurse und Genuss-Events

Der 33-Jährige hält zudem Kochkurse ab – demnächst weiht er die Teilnehmer in die Geheimnisse der Sauerkrautzubereitung ein. Und einmal im Monat will er Genuss-Events organisieren. Der nächste findet am 23. September im Felsenkeller in der Pfarrgasse statt. Dort wird es eine Wein- und Käse-Verkostung geben. Die letzte Veranstaltung für heuer an diesem ungewöhnlichen Ort. Denn danach ist bis zum Frühjahr der Felsenkeller wieder für die Fledermaus reserviert.

Der Bioladen “Schwammerl” in Erbendorf. Foto: Michael Wildenauer
Bio-Produkte aus dem Steinwald – auch die stehen im Regal. Foto: Michael Wildenauer
Groß ist die Käseauswahl Foto: Michael Wildenauer
Frisches Obst und Gemüse bekommt man selbstverständlich auch. Foto: Michael Wildenauer

HeimatUnternehmen ist ein Netzwerk …

… das Menschen bei ihren Herzensprojekten begleitet und unterstützt. Ein Netzwerk, bei dem Ideen auf unternehmerischen Sinn treffen. Ideen, die bewegen, verändern und neue Beziehungen knüpfen – kurz gesagt: #DOUGAIDWOS.

Die durch das Amt für Ländliche Entwicklung geförderte Initiative unterstützt Unternehmerinnen und Unternehmer, die mit Herz, Verstand und Heimatverbundenheit aktiv Mehrwerte für die Region schaffen wollen. Mehr dazu findet ihr auf www.heimatunternehmen.bayern.