Seit Jahrzehnten Begleiter bei der Ausbildungssuche
Seit Jahrzehnten Begleiter bei der Ausbildungssuche
Diese Kurse existieren seit der bfz-Unternehmensgründung vor 40 Jahren und sind damals wie heute gefragt. Bei Gründung der bfz 1983 lag die Jugendarbeitslosigkeit mit 623.300 Betroffenen auf einem Höchststand. Die bayerischen Wirtschaftsverbände nahmen sich des Themas an und beauftragten die bfz als arbeitgebernahe Organisation mit der Umsetzung von Maßnahmen. Ziel war, die jungen Menschen in dieser Zeit der Arbeitslosigkeit aufzufangen und mit Qualifizierungen für den späteren Berufsstart vorzubereiten.
Uns liegen die jungen Talente und Fachkräfte von morgen besonders am Herzen. Deshalb ist unsere Vision unverändert – auch wenn mittlerweile die Vorzeichen vertauscht sind – und mehr Ausbildungsplätze als Azubis zur Verfügung stehen. Unsere Unterstützungs- und Qualifizierungsangebote sind immer noch am Puls der Zeit und Schwerpunkt unserer Arbeit.
Standortleiterin Tina Faltenbacher
Das bfz entwickelten neue, wirksame Programme
In den 1980er Jahren entstanden ausbildungsähnliche Angebote, wie das „Berufspraktische Jahr“ oder die „Berufsvorbereitenden Maßnahmen“. Eigens errichtete Werkstätten in den bfz ermöglichten Trainings für verschiedenste Ausbildungsberufe. Schulungen zur Fachtheorie wechselten sich zu gleichen Teilen mit längeren Praktika im Betrieb ab. Ein Novum, denn zuvor dauerten Praktika nur zwei Wochen. „Unsere Idee dahinter: Die Jugendlichen sollten einerseits tiefer in die betriebliche Realität eintauchen – und so praxisnaher qualifiziert werden. Zudem steigerte die lange Verweildauer die Sichtbarkeit gegenüber den Unternehmensverantwortlichen und die Jugendlichen konnten die Betriebe besser von sich überzeugen“, so Tina Faltenbacher.
Die Konsequenz: Tausende arbeitslose Schulabgängerinnen fanden einen Ausbildungsplatz, der wirklich zu ihnen passte. Die Jugendarbeitslosigkeit sank, längere Praktikumsangebote etablierten sich auf dem Markt.
Herausforderungen der Gegenwart
Die hohe Jugendarbeitslosigkeit ist heute überwunden, weil sich auch der Arbeitsmarkt geändert hat. Aktuelle Herausforderungen liegen im Arbeitnehmer- und Fachkräftemangel: Im August 2023 waren deutschlandweit laut Bundesagentur für Arbeit 177.400 betriebliche Ausbildungsstellen (34 Prozent) noch unbesetzt. Die größten Engpässe gibt es in den Bereichen Pflege und Gesundheit, in Bau- und baunahen Berufen (beispielsweise Sanitär-, Heizungs-, Klimatechnik) sowie im Verkauf (Kaufleute im Einzelhandel und im Büromanagement).
Zeitgleich fanden aber 76.000 junge Menschen keinen Ausbildungsplatz. Die Gründe, warum Jugendliche keinen Ausbildungsplatz finden, obwohl genügend Angebote auf dem Markt sind, sind vielseitig. Jugend-Koordinator Werner Preißer vom bfz-Standort Weiden erklärt: „Oft wissen die Jugendlichen noch nicht, welcher Beruf, der richtige für sie ist, sind unsicher beim Bewerbungsschreiben oder können im Vorstellungsgespräch nicht überzeugen.“ Um auch diese jungen Menschen bei ihrem persönlichen und beruflichen Werdegang zu unterstützen, stehen ihnen in der „Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme“ (BvB) sogenannte „Bildungsbegleiterinnen“ zur Seite.
Sie ermitteln Kompetenzen, geben Tipps beim Schreiben von Bewerbungen, ermöglichen für den Berufseinstieg wichtige Qualifizierungen oder vermitteln Praktika: „Es ist schön zu sehen, wie die jungen Leute mit unserer Unterstützung genau das finden, was ihnen Spaß macht und zu ihnen passt. Unsere Arbeit ist sehr individuell, denn der Fokus liegt auf den Interessen und Stärken der Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Am meisten freue ich mich, wenn ich ehemalige Teilnehmerinnen und Teilnehmer treffe, die inzwischen ihre Ausbildung absolviert haben und fest im Arbeitsleben stehen“, so Preißer.
Ein breites und tiefes Portfolio
Zusätzlich zu Maßnahmen und Projekten im Bereich der Förderung und Vermittlung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben die bfz viele weitere Produkte im Portfolio. Neben den aktuell stark nachgefragten Integrations- und Berufssprachkursen für Migranten, bieten die bfz unter anderem auch Qualifizierungen in den Bereichen Büro, Technik oder Soziales sowie Umschulungen in verschiedenen Bereichen im digitalen Format mit Live-Online-Unterricht an.
In Einzelcoachings werden Langzeitarbeitslose oder Rehabilitanden wieder an den Arbeitsmarkt herangeführt. In speziell auf die Zielgruppe zugeschnittenen Maßnahmen werden schwerbehinderte oder gesundheitlich beeinträchtigte Personen geschult und auf ihrem neuen beruflichen Lebensweg begleitet. Daneben werden seit mehreren Jahren in Weiden auch Heilerziehungspflegerinnen sowie Heilerziehungspflegehelferinnen an der bfz-eigenen Fachschule ausgebildet.
Die Qualifizierung zur Assistenzkraft in Kindertageseinrichtungen oder der Vorbereitungslehrgang auf die Externenprüfung zum/r staatlich anerkannten Kinderpfleger/innen runden dabei das pädagogische Angebot ab.
Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft gGmbH
Die bfz stehen in der Arbeitsmarktpolitik der öffentlichen Hand zur Seite: Im Auftrag von Arbeitsagenturen oder Jobcentern bieten sie zusammen mit regionalen Partnern Aus- und Weiterbildungen an. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter qualifizieren Menschen aller Altersgruppen entsprechend der Anforderungen der modernen Arbeitswelt – und unterstützen sie damit bei der Vermittlung in Job oder Ausbildung und bei der Integration ins Berufsleben.
1983 gegründet, sind die bfz bayernweit an 19 Hauptstandorten und 150 Schulungsorten vertreten. Die bfz sind eine Gesellschaft der Unternehmensgruppe des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft e. V.
Weitere Informationen gibt es hier.




