Es bleibt beim strikten Nein zur Stromtrasse

Weiden/Neustadt/WN/Tirschenreuth. Viele Menschen aus der Region kämpfen gegen die geplante Gleichstromtrasse. Für sie ist auch eine Erdverkabelung keine Lösung. Bei einem Treffen in Wunsiedel verdeutlichten die Gegner der Stromautobahn von Weiden bis Tirschenreuth, Kulmain und Marktredwitz ihre Ablehnung gegen das umstrittene Projekt, das dem Steuerzahler Milliarden Euro koste.

Von Udo Fürst

Nein zur Stromtrasse
Seit zwei Jahren kämpfen viele Initiativen und Organisationen aus der ganzen Region gegen die Stromtrasse durch Ostbayern. Foto: Fürst

Ein breites Bündnis aus Verbänden und Bürgerinitiativen sieht in den weiterhin geplanten „Stromautobahnen“ wie der Gleichstromtrasse Süd-Ost eine Gefahr für den Erfolg der dezentralen Energiewende. Auch eine Erdverkabelung löse das Problem nicht. Darüber hinaus fehle diesen Projekten die rechtliche Grundlage.

Bei einem Pressegespräch in Wunsiedel verdeutlichte der Zusammenschluss aus Fichtelgebirgsverein, Bund Naturschutzkreigsruppen, Bayerischer Bauernverband sowie mehreren Bürgerinitiativen gegen die Gleichstromtrasse von Hof bis Neustadt an der Waldnaab und Weiden als „massives Hindernis für die dezentrale Energiewende“.

Stattdessen erfordert die Energiewende dezentrale Konzepte und Energieprojekte in Bürgerhand,

Nein zur Stromtrasse

erläutert Alfred Terporten-Löhner, Kreigruppenvorsitzender des Bund Naturschutzes Wunsiedel und ergänzt: „Wir fordern eine grundlegende Neuerstellung der Planung des Übertragungsnetzes auf der Basis einer dezentralen Energiewende.“ Günter Bock, Sprecher der Bürgerinitiative Landkreis Hof sagte: “Wir stellen uns gegen die Weiterführung der bisherigen Planung, denn auch Erdverkabelung löst das Problem nicht.“

Stromtrassen als staatliche Schwarzbauten

Äußerst kritisch sieht das Bündnis, dass der gegenwärtigen Stromnetzplanung die rechtlich korrekte Grundlage fehle, was Hilde Lindner-Hausner aus Weiden, Sprecherin der Aarhus Konventionsinitiative näher erläuterte: „Die Rechtsanwältin der Aarhus Konvention Initiative stellt in einer Stellungnahme an das Bundesumweltministerium zum Referentenentwurf des Umweltrechtsbehelfsgesetzes fest, dass die Projekte des Netzentwicklungsplans keine korrekte rechtliche Grundlage haben. Sollte der Bundestag diesem Gesetzesentwurf zustimmen, kommt es zur Klage.“

Maria Estl vom Aktionsbündnis gegen die Süd-Ost-Trasse warnte: „Werden die Stromtrassen gebaut, ohne vorher die Rechtsgrundlage anzupassen, werden diese zu staatlichen Schwarzbauten, denen der Abriss droht.“ Das Bündnis fordert deshalb ein Planungsmoratorium gefolgt von einer grundlegenden Neuerstellung der Planung des Übertragungsnetzes, bevor sich das Ganze als gigantische Fehlinvestition erweist, die Stromkunden und Steuerzahler teuer zu stehen komme.

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