„Poesiebretter“ im Dietl-Park sollen bleiben

Pressath. Zu einer Dauereinrichtung wollen Kulturkreis und Stadtverwaltung laut Bürgermeister Bernhard Stangls und Stadtrat Richard Waldmanns Ankündigung in der Juni-Stadtratssitzung die „Poesiebretter“ machen, die im März für eine Aktion des Landestheaters Oberpfalz zum „Tag der Poesie“ im Professor-Dietl-Park aufgestellt wurden.

Stadtrat Pressath Poesiebretter sollen im Park erhalten bleiben Bild Bernhard Piegsa
Die “Poesiebretter” im Pressather Dietl-Park sollen erhalten bleiben. Bild: Bernhard Piegsa

Heiner Brückner, der seit 2019 als Beisitzer dem Leitungsteam des Kulturkreises angehöre, werde die naturbelassenen Holzstelen künftig mit regelmäßig ausgetauschten Gedichten zu wechselnden Themen bestücken.

Verswerke als Gedächtnisstützen

Mit „erheiternden, anregenden und nachdenklichen Gedichten“ schlägt die erste vom Kulturkreis zusammengestellte neue „Poesiebretter“-Gedichtserie einen zeitlichen Bogen von den alttestamentlichen Psalmen über Andreas Gryphius, Goethe, Uhland, Morgenstern, Ringelnatz, Jandl und Celan bis zu den zeitgenössischen Autoren Uschi Brückner und Erich Wimmer.

Die klassischen und zeitgenössischen Verswerke sollten als „‘Gedächtnisstützen’ für Erkenntnisse von Poeten vergangener wie gegenwärtiger Zeit den Spaziergängern anregende Momente oder Denkanstöße bieten“, heißt es in einem erläuternden Text an einer der Stelen: „Diese Bretter bedeuten zwar nicht die Welt, aber auf ihnen stehen menschliche Empfindungen in sprachlich komprimierter Form.“

Die ausgewählten Poeme spielen unter anderem auf den Park selbst und auf Gestaltungselemente wie die vorweihnachtlichen Tierfiguren oder das Freiluftschachspiel an, aber auch auf die Freiheit als Bedingung, Inhalt und Kraftquelle künstlerischen Schaffens, auf das „Leben in Quarantäne“ und auf den Tod, den das Gefallenenmahnmal ins Bewusstsein ruft. Alle Freunde der Dichtkunst sind eingeladen, sich mit eigenen Vorschlägen an der künftigen Gestaltung der „Poesiebretter“ zu beteiligen unter der E-Mail parkpoesie@gmx.de.

Vermüllung des Dietl-Parks

Als Ärgernis beklagte Bürgermeister Bernhard Stangl in der Ratssitzung die notorische Vermüllung des Dietl-Parks, die einen hässlichen Kontrast zu diesem Kunstprojekt und ganz allgemein zur Neugestaltung der Grünanlage setze. Schließlich wies Richard Waldmann als Kulturkreisvorsitzender noch auf die geplante Lesung des österreichischen Schriftstellers Erich Wimmer hin, der am 8. Juli ab 19.30 Uhr in der Kahrmühle Auszüge aus seinem Buch „Kuttenlos“ über Erfahrungen als Domturm-Eremit in Linz vortragen werde. Ferner plane man für 8. August ein Orchesterkonzert im Atrium der Volksschule.

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