100 Meter Straßen kosten 1,8 Millionen Euro
100 Meter Straßen kosten 1,8 Millionen Euro
Die zu sanierenden Straße ist 100 Meter lang. Dafür stellt der Markt Parkstein entsprechend der Berechnung von Architekt Armin Juretza rund 1.811.000 Euro bereit.
Die Planung
In der Marktgemeinderats-Sitzung am Montagabend stellte der Architekt die Planung für den zweiten Ausbauabschnitt der Bergstraße vor. Dieser endet mit der Einmündung in die Lichtensternstraße. Er erklärte, dass die baulichen Vorgaben vom ersten Bauabschnitt auf den neuen Bauabschnitt übertragen werden können.
Außerdem würden laut dem Architekten umfangreiche Sicherungsmaßnahmen notwendig, um eine Gefahr für Häuser an der Bergstraße auszuschließen. Das Haus in der Bergstraße 4 ist mittlerweile Eigentum des Marktes Parkstein. Es solle teilweise abgerissen werden: mit umfangreichen Planzeichnungen zeigte Armin Juretzka auf der Leinwand im Sitzungssaal die detaillierte Planung. Er erläuterte dabei vor allem die „tief in den Untergrund“ gehenden Stützmauern.
Abschließend präsentierte der Architekt die Kostenberechnung: nötig seien rund 1.811.000 Euro. Er wies zugleich auch darauf hin, dass für den Bau der Stützen ein gesonderter Bauantrag mit entsprechenden Statistiken notwendig sei.
Ein finanzieller Albtraum
Martin Bodenmeier von den Freien Wählern sieht in der vorgelegten Planung einen „Schnellschuss“ und vermisst mögliche Alternativen. So würden 50 Meter Mauer 800.000 Euro kosten, monierte der Marktgemeinderat:
Wir bauen das Teuerste vom Teuern und zahlen für 100 Meter Straße 1,8 Millionen Euro.
Martin Bodenmeier
Armin Juretzka akzeptierte diese Meinung nicht und nannte die Planung die „wirtschaftlichste Lösung“. Zugleich sei sie positiv für das Parksteiner Kinderhaus. Auch seien die hohen Kosten der Hanglage des Grundstückes geschuldet.
Dennoch war Martin Bodenmeier der Meinung, dass ein Gesamtaufwand von 3,5 Millionen Euro, unter Einbeziehung weiterer noch folgender Maßnahmen, für einen Geländegewinn von 350 Quadratmetern für das Kinderhaus die Frage nach anderen Möglichkeiten auftue. Er beklagte das scheibchenweise Vorgehen:
Die Summen, die wir bewegen, passen nicht mehr zusammen. Letztlich kostet der Kindergarten fünf Millionen Euro.
Martin Bodenmeier
Mit dem Ausruf „Hauptsache, es ist teuer“ schloss der Marktgemeinderat seine Darstellung.
Weitere politische Meinungen
Marktgemeinderat Josef Burkhard, ebenfalls von den Freien Wählern, stimmt dem Architekten zu. Auch er sieht einen Sinn in der Planung, und die Notwendigkeit, jetzt zu agieren.
Marktgemeinderat Josef Scheidler, der zur CSU gehört, plädierte ebenso wie vorher Martin Bodenmeier für eine Besichtigung der Situation vor Ort.
Daraufhin meinte die grüne Marktgemeinderätin Sonja Reichold, dass sie gar nicht wusste, wie viele Architekten im Rat vertreten seien.
Dennoch Einverständnis
Mit den Gegenstimmen von Martin Bodenmeier und Josef Scheidler genehmigte der Marktgemeinderat die Entwurfsplanung und die dazugehörige Kostenberechnung. Auf dieser Basis stellt der Markt Parkstein seinen städtebaulichen Förderantrag. So kann mit der Umsetzung des Projektes zeitnah begonnen werden.




