Bockboanig [ˈbɔkbaɪ̯nɪç]: Herr Müller-Lüdenscheidt, Chuck Norris und Palim-Palim ...
Bockboanig [ˈbɔkbaɪ̯nɪç]: Herr Müller-Lüdenscheidt, Chuck Norris und Palim-Palim ...
Diese Sprüche sind doch bestens geeignet, um in der angeblich so staaden und friedlichen Zeit etwas Frohsinn zu verbreiten. Meine aktuellen Neufunde als Alternative zu den Klassikern (“Chuck Norris isst keinen Honig, er kaut Bienen”):
- Chuck Norris kennt zwei Rudi Völler.
- Chuck Norris hat MC Hammer berührt.
- Chuck Norris fragt Ralf Schumacher, ob er wissen will, wie viel sein Auto wert ist
Kalauer
Als Kalauer bezeichnet man ein einfaches, meist unsinniges Wortspiel mit Wörtern unterschiedlicher Bedeutung von gleichem Klang oder gleicher Schreibweise. Sie werden manchmal als Flachwitz oder Plattwitz bezeichnet, da bei Kalauern in der Regel eine eher geringe „Lustigkeit“ zumindest in Kauf genommen oder sogar ironisch eingesetzt wird. (Quelle: Wikipedia)
STOP! Wie ist das doch albern, wo ist denn da der Tiefgang, die gesellschaftskritische Relevant? Darf man denn in Zeiten wie diesen überhaupt noch Witze machen?
Mein Gott, die Sprüche sind halt einfach irgendwie lustig, wenn dabei etwas Selbstironie mitschwingt, ist doch alles in Ordnung – aber wir tun uns halt gerade mit dieser Premiumklasse des Humors einfach hart. So unendlich hart, wie unser Leben ist …
Der Unbill des bundesrepublikanischen Daseins
Natürlich haben wir in diesem unserem Lande nicht zu lachen, weshalb der Deutsche halt am liebsten über den Ist-Zustand in unseren Breiten klagt (um den uns rund 80 Prozent der Weltbevölkerung beneiden). Aber Humor ist eben generell ein ganz schweres Thema für uns. Heldenhaft versuchen wir mit unserem Stock im Gesäß trotzdem mitzuhalten – und scheitern.
Ein Blick auf den Fasching in Veitshöchheim oder die diversen TV-Faschingssitzungen genügt: Hier herrscht echter Frohsinn, straff geplant und organisiert wie der Aufmarschplan Ost. Ältere werden sich vielleicht an den brillanten Klassiker “Kehraus” von Gerhardt Polt erinnern – besser kann man das nicht darstellen.
Didi & Loriot
Aber es gibt sie doch, die Flaggschiffe deutschen Humors – ich sage (schreibe) nur: Palim- Palim und viele kennen noch die beiden Herren in der Badewanne. Ein Hoffnungsschimmer? Ich befürchte nicht. Denn was würde da mit ihnen geschehen, zerrieben zwischen Wut und Wokeness.
Die Brustwarzen müssten selbstverständlich gepixelt werden, generell kommen non-binäre Personen zu kurz und was ist mit dem Tierschutz – macht die zu Wasser lassende Ente das wirklich freiwillig?
Auf der anderen Seite die Dauernörgler und Querulanten, deren höchste Errungenschaft es scheinbar ist, in grenzdebiler Manier in den sozialen Netzwerken überall, wo Meinung links der AfD bzw. gesunder Menschenverstand regiert, einen “Auslach-Smiley” zu setzen – wie keck und pfiffig doch diese Form des Humors ist. Und wie klein die Spanne zwischen “Auslach-” und A….loch-“.
Außerdem sind die beiden Darbietungen definitiv zu lang für unsere Aufmerksamkeitsspanne, die in etwa der eines Dreijährigen entspricht – könnte da bitte jemand ein Reel draus machen?
Da hilft nur noch Chuck Norris!
Kurz zusammengefasst: Irgendwie haben wir alle scheinbar echt nur noch einen Flasche Pommfritt im Humorzentrum. Deshalb zum Abschluss ein gespielter Witz, Palim-Palim:
“Chuck Norris ist gestern gestorben, aber heute geht es ihm schon wieder besser.”
Gottseidank, da haben wir nochmal Glück gehabt.


