OTH Amberg-Weiden
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Mit Malerei lernen: Umgang mit Multipler Sklerose

Weiden. An Multipler Sklerose erkrankte Künstlerinnen präsentieren ihre Ausstellung "Voilà! Denken, Fühlen, Malen".

Mit Malerei lernen: Umgang mit Multipler Sklerose

Ausstellungseröffnung im DENK.max Stadtlabor. Foto: Helmut Kunz

Die Ausstellung “Voilà! Denken, Fühlen, Malen” mit Werken von vier Künstlerinnen mit Multipler Sklerose (MS) und einem Künstler ohne MS sei zugleich ein Experiment und ein Abschied, unterstrich die Entwicklerin der Reihe, Susanne Kempf, am Donnerstagabend bei der Vernissage im DENK.max Stadtlabor. Denn gleich am nächsten Tag sollte ein Teil der Ausstellung in den Schaufenstern der Weidener Innenstadt verbleiben. Ein weiterer Teil wird im Future Lab der BHS Corrugated in Weiherhammer zu sehen sein, unter der Schirmherrschaft von Christian und Lars Engel. Die Ausstellung ist bis zum 14. Juni zu sehen. Kempf erklärte ebenso ihren Rückzug nach 16 Jahren.

Die erste Ausstellung, welche von Susanne Kempf organisiert wurde, enthält 140 Bilder von 28 Künstler und fand 2008 im Neuen Rathaus statt. Es sollte eine einmalige Sache sein, erklärte sie am Donnerstag. Auf Vorschlag der Pharmaindustrie sei damals schon eine Wanderausstellung daraus geworden. “Seitdem wanderte ich mit den Bildern. Durch ganz Deutschland.” Schon bei der ersten Ausstellung im Roten Rathaus von Berlin habe der damalige Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit die Schirmherrschaft übernommen. Es folgten Bonn, Hamburg, Dresden, Schweiz mit wechselnden Künstlern und auch schon einer gewissen Stammmannschaft.

Noch zwei Ausstellungen in diesem Jahr

Diese Ausstellung wird im Laufe des Jahres noch in Kooperation mit dem Sozialteam Oberpfalz im Sommer in Erbendorf und im Dezember in Parkstein gezeigt. Als Initiatorin habe sie sich aber entschieden, mit Ende diesen Jahres, ihre Aktivität im gewohnt großen Rahmen zu beenden. “Künftig wird sie in unregelmäßigen Abständen Einzelausstellungen oder gemeinsame Präsentationen mit ein oder zwei Kunstkollegen anbieten. “Die Konzentration auf das Thema ‘MS und Kunst’ wird eingestellt.”

“Man sollte aufhören, wenn es noch schön ist und Menschen Interesse zeigen. Ich möchte es nicht erleben, dass irgendjemand das Gefühl hat, dass das Thema zu weit ausgereizt wurde.” Hintergrund des Ausstellungsprojekts sei gewesen, dass die Rolle der MS-Patienten bei der Ausstellungsreihe eine andere gewesen sei, als in traditionellen Patientenveranstaltungen.” Die Künstler hätten nicht die Rolle als Medizin- oder Hilfsmittelkonsumenten eingenommen, sondern hätten eine aktive Rolle übernommen.”

Leben aktiv in die Hand nehmen

“Sie zeigten ihren Umgang mit der Krankheit, agierten aus der Krankheit heraus, motivierten andere, mit einer speziellen Situation in besonderer Weise umzugehen.” Zwischen 2008 und 2024 hätten rund 300 Künstler tausend Bilder gezeigt. “Man muss lernen, die Multiple Sklerose zu akzeptieren und damit umzugehen. Und das gilt auch für die Angehörigen, Freunde und Kollegen”, betonte Kempf.

“Wichtig ist es, sein Leben aktiv in die Hand zu nehmen, dann eröffnen sich meist neue Chancen.” Ausdrücklich begrüßt wurden ihre Deutschschüler aus Laos. Bürgermeister Reinhold Wildenauer freut sich auf die Ausstellung und ist jetzt schon auf die neue Ideen von Susanne Kempf gespannt.

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