OTH Amberg-Weiden
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Neue Hebesätze für die Grundsteuer A und B. Bursweiher ein naturnahes Gewässer

Tännesberg. Neue Hebesätze für die Grundsteuer A und B bringen im Schnitt keine höhere Belastung. Bursweiher ist naturnahes Gewässer durch erfolgreiches Bewirtschaftungskonzept.

Neue Hebesätze für die Grundsteuer A und B. Bursweiher ein naturnahes Gewässer

Bursweiher ohne Wasser.Foto.Josef Glas
Jeder Fisch wurde gewogen und vermessen.Foto.Josef Glas
Organisatoren und Helfer beim Abfischen.Foto.Josef Glas

Zu Beginn des nächsten Jahres greifen die neuen Steuermessbeträge für die Grundsteuer A (Landwirtschaft) und B (sonstige bebaute, unbebaute und Gewerbegrundstücke). Um die Belastungen in etwa gleich zu halten, wurden von der Kämmerei die bisher vom Finanzamt eingegangenen Messbeträge (circa 80 Prozent) gewichtet und Vorschläge zur Festsetzung des Hebesatzes unterbreitet. So betrugen die Einnahmen bei der Grundsteuer A mit einem Hebesatz von 360 Prozent circa 43.000 Euro und bei B mit einem Hebesatz von 350 Prozent circa 114.000 Euro. Wenn die Einnahmen gleich gehalten werden sollen, müssten die Hebesätze bei A auf 275 Prozent und bei B auf 160 Prozent gesenkt werden. Fraktionsübergreifend war man sich einig, die steuerlichen Belastungen der Bürger nicht zu erhöhen und beschloss einstimmig, die Hebesätze ab 2025 für die Grundsteuer A auf 275 Prozent und die Grundsteuer B auf 160 Prozent festzulegen. Bürgermeister Ludwig Gürtler wies ausdrücklich darauf hin, dass es aufgrund der Berechnungsmethode des Grundsteuer-Messbetrages zu unterschiedlichen Belastungen kommt. Es kann durchaus sein, dass Grundbesitzer mehr oder auch weniger zu zahlen haben.

Bewirtschaftungskonzept für Bursweiher aufgegangen

Bereits vor mehreren Jahren wurde der „Bursweiher“ mit einem erheblichen Kostenaufwand entschlammt und ein „Absetzbecken“ durch einen Steinwall im Bereich des Einlaufs errichtet. Mit Unterstützung der Gewässerbeauftragten Hans Eckl und Diplombiologe Lothar Kroll, wurde vor vier Jahren ein Bewirtschaftungskonzept entwickelt, um der Schlammbildung entgegenzuwirken und einen naturnahen Weiher zu schaffen. Dazu wurde, so Kroll, der Weiher mit einer begrenzten Zahl an Fischen (circa 850), wie Rotauge, Rotfeder, Barsch und Karpfen besetzt. Auf die bisher durchgeführte Fütterung wurde verzichtet, sodass sich die Tiere ihre Nahrung im Gewässer suchen mussten. Graskarpfen wurden deshalb nicht eingesetzt, da sie zwar den See von Wasserpflanzen säubern, aber durch ihre Ausscheidungen dem Wasser Nährstoffe zuführen und sowohl die Algenblüte fördern als auch die Arten-Biodiversität verringern. Beim diesjährigen Abfischen zeigte sich, dass die Schlammentwicklung stagniert beziehungsweise augenscheinlich sogar etwas zurückgegangen ist und das Konzept als Erfolg verbucht werden kann. Als enttäuschend bezeichnete Kroll die Fischernte. Geerntet wurden lediglich rund 188 Kilo. Dass der Zuwachs aufgrund der unterlassenen Fütterung, die Tiere mussten nicht hungern oder leiden, geringer ausfallen würde, war klar. Aber es bediente sich auch reichlich der Fischotter. Über 50 Prozent des Besatzes gehen auf sein Konto. Als Sofortmaßnahmen empfiehlt Kroll unter anderem eine beschleunigte Mineralisierung des Schlammes durch Kalkstickstoff, ein verbessertes Fischgitter am Mönch, die Entnahme der Sandfracht in der Vorsperre und eine einfache Zuwegung zur Erleichterung der Abfischungen. Für die zukünftige Bewirtschaftung wäre ein geringerer Besatz sinnvoll. Auf jeden Fall soll der „Bursweiher“ als „kombinierter Naturraum und Freizeitanlage“ mit einer Badestelle erhalten bleiben. Wie sich das kommerzielle Entwickeln gestalten soll, liegt in der Entscheidung des Gemeinderates. „Aber eines müssen sie bedenken“, so Kroll, “je mehr „Bursweiher-Fischzucht“ desto weniger „Bursweiher-Natur“.

Nutzloses Waaghäuschen

Das Vieh-Waaghäuschen im Ortsteil Großenschwand wird schon seit längerem nicht mehr genutzt. Der Zustand lässt ebenfalls zu wünschen übrig. Um das Ortsbild zu verschönern, hat sich Matthias Hammer bereit erklärt, den Abriss, die Entsorgung und die Begrünung der Fläche in Eigenleistung zu übernehmen. Dem Antrag wurde einstimmig entsprochen.

Gemeinde übernimmt Kosten für Ehefrauen

Bei den kürzlich stattgefunden Ehrungen für langjährigen Dienst in den vier Feuerwehren von Tännesberg wurden acht Leute für vierzig Jahre Dienst ausgezeichnet. Damit verbunden war ein achttägiger Aufenthalt im Feuerwehrerholungsheim in Bayrisch Gmain. In Anbetracht der familiären Belastung während der Dienstzeit hat Hubert Braun von der FFW Tännesberg beantragt, als Anerkennung die Kosten des Aufenthalts für die Ehefrauen der Geehrten zu übernehmen. Im Marktgemeinderat war man sich einig und beschloss einstimmig, die Kosten in Höhe von 3.200 Euro zu tragen.

Open-Air auf dem Sportgelände

Das weit über die Grenzen des Landkreises hinaus bekannte „Oberpfalz-Festival“ des „Förderverein Volltreffer“, soll nächstes Jahr wieder auf dem Schulsportgelände stattfinden. Dem Antrag auf Überlassung der Fläche wurde einstimmig entsprochen.

Bekanntmachungen des Bürgermeisters

Am Rathaus sind zwei Ladestellen für Elektroautos installiert. „Getankt“ werden kann aber nur mit einer speziellen Karte, die im Rathaus erhältlich ist. Abgerechnet wird durch einen separaten Zähler.

VGN Nürnberg – Phase1
VGN Nürnberg – Phase1

An den Entsorgungsleitungen des Rathauses mussten wegen Verstopfungen umfangreiche Reparaturarbeiten durchgeführt. Einhergehend waren auch alte verrostete Leitungen auszuwechseln. In Zusammenarbeit mit der Firma Josef Hartinger (Erdarbeiten) wurden die Arbeiten durch den Bauhof ausgeführt.

Ein besonderes Anliegen ist Bürgermeister Gürtler das Kreuz im Friedhof Tännesberg. Das durch Witterungseinflüsse stark in Mitleidenschaft genommene Kreuz bedarf deshalb dringend der Renovierung. Damit verbunden wäre auch die Prüfung der Standfestigkeit. Um die Kosten nicht über die Grabgebühren finanzieren zu müssen, appelliert er an die Spendenbereitschaft der Tännesberger. Eingehende Spenden beim Markt Tännesberg würden gesondert geführt und zweckgebunden verwendet werden. Eine Spendenbescheinigung könnte für steuerliche Zwecke ausgestellt werden. Gürtler selbst hat bereits eine Spende von fünfhundert Euro aus seiner Privatkasse zugesagt. Um den Kostenrahmen zu kennen, wird ein entsprechendes Angebot eingeholt.

Aus dem Gremium

Marktrat Matthias Grundler monierte die Grüngutentsorgung durch fremde Anlieferer, die bei entsprechendem Hinweis ziemlich barsch reagieren. Bürgermeister Gürtler fordert deshalb dazu auf, nicht berechtigte Anlieferer trotzdem anzusprechen und ggf. das Kennzeichen zu notieren oder ein Foto zu machen. Eine Anzeige ist nicht ausgeschlossen.