Oberpfälzer Hunde suchen nach Todesfall neues Heim

Oberpfälzer Hunde suchen nach Todesfall neues Heim

Vier Jahre lang lebten Baltos und Roxalie bei ihrem Frauchen in Sulzbach-Rosenberg und hatten kaum Kontakt zur Welt um sie herum. Nun, nach dem plötzlichen Tod ihrer Besitzerin hat die Tierhilfe Franken den beiden Hunden mit einer Notpflegestelle geholfen – doch nun muss eine echte Lösung her.

Der große Garten war ihr Reich: Hier auf dem Grundstück in Sulzbach-Rosenberg kannten sich die Mischlingshunde Baltos und Roxalie bestens aus und fühlten sich sicher. Doch seit Kurzem ist alles anders. Die Geschwister (beide 3 Jahre alt) lebten hier bei ihrem Frauchen, einer Oberpfälzerin mit Gehbehinderung. Doch in der letzten Zeit sei es dieser Frau immer schlechter gegangen, schildert Carmen Baur, Vorsitzende der Tierhilfe Franken. Immer wieder hätten Nachbarn die Frau gedrängt, sich im Krankenhaus helfen zu lassen. Doch aus Sorge davor, ihre Hunde alleinzulassen, blieb sie weiter daheim, wo sie schließlich vor Kurzem starb.

Hunde konnten nicht im Haushalt bleiben

Zurück blieben eine junge behinderte Frau, die mit im Haushalt lebte, sowie die Hunde Roxalie und Baltos. Da von Anfang an klar war, dass sich die junge Frau selbst nicht um die Hunde kümmern konnte, so Baur, musste schnell eine Lösung her. Deshalb schritt die Tierhilfe Franken aus Betzenstein im benachbarten Oberfranken ein: „Im Moment haben wir die Hunde als Notfälle auf getrennten Pflegeplätzen unterbringen können“, erklärt Carmen Baur.

Fast alles ist für die Hunde neu

Doch diese weitere Rettungsaktion sprengt nicht nur langsam die Kapazitätsgrenzen der Tierhilfe, sondern stellt die Tierretter vor ganz neue Herausforderungen: Denn nach dem Tod der Frau zeigte sich, wie klein die Welt von Roxalie und Baltos wirklich war. Aktionen wie Ausflüge oder Autofahren kennen sie nicht, auch sind sie sehr selten Gassi gegangen. Die Pflegefamilien der beiden zeigen ihnen nun mit viel Geduld einen neuen, ereignisreichen Alltag. „Zu ihren Menschen hatten sie großes Vertrauen, doch nun sind die beiden sehr durch den Wind“, so Carmen Baur.

Sogar „Notplätze“ sind nun belegt

Für die Tierhilfe ist die Aufnahme der beiden Hunde eine zusätzliche Belastung in ohnehin schon sehr angespannten Zeiten. „Wir sind so, so voll. Wir haben sogar unsere Notplätze nun belegt“, erzählt die Vorsitzende. Der Verein hat Dutzende Hunde, Katzen und Kleintiere auf Pflegeplätze verteilt. Vor allem die vielen älteren und kranken Tiere sorgen anhaltend für hohe Tierarztkosten.

Verein auf Unterstützung angewiesen

Aufgrund der angespannten Situation sucht die Tierhilfe Franken nicht nur dringend ein neues dauerhaftes Zuhause für die beiden Oberpfälzer Hunde, sondern sei auf jede Form der Unterstützung angewiesen. Dankbar sei man, so Baur, über Familien oder Einzelpersonen, die sich als Pflegestelle anbieten können. Hierbei übernimmt die Tierhilfe sämtliche anfallende Kosten. Der Pflegehund bleibt dann nur so lange in der Obhut der Pflegenden, bis sich ein dauerhaftes Zuhause für ihn gefunden hat.