Rohbau der neuen Kita in Kaltenbrunn steht

Rohbau der neuen Kita in Kaltenbrunn steht
Marion Braun und Sebastian Grundler von den 2G-Architekten Weiden erklärten am Mittwoch beim Rundgang dem derzeit amtierenden Bürgermeister Julian Kraus, den Gemeinderäten und Johann Lambert vom Technischen Bauamt der Gemeinde Weiherhammer die großzügige Raumaufteilung der in Holzbauweise entstehenden Kita. Im Erdgeschoss werden Kinderkrippe und Kindergartengruppe, im Obergeschoss eine zweite Kindergartengruppe untergebracht. „Wir sind im Zeitplan. Nach dem Dreikönigstag beginnen die Estricharbeiten, und der Innenausbau für das 4,23-Millionen-Euro-Projekt folgt“, bemerkte Braun.
Kirchenpfleger Karl Bauer bezog eingehend Stellung zu wichtigen Entscheidungen und fand dabei deutliche Worte. „Um sich zumindest auf die kirchlichen Projekte konzentrieren zu können, haben wir uns von Gebäuden und Grundstücken getrennt, wie dies auch vom Baureferat und der Bischöflichen Finanzkammer geraten wurde. So haben wir nach der Veräußerung des Pfarrhofs im Jahr 2023 das Angebot der Gemeinde angenommen, das gesamte Grundstück um Kindergarten und Jugendhaus zu kaufen und den neuen Kindergarten selbst zu bauen. Diese Entscheidungen sind uns damals nicht leicht gefallen und waren auch nicht einstimmig. Von einigen wird das heute noch kritisiert. Aber jedem sollte bewusst sein, dass Eigentum auch verpflichtet und mit Arbeit und oft auch Ärger verbunden ist.“
Trägerschaft wird neu organisiert
Bauer weiter: „Auf Initiative der Diözese und des Caritasverbands wurde eine Caritas-Kitas gGmbH als kirchliche Einrichtung gegründet, die für die Pfarreien die Trägerschaft der Kindertageseinrichtungen im Bistum Regensburg übernehmen kann, um die Priester und die immer weniger werdenden Mitarbeiter in der Pfarrei zu entlasten, weil die Ansprüche immer mehr und komplizierter werden. Wir haben uns – wie bereits mehrere andere Kindergärten – auch entschieden, die Trägerschaft für den Kindergarten St. Martin ab 1. Januar an diese gGmbH abzugeben. Somit ist gewährleistet, dass die Angestellten zu den bisherigen Konditionen weiterbeschäftigt werden und die Kindergärten von Leuten mit den nötigen Aus- und Weiterbildungen betreut werden.“
Bürokratie sorgt für Unruhe
In den letzten Wochen fanden an zwei Abenden Onlineschulungen der Diözese statt, in denen ein Betreiberleitfaden für die Pflichten, die mit Gebäuden und Unternehmern verbunden sind, vorgestellt wurde. Was hier der Gesetzgeber an bürokratischen Aufgaben wie Belehrungen, Unterweisungen, Prüfungen und Dokumentationen fordert, sei enorm und habe für große Unruhe unter den Teilnehmern geführt. „Eigentlich müssten wie bei Firmen etliche Fachkräfte wie Sicherheits- und Brandschutzbeauftragte, Elektrofachkräfte, Statiker und so weiter eingestellt werden, um die Prüfungen vorzunehmen und die Leute jährlich zu schulen, wie Elektrogeräte und Leitern zu verwenden sind, Unfälle oder Brände vermieden werden können oder im Notfall gehandelt werden muss. Das soll kein Vorwurf an die Diözese sein, die Vorschriften sind nicht auf deren Mist gewachsen“, fügte Bauer hinzu, und er fuhr fort: „Wahrscheinlich sind die Leute größtenteils für die vielen Vorschriften selbst verantwortlich, da in der heutigen Zeit immer versucht wird, möglichst viel herauszuholen, wenn etwas passiert ist. Früher hatte man sich geschämt, wenn man das System ausnutzt. Jetzt rühmt man sich sogar damit.“
Unterstützung aus Regensburg und Appell an die Basis
Baudirektor Marc Hiller habe zwar zugesichert, dass versucht werde, die geforderte Unterstützung von der Verwaltung in Regensburg zumindest teilweise zu realisieren, jedoch auch betont, dass letzten Endes die Kirchenverwaltungen vor Ort verantwortlich seien. Er wisse das Engagement, das vor Ort geleistet wird, sehr zu schätzen, müsse aber auf die Einhaltung der Vorschriften hinweisen, um Unfälle zu vermeiden, und rät deshalb, die Aufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen beziehungsweise zu delegieren.
Hier stelle sich, so Bauer, die Frage: „Doch an wen? Es gäbe genügend Leute, die klug daherreden: „Dös braucht’s doch bloß machen“, oder noch besser im Nachhinein: „Ich hätte es sowieso anders gemacht.“ Selbst haben sie dann meist Ausreden (keine Zeit, kann ich nicht, was soll ich denn noch machen). Ich will dies gar nicht infrage stellen. Aber liegt es nicht eher am Wollen? Bewährte Traditionen oder Dinge werden leichtfertig aufgegeben. „Haben wir halt nimmer“, heißt es dann. Die Zukunft wird zeigen, wie lange wir uns diese Gleichgültigkeit leisten können.“




