Genusspunkte
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Schüler lernen auf dem Bauernhof

Tännesberg. Auf dem Lehrplan stand der Besuch auf dem Bauernhof. Die „Direktorin“ der Bauernhofschule Christine Kick führte souverän durch den Arbeitstag.

Schüler lernen auf dem Bauernhof

Die tägliche Futterration wird zusammen gestellt und abgewogen. Foto: Josef Glas
Ida bekommt eine unfreiwillige Milchdusche. Foto: Josef Glas
Aufmerksame Schüler im Kuhstall. Foto: Josef Glas
Begrüßung und “Warm-Up“ in der Bauernhofschule. Foto: Josef Glas

Auch wenn schon viele Vorkenntnisse vorhanden waren, konnten die Buben und Mädchen der Kombiklasse 3/4 der Grundschule Tännesberg noch viel in der Bauernhofschule von Christine und Martin Kick in Tännesberg erfahren. „Wir sind eine Bauernhofschule, die keine Schule ist, wie man sie kennt“, begrüßte die Chefin die Schulkinder.

„Das Schulgebäude ist die schöne Natur, das Klassenzimmer der Acker, die Wiese der Wald oder der Stall. Unsere Lehrenden sind die Pflanzen, Tiere und die Menschen, die auf dem Bauernhof leben“, fuhr sie fort „und kein Tag ist wie der andere. Mal sind wir draußen in der Natur, mal im Stall, mal oben auf dem Schlepper, mal im Büro und ohne betriebswirtschaftliche und technische Kenntnisse geht da nichts mehr. Vor allem können wir die Früchte unserer Arbeit selbst ernten.“

Kinder wissen bescheid

Begriffe zu erklären, wie Kuh, Stroh, Heu, Wiese, Acker, Milch mit deren Produkten oder den Unterschied zwischen Gülle und Jauche waren für die Kinder kein Problem. Was und wie viel frisst und säuft eine Kuh täglich und welche Nährstoffe das Futter hat, erklärte Christine im Kuhstall und die Kinder mischten mit Begeisterung das circa fünfzig Kilogramm schwere „Menü“ mit Mais- und Grassilage, Heu, Rapsschrot und Getreideschrot.

Ungefähr hundert Liter Wasser kommen noch dazu. Diese Mengen müssen erst mal verdaut werden und dafür hat die Kuh auch vier Mägen. Gestaunt haben die Kinder, als sie erfuhren, dass fünfhundert Liter Blut durch die Blutbahnen des Euters der Kuh fließen müssen, um einen Liter Milch zu produzieren.

Auch Kühe haben einen Ausweis

„Ihr habt einen Kinderpass und die Kühe haben einen Rinderpass“ scherzte Christine als sie die Ohrmarke erklärte „mit der man den „Lebenslauf“ des Tieres ab der Geburt verfolgen kann. Und darüber muss genau Buch geführt werden. Das Halsband braucht der Melkroboter. An dem erkennt er, welche Milchkuh den Melkstand betritt und wacht auch über die Melkzeiten.“

Hungrige Kälber getränkt

In der Kinderstube waren helfende Hände beim Tränken der Kälber gefragt. Da war Ida wahrscheinlich zu nahe am Geschehen, als ihr ein ungestümes Kalb eine unfreiwillige Milchdusche verpasste.

Grammer Solar
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Wissenswertes über das Huhn

Vom Huhn zum Ei und wie man ein frisches oder altes Ei erkennt oder ob es gekocht oder roh ist, gab es hilfreiche Hinweise. Besonderen Spaß machte die Schlafübung, wie dabei Hühner auf der Stange sitzen.

Kräftige Brotzeit zum Abschluss

Bei der kräftigen Brotzeit mit frischem Butter konnten sich alle vorstellen, auf dem Bauernhof eine Woche zu arbeiten und die meisten würden auch einen Urlaub lieber auf dem Bauernhof als auf einem Kreuzfahrtschiff verbringen.