Streik in Grafenwöhr fordert bessere Löhne

Streik in Grafenwöhr fordert bessere Löhne
Im Mai diesen Jahres konnte der ver.di Bezirk Oberpfalz einen erfolgreichen Streik der Zivilbeschäftigten in Grafenwöhr melden. Mehr als 100 Beschäftigte folgten dem Aufruf und beteiligten sich an der Aktion vor Ort. Die Mobilisierung zielte insbesondere auf den handwerklichen Bereich und die Telekommunikation ab, mit der Erwartung, dass es in den kommenden Tagen zu erheblichen Verzögerungen bei Reparaturen und Serviceanfragen kommen würde.
Ursachen des Streiks
Anlass für die erneuten Streikmaßnahmen war die stagnierende Tarifrunde mit der Arbeitgeberseite, die auch in der dritten Verhandlungsrunde ihre Angebote nicht verbesserte. Trotz intensiver Gespräche und der Suche nach einem Kompromiss beharrte die Arbeitgeberseite auf einem Angebot von nur 1,7 Prozent Lohnerhöhung bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Dieses Angebot lag deutlich unter der Inflationsrate und ließ zahlreiche Beschäftigte mit einem Stundenlohn knapp über dem Mindestlohn zurück.
Kathrin Birner, Gewerkschaftssekretärin bei ver.di, und Oliver Bandosz, ver.di Verhandlungsführer, zeigten sich enttäuscht über die mangelnde Verhandlungsbereitschaft der Arbeitgeber. Wolfgang Dagner, Fachgruppenvorsitzender, betonte, dass alle Argumente der Gewerkschaft auf taube Ohren stießen. Eine Fortsetzung der Verhandlungen ist für Juni geplant, während weitere Streikaktionen nicht ausgeschlossen sind.
Hintergrund der Tarifverhandlungen
Die Tarifverhandlungen betreffen bundesweit alle Standorte der US Army, der Briten, Franzosen, Kanadier und der NATO mit einem Schwerpunkt in Bayern und Rheinland-Pfalz. In Bayern sind vor allem die Standorte in Grafenwöhr, Vilseck, Hohenfels und in Mittelfranken sowie Kempten betroffen. Die Forderungen der Gewerkschaft umfassen eine Entgelterhöhung für alle ortsansässigen Zivilbeschäftigten der Stationierungsstreitkräfte in zwei Schritten, darunter eine Erhöhung der Stundenentgelte für Feuerwehrbeschäftigte und eine Anhebung der Ausbildungsentgelte.
Die Verhandlungen finden unter Federführung des Bundesfinanzministeriums und in Abstimmung mit den Gaststreitkräften statt. Bisher haben drei Verhandlungsrunden stattgefunden, eine Fortsetzung ist im Juni vorgesehen. Ver.di betont die Bedeutung der Mitgliederbeteiligung und ruft zur aktiven Unterstützung der Gewerkschaftsziele auf.


