Zoigl beim Binner mit eigenem Stern und eigener Brennerei: Eine Stube mit Geschichte

Zoigl beim Binner mit eigenem Stern und eigener Brennerei: Eine Stube mit Geschichte

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Der Name „Binner“ geht zurück auf das alte Handwerk der Büttnerei. Vater und Großvater von Zoiglwirt Robert Sperber banden früher Fässer, ein Beruf, der eng mit dem Brauwesen verbunden war. Bis heute erinnern altes Fasswerkzeug, Hobel und Arbeitsgeräte in der Stube an diese Zeit. Auch der Name „Emmeram“ zieht sich durch die Familiengeschichte: Vater, Großvater und Robert Sperber selbst tragen ihn – eine stille Verbindung zur benachbarten Kirche St. Emmeram.

Eine Besonderheit des Hauses ist seine außergewöhnliche Kontinuität. Beim Binner wurde Zoigl ohne Unterbrechung ausgeschenkt – selbst während der Kriegszeit. Weil klassische Zoiglsterne damals nicht erlaubt waren, entwickelte der Großvater einen eigenen Ausschankanzeiger. Der sogenannte „Binner-Stern“ unterscheidet sich bis heute bewusst von den anderen Zoiglsternen im Ort und ist ein sichtbares Zeichen für Eigenständigkeit und gelebte Tradition.

Ein besonderer Platz: Die eigene Schnapsbrennerei

Die Zoiglstube selbst verteilt sich auf mehrere Räume: zwei Gastzimmer mit Kachelöfen, gemütliche Nebenzimmer und in den Sommermonaten ein überdachter Biergarten im Hof. Ein besonderer Platz ist auch die eigene Schnapsbrennerei, in der Gäste während der Öffnungszeiten sitzen können. Wenn Zoigl ausgeschenkt wird, ist die ganze Familie im Einsatz – in der Küche ebenso wie in der Stube.

Denn beim Binner geht es nicht nur um Zoigl. Robert Sperber brennt seit Generationen auch eigenen Schnaps. Das Brennrecht gehört seit jeher zum Haus, 2001 wurde eine neue Destille angeschafft. Während der Zoiglzeiten kann die Brennerei besichtigt werden, inklusive Verkostung verschiedener Obst- und Kräuterbrände oder einem Stamperl Zoigl direkt neben der Brennanlage. Wer möchte, nimmt den „Eschawecker Binner-Geist“ auch mit nach Hause.

So ist der Binner bis heute ein Ort geblieben, an dem Zoigl nicht inszeniert wird, sondern selbstverständlich dazugehört. Handwerk, Familie und Gäste treffen hier aufeinander – ruhig, ehrlich und ohne große Worte. Genau so, wie Zoigl gedacht ist.