Ausverkaufter Comedy-Abend in Kulturscheune Störnstein

Ausverkaufter Comedy-Abend in Kulturscheune Störnstein
Ausweichen will das Bandmitglied von Barbari Bavarii zukünftig nach Weiden. „Wenn es etwas Konkretes gibt, erfahrt ihr es rechtzeitig in der Presse“, so Stephan Rosner zum enttäuschten Publikum. Das Multitalent organisiert solche Comedy-Top-Acts schon seit über zehn Jahren, unter anderem die große Comedy-Nacht im Musik-Café B14 Wernberg oder „Comedy im Mühlenhof“ in Mähring.
Horst Eberl begeistert mit spitzer Zunge und Gitarre
Den Anfang in der bis zum letzten Platz gefüllten Event-Location übernahm der Oberbayer Horst Eberl. Mit spitzer Zunge und flottem Gitarrenspiel fand der aus Pleiskirchen stammende Liedermacher und Kabarettist schnell den Zugang zum Publikum. Bei seinen Songs „Ich mag es“ und „Ich lege Wert auf Qualität“ haben sich viele Besucher an ihren eigenen Alltag erinnert. Witzig war auch die Geschichte der angebotenen Mitgift bei einer möglichen Hochzeit, die aus wertvoll gehorteten Nudeln und Klopapier-Paletten aus der Corona-Zeit bestand.
Die weibliche Hauptdarstellerin an diesem Abend war die Halbiranerin Pegah Meggendorfer aus Bad Aibling. Die freie Journalistin betonte mehrmals, wie sehr sie ihre Jobs doch liebt, erzählte von eigenen Kundensupport-Erfahrungen und dass ihr Freund ein typischer Deutscher ist, der sich bei der Einrichtung ihrer gemeinsamen Wohnung nicht von „Feng Shui“, sondern von den aktuellen Brandschutzbestimmungen inspirieren ließ.
Tobi Born sorgt für Glitzer, Haltung und große Lacher
Der aus Köln angereiste Tobi Born präsentierte sich im stilvollen Glitzerlook. Er macht keinen Hehl daraus, dass er anders ist als die anderen, setzt kraftvolle Zeichen gegen patriarchale Strukturen und kämpft für mehr Feminismus in der Gesellschaft. Der Rheinländer interagierte mit dem Publikum, auch wenn sprachliche Barrieren nicht von der Hand zu weisen waren. Voltaren ist die neue Droge der Senioren, war von einem vorderen Tisch zu hören. Als bei der Rückfrage von Tobi Born die Ergänzung dazu kam: „Da muss man auch nichts schlucken“, bebte die Halle und der Künstler bekam selbst einen Lachflash.
Nach der Pause starteten die Entertainer in umgekehrter Reihenfolge. Mit den Worten „Na, kennt ihr mich noch?“ eröffnete Tobi Born den zweiten Teil der Veranstaltung. Nach der Einladung zur Königsfeier der Schützen nach Theilseil durch den anwesenden Bürgermeister Johannes Kett war der richtige Mann in der Zuhörerschaft für Born schnell gefunden. Erst als ihm der Künstler etwas gewagte Fragen in seinem lustig performten Sexualkundeunterricht stellte, erfuhr der Comedian, dass sein Lieblingsansprechpartner Johannes das Gemeindeoberhaupt einer Nachbargemeinde ist. Zum zweiten Mal an diesem Abend bekam der junge, sympathische Mann auf der Bühne einen Lachanfall.
Zweiter Teil: Spontane Momente und persönliche Geschichten
Pegah Meggendorfer verglich in ihrem zweiten Part Leute im Whirlpool mit kochenden Nudeln, die ein wenig aufgegangen sind, berichtete von einer Dauerfixierung in der Sauna und schwärmte von ihrer 94-jährigen Oma. Bei einer Pole-Dance-Stunde fühlte sie sich wie ein Döner am Spieß und Seitenstechen bekommt sie bereits vom Aufzugfahren.
Den Abschluss übernahm Horst Eberl, der mit seinen Songs „Ich hab’s gegoogelt“ und „Es wird Zeit für mein Glaserl Wein am Meer“ bei den Zuhörern wieder voll ins Schwarze traf. Erst nach einer Zugabe durfte der notorische Zuspätkommer („I raff’s net, i schaff’s net“) unter tosendem Applaus die Bühne verlassen. Beim gemeinsamen Finale ernteten die Protagonisten ihren verdienten Beifall für eine erfolgreiche und makellose Veranstaltung.








