Bücher, Wein und gute Gespräche beim WeinLeseabend in der Buchhandlung Rupprecht
Bücher, Wein und gute Gespräche beim WeinLeseabend in der Buchhandlung Rupprecht
Zwischen Bücherregalen, Lesetischen und gefüllten Weingläsern fand am Samstagabend der traditionelle “WeinLeseabend” in der Buchhandlung Rupprecht statt. Die Veranstaltung, diesmal etwas verspätet angesetzt und beworben, war wieder Wochen im Voraus ausverkauft. Buchhändlerin Maria Rupprecht und ihr engagiertes Team präsentierten ihre persönlichen Lieblingsbücher für den Herbst und Winter. Dazu gab es Weißwein, Rotwein und Salzgebäck.
Smalltalk
Schon vor Beginn des offiziellen Teils wurde Smalltalk gehalten. Viele Gäste kannten sich. Man begrüßte sich herzlich, tauschte Leseerfahrungen aus und fachsimpelte über Neuerscheinungen. “Es ist schön, wenn Literatur Menschen zusammenbringt”, meinte Maria Rupprecht, bevor sie die Bühne betrat und die ersten Buchempfehlung des Abends vorstellte: “100 Seiten sind genug”, eine amüsante Sammlung von Ein-Sterne-Rezensionen und “Die Passantin” von Nina Georges.
Mystisch, spannend und herzerwärmend
Neben Rupprecht präsentierten auch die Mitarbeiterinnen Evelyn Wall, Irene Vogl-Prem und Marie Elisabeth Wappmann ihre Favoriten. Vogl-Prem empfahl den Gästen drei Bücher: “Organisch” von Giulia Enders, “Unbeugsam wie die See” von Emilia Hart und “Du musst meine Hand fester halten, Nr. 104” von Susanne Abel, eine Geschichte über einen kleinen Jungen in einem katholischen Waisenhaus. Alle Bücher wurden auf sympathische Weise vorgestellt. Ob mystisch, spannend oder herzerwärmend: Jede Empfehlung hatte ihren eigenen Ton, jede fand ihr Publikum.
Mehrere Buchvorstellungen zum Schluss
Dolores Redondos “Wenn das Wasser steigt” und “Russische Spezialitäten” von Dmitrij Kapitelman zählten zu Walls Lieblingslektüre. Wappmann riet ihrem Publikum zum Lesen von Anne Freytags “Blaues Wunder” und “Meet me in Autumn”. Wie immer war es Chefin Rupprecht vorbehalten, im Schlussteil gleich mehrere Bücher vorzustellen.
Augenzwinkernde Lektüre
Sie begann nachdenklich mit Navid Kermanis “Wenn sich unsere Herzen gleich öffnen”. Der Autor verbindet Philosophie und Poesie und schreibt über die Macht der Empathie, über das, was Menschen im Innersten verbindet. Weiter ging es mit Robert Paul Smiths “How to Do Nothing with Nobody All Alone by Yourself”, einem augenzwinkernden, nostalgischen Buch über Kindheit ohne Bildschirme, über Langeweile als Quelle von Kreativität.
Lesen, was unter der Oberfläche lauert
Rupprecht präsentierte weiter Katharina Köllers “Wild wuchern”, einen poetischen Roman über Freiheit, Aufbruch und ungezähmter Kraft. Sowie Elisa Havens spannende “Dunkle Momente”, eine fein komponierte Geschichte über Schuld, Erinnerung und das, was unter der Oberfläche lauert. Henning Sußebachs “Anna oder: Was von einem Leben bleibt” beeindruckte die Gastgeberin wegen der leisen, zutiefst menschlichen Erzählung über Abschied und Erinnerung. Zum Abschluss stellte sie Jutta Bauers “Opas Engel” vor, eine einfache, kluge Geschichte über Schutz und Liebe.
“Ich liebe diese Abende”
Als der offizielle Teil zu Ende war, ging kaum jemand sofort nach Hause. Sinn des WeinLeseabends war schließlich, noch etwas zu bleiben und an den Tischen zu schmökern. Zwischen den Regalen bildeten sich kleine Gesprächsgruppen, Bücher wurden durchgeblättert, Titel notiert. Es durfte auch gekauft werden. “Ich liebe diese Abende”, sagte eine Besucherin. “Man geht immer mit mindestens einem Buch mehr nach Hause, als man wollte.”




