Die Magie des Altweibersommers und seine Bedeutung

Die Magie des Altweibersommers und seine Bedeutung
Ein Kommentar von Josef Bauer
Gerne höre ich den Radiosender „Bayern 1 Heimat”. Kürzlich durfte ich einen Bericht einer Brauchtumsforscherin verfolgen. Es gibt immer wieder Neues über „Altes” zu erfahren. Es ist doch so, dass einige Begriffe aus dem Brauchtum beziehungsweise Sprichwortschatz unserer bayerischen Heimat zwar bekannt sind, aber wir nicht genau wissen, woher diese Begriffe stammen oder wie sie entstanden sind.
Nehmen wir mal den Begriff „Altweibersommer”. Dieser Begriff „Altweibersommer” hat zunächst mit dem Katholischen Feiertag „Maria Himmelfahrt”, der in den überwiegend Katholischen Regierungsbezirken am 15. August gefeiert wird, zu tun. Am 15. August ist der Hochsommer normalerweise vorbei, aber es gibt sicherlich noch bis Ende September ein paar warme und schöne Tage. Es ist dann so, dass der Hochsommer praktisch „alt” ist und dann der „alte” Sommer antritt. Der Begriff hat aber auch, wie gesagt, mit diesem bestimmten Feiertag zu tun.
Glücksbringer unterwegs
Eine Sage berichtet, als unsere Gottesmutter leibhaftig in den Himmel aufgenommen wurde, haben sich einige Fäden ihres Mantels gelöst und sind zur Erde gesegelt. Diese Fäden gibt es heute noch in Form von ganz feinen Spinnweben, welche jetzt im Altweibersommer umherfliegen. Und wer einen solchen Faden (Spinnwebe) auf das Haupt oder gar ins Gesicht bekommt, hat Glück. Also schimpfen wir nicht, wenn so etwas passiert, sondern nehmen wir es einfach hin und eigentlich können wir uns darüber freuen.
Wenn man Bilder über die Himmelfahrt unserer Gottesmutter Maria betrachtet, dann fällt uns oft ein Apostel auf, der seine Hände nach oben streckt. Das ist der „ungläubige Thomas”. Er konnte einfach nicht glauben, dass Maria leibhaftig in den Himmel empor gefahren ist. Daher hat Maria ihren Leibgürtel gelöst und diesen dem Thomas herunter gelassen. Im Brauchtum heißt das die „Gürtelspende” an Thomas. Sicherlich gibt es viele Berichte, Sagen und Geschichten in dieser Beziehung.
Leider ist es so, dass dieses Volksgut immer mehr in Vergessenheit gerät. Nicht unschuldig daran sind die modernen Medien, die uns mit viel zu viel Unnützem vollpressen. Umso wichtiger ist es, dass gerade in diesen Medien und auf diesem Weg diese Schätze wieder hervorgerufen und berichtet werden.




