Männergesangsverein Liederkranz feiert 150. Jubiläum
Männergesangsverein Liederkranz feiert 150. Jubiläum
Es wäre zwei Tage gefeiert worden, mit einem Liederabend auf der Burg, einen Kommersabend und das alles mit einer kirchlichen Feier, einem Gottesdienst in der Pfarrkirche.
Hoffnung auf kleine Feier
Vorsitzender Josef Varnhold bedauert das, „aber solche Jubiläen können nachgeholt werden, hoffend, das es 2022 dann Wirklichkeit wird.“ Varnhold und seine Vorstandschaft hoffen, das eventuell im Herbst wenigstens an einem Abend ein kleiner Festakt stattfinden kann.
In Erinnerung schwelgen
Gerne erinnern sich die Sänger noch an 2011, denn hier feierte man 140 Jahre MGV ausgiebig und 1981 das 110-jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe.
Gegründet hat den Gesangsverein Pfarrer und Schuldekan Michael Troßner und der erste Dirigent war der damalige Lehrer Opel.
Die Vereinsgeschichte
Der erste Auftritt war im November 1871 bei der Pflanzung der Friedenseiche am Friedhofseingang bei der Sebastianskirche. Nach dem ersten Weltkrieg ging es mit Lehrer Lommer wieder weiter, aber wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage meist im Stillen.
Mit Lehrer Sepp Kraus gab es ab 1931 einen Aufwärtstrend. Er lud zu einem ersten Treffen ein und es folgten 22 Leuchtenberger, drei Michldorfer und ein Kaimlinger der Einladung. Somit begann das Singen mit regelmäßigen Treffen nach dem Motto: „Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder.“
Wegen des zweiten Weltkrieges musste pausiert werden und viele Sänger kehrten nicht mehr zurück. 1946 kehrte Sepp Kraus aus englischer Kriegsgefangenschaft zurück und versuchte erneut einen Start.
Der MGV hatte damals viel Notenmaterial, einen Konzertflügel und Pokale, die aber während des zweiten Weltkrieges in Beschlag genommen wurden. Auf Einladung von Kraus trafen sich 28 Sänger wieder zu den wöchentlichen Singstunden und sieben Jahre später schloßen sich die Leuchtenberger dem Deutschen Sängerbund an. Lehrer Kraus versetzte man 1958 an die Vohenstaußer Schule und so gab es sechs Jahre keinen Dirigenten.
1964 kam Hauptlehrer Josef Bauer und übernahm den Dirigentenstab. 1981 ging der Stab an Rektor Siegfried Sommer über, der besonders den MGV prägte mit seinem großen musikalischen Können. Nach einigen Jahren folgten als Dirigenten 1991 Hans Sachs, 2000 Peter Hösl, 2005 Adolf Rösel und seit 2017 gibt Holger Scheufler aus Pleystein für die 23 Sänger den Ton an.
Pandemie erschwert Vereinsleben
So probte man jeden Donnerstag in der Sängerstube in der Mehrzweckhalle (MZH). Bedingt durch die Pandemie sind die Singstunden wieder ausgesetzt und die Sänger können sich seit 2020 nicht mehr wöchentlich zu ihrer Singstunde treffen.
Der Verein mit heute nahezu 90 Mitgliedern führte um 1900 Johann Uschold. Es folgten die Vorsitzenden, 1931 Michael Lottner und vier Jahre später Franz Kummer. 1964 übernahm Hubert Uschald das Ruder und schon ein Jahr danach Hans Hardt und 1967 Alois Zanner, er war damals 2. Vorstand. 50 Jahre lang, von 1974 bis 2014, führte Josef Winter mit viel Umsicht den Gesangverein dann übergab er das Zepter an seinen Nachfolger Josef Varnhold, der mit viel Gelassenheit den Verein jetzt führt.
Überall vertreten
Die Sänger waren zu hören bei Heimatabenden, Faschingsbällen, kirchlichen Festen – bei erfreulichen und traurigen Anlässen, Adventssingen, Waldweihnachten, Auftritten beim OTV-Musikantenstammtisch, Jahresabschluss-, Sommer- und Geburtstagsfeiern.
Die Josefifeier mit Gottesdienst zuvor, gehörte mit zum alljährlichen Ablauf und die Sänger hoffen, dass in Zukunft wieder alles stattfinden kann. Sie richteten viele Jahre das alljährliche Bürgerfest aus, eröffneten mit ihrem Gesang die Festspiele auf der größten Burganlage der Oberpfalz.
Die Pflege der Geselligkeit war den Sangesbrüdern dabei stets wichtig unter dem Motto, „Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, denn böse Menschen kennen keine Lieder“.
Viele Spenden
Spendabel waren sie auch und durch ihre Auftritte und selbstorganisierten Feste war das möglich. Besonders das Stodlfest, alljährlich zu Fronleichnam in Lückenrieth, lies mitunter die Vereinskasse füllen.
So gaben sie das Geld aus der gefüllten Kasse unter anderem für die Pfarrkirche St. Margareta aus. Sie erhielt einen neuen Taufstein und ein Vortragskreuz und Bürgermeister Anton Kappl, kurz nach seiner Wahl zum Gemeindeoberhaupt, eine neue Amtskette.
“Zu Festen gehört ein Festtagskleid”
Für die Sängerstube in der Mehrzweckhalle finanzierten sie die Einrichtung, vor allem die Bestuhlung sowie ein neues Klavier und umfangreiches Notenmaterial. Die aktiven Sänger kleidete man neu ein, damit bei allen Auftritten nicht nur ihre Stimmen wirken sondern auch die Sänger selbst ein Mittelpunkt werden, „denn zu Festen gehört ein Festtagskleid“, so der Vorsitzende Josef Varnhold.
Andere Vereine – enger Kontakt
Durch die Gebietsreform wuchs der Verein zu einer Einheit zusammen, auch landkreisübergreifend und sogar über die Landesgrenzen hinaus nach Baden Württemberg. 1973 übernahmen sie die Schirmherrschaft bei der 600-Jahrfeier der Stadt Pfreimd (Stadterhebung).
Die Beziehungen zum MGV Grünsfeld in Baden Württemberg wurde geboren, gefestigt und wird bis heute intensiv gepflegt. Auch gehören sie dem Sängerkreis Nordoberpfalz im Oberpfälzer Kulturbund und Fränkischen Sängerbund an.
Die Sänger, zur Zeit 23 aktive bei nahezu 90 Mitgliedern, sind weit über die Region hinaus bekannt und besonders durch das „Leuchtenberger Lied“, damit tragen sie gesanglich ihre Heimat positiv hinaus, denn „ohne Lieder (Musik) ist das Leben ein Irrtum“, so eine Lebensweisheit.
Eckdaten im Überblick
Eckdaten:
- 1871 Gründung von Pfarrer und Schuldekan Michael Troßner
- 1880 Chorregent und Organist Lehrer Jakob Gruber
- 1888 Lehrer Johann Riebl
- 1894 Organist Michael Liedl
- 1895 Lehrer Josef Dirnberger
- 1911 bis 1922 Lehrer Josef Sollfrank
- 1914 bis 1918 ungewollte Pause -I.Weltkrieg-
- 1922 Lehrer Lommer die wenigen Sangesbrüder
- 1923 bis 1931 bestand der MGV nur im Stillen wegen der schlechten Wirtschaftslage
- 1931 Lehrer Sepp Kraus
- II.Weltkrieg
- 1946 Lehrer Sepp Kraus
- 1953 Anschluß an den Deutschen Sängerbund
- 1958 bis 1964 keine Dirigenten
- 1964 Hauptlehrer Josef Bauer
- 1981 Rektor Siegfried Sommer
- 1991 Hans Sachs
- 2000 Peter Hösl
- 2005 Adolf Rösel
- 2017 Holger Scheufler.
Geführt wurde der MGV:
- um 1900 Johann Uschold
- 1931 Michael Lottner
- 1935 Franz Kummer
- 1964 Hubert Uschald
- 1965 Hans Hardt
- 1967 Alois Zanner, der war damals 2. Vorstand
- 1974 Josef Winter, jetzt Ehrenvorsitzender
- seit 2014 Josef Varnhold




