Christoph Hammer begeistert beim Mozart-Wettstreit in Speinshart

Christoph Hammer begeistert beim Mozart-Wettstreit in Speinshart
Wie klangen Wolfgang Amadeus Mozart und Sixtus Bachmann zu ihrer Zeit? Und in welchem klanglichen Kontext stehen einige Meisterwerke des Genies zum Wirken von Sigmund Eugen Bachmann, dem späteren Prämonstratenser-Pater Sixtus Bachmann? Diese Frage lässt sich nur auf historischen Instrumenten beantworten. „Für beide fiel der angestellte Wettstreit im Kindesalter sehr rühmlich aus“, heißt es in den Überlieferungen, auch wenn sich beide im späteren Leben nie wieder begegneten und ganz unterschiedliche Lebensläufe einschlugen.
Ein Wettstreit, der Christoph Hammer im wahrsten Sinne des Wortes „beflügelte“, sich den Klängen des 18. und 19. Jahrhunderts zu widmen. Dieser weltberühmte Oberpfälzer, hochgeschätzter Gast bei internationalen Festivals, geboren in der Klostergemeinde Ensdorf bei Amberg, verzückte das Speinsharter Publikum am Sonntag mit einem außergewöhnlichen Solo-Programm. Als einer der weltweit renommiertesten Spezialisten auf dem sogenannten Hammerflügel verzauberte Professor Christoph Hammer im Musiksaal des Klosters Speinshart die Liebhaber Alter Musik. Mit dem reichen, feinen und farbenreichen Klang seines Instruments und dessen ganz eigener Ästhetik zeichnete der Künstler ein lebendiges Bild von Mozarts und Bachmanns Musik.
Publikum erlebt seltene Werke live
Für das Publikum im überfüllten barocken Kleinod des Klosters Speinshart bot sich eine seltene Gelegenheit, den Klängen des Pianoforte mit Sixtus Bachmanns Komposition „Sonate C-Dur“ zu lauschen, Mozarts „Sonate Es-Dur KV 282“ als eine der ersten Klaviersonaten des Genies zu genießen und sich von der „Sonate D-Dur“ von Ignaz von Beecke verzaubern zu lassen. Mit Blick auf die Entstehungsgeschichten dieser Kompositionen wehte ein Hauch des Geheimnisvollen durch den Musiksaal.
Auch Teil zwei des Konzerts mit dem Titel „Mozart im Wettstreit“ fesselte die Hörerschaft. Die Klangexperimente von Mozart & Co. verliehen dem musikalischen Event besondere Ausstrahlung. Spieltechnisch vollendet und mit einer bemerkenswerten Gestaltungskraft boten sich dem internationalen Ausnahme-Solisten weitere innig-tragende Momente. Mit einer begnadeten Variationsbreite glänzte Christoph Hammer nicht nur mit den Solosonaten Mozarts und dem „Preludio II alla Mozart aus dem Musical Characteristics“ des italienischen Komponisten und Pianisten Muzio Clementi. Auch die „Fantasie d-moll KV 397“ gehörte zu den besonderen Berührungspunkten des epochalen „Mozartschen Wettstreits“ mit Sixtus Bachmann & Co. auf dem vom Künstler historisch nachgebauten Pianoforte.
Beifall und Ausblick
Zudem führte der Präsident der Deutschen Mozart-Gesellschaft kurzweilig und kenntnisreich durch das Programm und vermittelte Wissenswertes über die musikalischen Berühmtheiten seiner Zeit. Das einzigartige Klangerlebnis honorierten die Besucher mit viel Beifall. Konzertmanager Moritz Kellner nutzte schließlich die gute Stimmung, auf die Ausstellung „Äpfel & Birnen“ hinzuweisen und schon zur nächsten Ausstellung mit dem Titel „Künstliche Kreativität“ einzuladen, die am kommenden Sonntag um 13.30 Uhr im oberen Konventgang des Klosters Speinshart mit einer Vernissage beginnt.






