Mariensäule schreibt 125 Jahre Geschichte
Mariensäule schreibt 125 Jahre Geschichte
Sie ist ein Blickfang in der Stadt und gleichzeitig ein religiöses Denkmal: die Mariensäule am “Unteren Marktplatz”. Aus dem Stadtbild ist sie kaum wegzudenken. Sie ist inzwischen auch zu einem beliebten Motiv für Fotografen geworden. Heuer sind es 125 Jahre seit ihrer Errichtung.
Eigentlich wäre das Jubiläum erst im Herbst, dem Erbauungsdatum, fällig. Aber wegen der Corona-Pandemie wird alles ein wenig verändert: Das Jubiläum wird deshalb an Fronleichnam begangen.
Schutzpatronin Bayerns
Das Monument ist seinem Vorbild in München nachgebildet. Bekanntlich ist die Gottesmutter die Schutzpatronin Bayerns. Besonders auffallend ist, dass für die Säule Sandstein verwendet wurde, was in unserer Gegend recht ungewöhnlich ist. Das kommt daher, weil der Spender aus dem fränkischen Raum kommt. In unseren Breiten wird dagegen mehr Basalt- oder Granitstein verwendet.
Mehrere Restaurierungen waren in der Vergangenheit schon notwendig, um den empfindlichen Sandstein zu erhalten. Eine Renovierung wird auch in den nächsten Monaten notwendig werden, da dieses Material durch Wind und Wetter recht angegriffen wurde. Die Mariensäule steht unter Denkmalschutz.
Mitterteicher spendet Säule
Betrachtet man die Inschrift der Säule, dann wird auch der Spender klar. Gestiftet hat sie Geistlicher Rat Andreas Schiffmann, ein gebürtiger Mitterteicher. Er war Gymnasialprofessor an der Lateinschule und Schulinspektor in Haßfurt. Von der Firma Metzger aus Haßfurt wurde sie aufgestellt und am 30. August 1896 eingeweiht. Weil der Geistliche der Stadt noch mehrere Skulpturen stiftete – unter anderem die Statue Johannes Nepomuk auf der Färberbrücke sowie das Friedhofskreuz – ernannte ihn der Magistrat des Marktes Mitterteich zum Ehrenbürger.
In einem Brief bedankte sich der Geistliche Rat bei der Stadt: „Möge die heilige Jungfrau eine Schutzpatronin von Mitterteich sein und bleiben“.
Festlicher Altar an der Mariensäule wird aufgebaut
In der Vergangenheit war die Mariensäule in das kirchliche Geschehen mit eingebunden. So war es Brauch, dass hier alljährlich der Erntealtar aufgebaut wurde. Dieser wird nun in der Kirche aufgestellt. Jedes Jahr treffen sich hier auch die Fuchsmühl-Wallfahrer nach ihrer Rückkehr zu einem kurzen Dankgebet.
Wegen der Corona-Pandemie gibt es erneut eine Änderung. An Fronleichnam wird in diesem Jahr wieder keine Prozession möglich sein. Aber damit die Mitfeier des Festes allen Gläubigen möglich ist, wird an der Mariensäule ein festlicher Altar aufgestellt. Dort findet dann um 9.30 Uhr ein Festgottesdienst an nur einem Altar statt. An diesem Tag gibt es keine weiteren Gottesdienste.
Die Familien, die sonst die Fronleichnamsaltäre herrichten, haben heuer Pause. Der gesamte Untere Marktplatz wird für den Verkehr gesperrt. Der Platz ist geschmückt mit Birken und einem Blumenteppich vor dem Altar. Die Vereine und Mitfeiernden verteilen sich coronakonform gerecht über den gesamten Marktplatz. Die Bewohner am Unteren Markt werden gebeten, ihre Häuser zu schmücken. Den Blumenteppich gestalten die Georgspfadfinder.
Auf dem Platz gibt es nur Stehplätze. Die Pfarrei lädt die Vereine mit ihren Fahnenabordnungen ein und bittet gleichzeitig um Anmeldungen. Auf dem Platz wird die Mitterteicher Feuerwehr die Organisation übernehmen. Eine Profifirma wurde für den Lautsprecher organisiert, damit alle Anwesenden alles gut verstehen. Es wird gebeten Mundschutz zu tragen. Wer nicht so lange stehen kann, darf gern selbst seinen Hocker mitbringen. Wer den Pfadfindern Blumen für den Teppich spenden möchte, soll sich rechtzeitig in der Sakristei oder im Pfarrbüro melden.










