Neukirchen Vortrag zur Pfarrkirche lockt nur acht Besucher

Neukirchen Vortrag zur Pfarrkirche lockt nur acht Besucher

Neukirchen zu St. Christoph. Albert Kick war zunächst sichtlich ein wenig enttäuscht, am Ende aber doch zufrieden. Schließlich hatten zum „Tag des offenen Denkmals“ am Sonntag, 14. September, nur acht Besucher seinen Vortrag über die Pfarrkirche angehört, darunter auch aus Pirk. Am Vormittag nach dem Gottesdienst musste der Altbürgermeister sogar passen. „Dabei wissen unsere Leute vieles über die Kirche gar nicht“, sagte er.

Geschichte der Pfarrkirche in Neukirchen zu St. Christoph

Die Entstehung der von 1702 bis 1709 errichteten und damit 315 Jahre alten und unter Denkmalschutz stehenden Pfarrkirche stand im Mittelpunkt der Erläuterungen Kicks, der als Initiator Georg Christoph von Wirsberg nannte. Dieser hatte 1609 auf dem Georgenberg im Wald eine Kapelle errichten lassen. Johann Michael Weinzierl, Lobkowitzer Rat und Pfarrer zu Waldthurn, ließ fast 100 Jahre später auf gnädige Lizenz des Ordinariats vom 16. Januar 1702 die Kirche wieder aufbauen und dem heiligen Christophorus weihen. Am 22. September 1709 benedizierte Weinzierl das Gotteshaus. „Zwischen 1732 und 1734 war die Erweiterung“, informierte Kick.

„Der Name ‚Neukirchen zu St. Christoph‘ erscheint erst im Jahr 1799“, ließ der Altbürgermeister wissen. Als herausragendes Ereignis bezeichnete er den 23. Januar 1788, „als die Expositur Neukirchen zu St. Christoph zur Pfarrei erhoben worden ist“. Josef Winkelmayer war der erste Pfarrer, der am 25. April 1788 erstmals eine Taufe vornahm. Die erste Beerdigung war einen Monat später. Der Bau des neuen Pfarrhofs erfolgte laut Kick in den Jahren 1795 und 1796.

Vielfalt der Baustile in der Pfarrkirche

„Es ist selten, dass in einer Kirche so viele Baustile existieren“, ließ der Referent wissen. „Neben Gotik, Renaissance, Barock und Rokoko ist in unserer Pfarrkirche auch Jugendstil enthalten.“

Als ältestes Juwel bezeichnete er neben der um 1450 stammenden schmerzhaften Muttergottes mit dem Schwert in der Krone die spätgotische Rosenkranz-Madonna an der Decke mit den sechs Rosenkranz-Gesätzen. „Diese Darstellung ist äußerst selten“, sagte er zur Doppelseitigkeit.

Kunstwerke und Restaurierungen

Eine der neueren Einrichtungen ist laut Kick das aus dem Jahr 1942 vom Weidener Künstler Wilhelm Vierling stammende Altarbild mit dem heiligen Christophorus; die neueste ist der 15 Stationen umfassende Kreuzweg. Ihn hat der Georgenberger Kunstmaler Reinhold Schultes im Rahmen der Kirchensanierung von 2003 bis 2005 angefertigt.