Speinsharts musikalische Zeitreise mit Nürnberg Barock

Speinsharts musikalische Zeitreise mit Nürnberg Barock
Zum Abschluss widmeten sich das Ensemble Nürnberg Barock und Sopran Anna Feith in der Klosterkirche in kammermusikalischer Besetzung historisch inspiriert den Höhen und Tiefen des menschlichen Lebens.
Alles glänzte golden am Speinsharttag 2025. Der begeisternde Festvortrag des Augsburger Weihbischofs und Ethikers Anton Losinger, die Zwischenbilanz von Landtagsvizepräsident Tobias Reiß zu den hoffnungsvollen KI-Planungen in Speinshart und schließlich zum Abschluss des Festtages das strahlende Konzert des jungen Ensembles „Nürnberg Barock“ im barocken Kleinod der Klosterkirche. In Speinshart spitzte das Publikum „Alte Ohren“ und sah mit „neuen Augen“. Alte Musik bestimmte das Konzert – und Fortunas Imperatrix Mundi. „Dem Glück einer Kaiserin dieser Welt, wie der Mond, so veränderlich, hält dieser oder schwindest“.
Ein neuer Interpretationsansatz
Einem Format, das die Freiheit der Kunst mit historisch informierter Barockmusik als Teil eines Kommenden im heute ganz neu interpretierte. Einem Zukunftsevent mit einem gutgelaunten Festpublikum. Hocherhaben durften sie alle an diesem Sommerabend wenigstens gedanklich auf Fortunas Herrscherstuhl Platz nehmen, um „Nürnberg Barock“ und den affektvollen und intimpoetischen von Sopranistin Anna Feith zu lauschen. Den Wandel der Zeit um und nach 1600 verkörperte das professionelle Team mit ihrer Leidenschaft für Alte Musik, verbunden mit einer historischen Aufführungspraxis frisch und mitreißend.
Die Renaissance der Barockmusik
Brillant und farbig, aber eben auch klug durchdacht zelebrierte das Ensemble, das sich erst vor zwei Jahren gründete, zeitlose Musik. Schon im Jahr 1650 war Nürnberg eine pulsierende Stadt mit einer lebendigen Musikszene. Einer der herausragenden Musiker dieser Zeit war Johann Philipp Krieger. Da war der musikalische Schritt der neuen Formation nicht weit, in großer Abenteuerlust und Experimentierfreude „Kriegers“ Musikschaffen und seines Freundes Philipp Heinrich Erlebach wiederzubeleben. Für die Hörerschaft, das Ensemble und die charismatische Sopranistin eine dramatische Reise auf den Flügeln der wankelmütigen Fortuna.
Das Repertoire
Die Arien und filigranen Instrumentalstücke handelten vom Scheitern und Gelingen des Lebens, etwa mit Erlebachs „Fortuna, du scherzest mit mir“ und „Kommt ihr Stunden, macht mich frei“ oder Johann Philipp Kriegers „Verliebtes Weinen und Lachen“ und „Mein Herz, ich liebe dich“. Auch die weiteren Beiträge mit Werken der Komponisten Johann Ulich, Johann Erasmus Kindermann, François Couperin und Johann Kapsberger hinterließen, getragen von Violinen, Violoncello, Theorbe und Cembalo und der mitreißenden Sopranstimme, bleibende Eindrücke.
Ein besonderer Tag in Speinshart
Speinshart und alle Akteure und Besucher waren an diesem Tag „mit Fortuna im Bunde“. „Nun schenkt die frohe Zeit“ hieß es schließlich zum Ausklang. Dieser musikalische Wunsch war in froher Stund auch bei der „Begegnung“ auf Einladung des Vereins der Freunde und Förderer der Internationalen Begegnungsstätte Kloster Speinshart in der lauschigen Atmosphäre des Klosterinnenhofes allgegenwärtig.




