Dr. Bernhardt
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Theatergruppe begeistert mit turbulenter Komödie Aber bitte mit Scheidung

Kirchenthumbach. Mit der letzten Aufführung der Beziehungskomödie „Aber bitte mit Scheidung“ von Jennifer Hülser schließt sich der Vorhang für die Kirchenthumbacher Theatertage für dieses Jahr.

Theatergruppe begeistert mit turbulenter Komödie Aber bitte mit Scheidung

Die Komödie bot beste Unterhaltung und zeigte, wie facettenreich Amateurtheater sein kann, wenn ein starkes Ensemble gemeinsam an einem Strang zieht. Foto: Petra Lettner
Schlagersänger Jo (Peter Eller) ist als guter Schauspieler bei den Besuchern bekannt. Auch bei dem Stück „Aber bitte mit Scheidung“ bot er, wie aller Akteure, beste Unterhaltung. Foto: Petra Lettner
Hausdame Maggie (Karin Rupprecht-Horn) setzte mit charmanten französischen Akzent und unerschütterlicher Gutgläubigkeit für stete Heiterkeit. Foto: Petra Lettner
Auftragskiller Berni (Stefan Schober) hatte kein leichtes Leben. Ständig musste er sich verstecken, oder wurde hin und her gezerrt. Penny (rechts, Gabi Strauß) wollte ihn ständig verstecken. Foto: Petra Lettner

Mit fünf Vorstellungen feierte die Theatergruppe einen großen Erfolg. Nahezu ausverkaufte Vorstellungen zeigten einmal mehr, wie lebendig Amateurtheater sein kann, wenn Textsicherheit, Spielfreude und eine gut gesetzte Regie zusammenkommen. Spielleiter Florian Bernhardt, erstmals in dieser Funktion tätig, hatte die Rollen präzise verteilt und sorgte für einen stimmigen Gesamtfluss.

Inhalt

Im Mittelpunkt steht das Schlagerduo „Penny und Jo“, das seit vier Jahrzehnten gemeinsam auftritt und ebenso lange verheiratet ist. Doch während das Paar auf der Bühne Harmonie versprüht, ist privat längst Schluss. Da eine Trennung wegen strenger Vertragsklauseln nicht möglich ist, geraten die beiden in eine Reihe chaotischer Situationen. Mehr muss man über die Handlung nicht wissen, denn die Inszenierung lebt nicht von der Geschichte, sondern vom Spiel.

Komödie in drei Akte

Und dieses Stück überzeugte auf ganzer Linie. Die Hauptdarsteller Penny (Gabi Strauß) und Jo (Peter Eller) zeigten perfekte Mimik, ein sehr gutes Timing und meisterten textreiche Szenen mit beeindruckender Leichtigkeit. Ihr Zusammenspiel, das zwischen Bühnenromantik und hintergründigem Schlagabtausch wechselte, wurde vom Publikum mit viel Gelächter belohnt.

Rollen präzise aufgeteilt

Ein echter Hingucker war Patrick Büttner als Entertainer Cosian Rosenbusch. Mit breiter Brust, charismatischem Auftreten und professionellem Witz stürmte er die Bühne, begleitet vom kamerafreudigen Heiner (Sandro Sendlbeck) und den beiden enthusiastischen Fans Helge (Manfred Sendlbeck) und Erna (Margit Steger). Das Trio setzte humorvolle Akzente, ohne sich in den Vordergrund zu drängen, und fügte sich ideal in das Ensemble ein.

Große Sympathien zog auch Hausdame Maggie (Karin Rupprecht-Horn) auf sich, die mit charmantem französischem Akzent und unerschütterlicher Gutgläubigkeit für stete Heiterkeit sorgte. Sie meisterte ihre Rolle mit perfekten Akzent und schauspielerischer Leichtigkeit. Die Rolle vom Auftragskiller Berni (Stefan Schober) brachte oft Chaos in das Stück. Seine körperbetonte Darstellung, bei der er sich in Schränken versteckte, am Boden entlang kroch und zwischen Möbelstücken verschwand, brachte den Saal mehrfach zum Beben.

Ensemble mit Leidenschaft bei der Sache

Doch nicht nur die genannten Rollen glänzten. Auch das restliche Ensemble trug mit viel Spielfreude und präziser Darstellung zu einem rundum gelungenen Abend bei. Die Inszenierung profitierte von sauber gesetzten Pointen, liebevoll gestalteten Figuren und einem Ensemble, das sichtlich mit Leidenschaft bei der Sache war. Am Ende gab es langen, herzlichen Applaus – ein deutliches Zeichen dafür, dass die Theatergruppe mit dieser Produktion einen Volltreffer gelandet hat.

Grammer Solar
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