Eisern durch dick und dünn: 65 Jahre verheiratet
Eisern durch dick und dünn: 65 Jahre verheiratet
Weiden. Aus einer Liebe, die sich vor 65 Jahren entwickelte, wurde eine starke Ehegemeinschaft. Seit dieser Zeit gehen Elfriede und Reinhold Friedemann „eisern“ durch dick und dünn. Jetzt feierten beide im Kreis ihrer Pfleger/innen im Eleonore Sindersberger Alten- und Pflegeheim in der Friedrich-Ebert-Straße in Weiden das seltene Fest der Eisernen Hochzeit.
Von Jürgen Wilke
Die Familienfeier mit Verwandten, Freunden und Bekannten aus ganz Deutschland wird mit einem festlichen Essen in der Max-Reger-Halle nachgeholt. SPD-Stadtrat Karl-Heinz Schell überbrachte in Vertretung von Oberbürgermeister Kurt Seggewiß als Präsent der Stadt Weiden eine herrliche Blumenschale und eine gute Flasche Wein aus der Partnerstadt Weiden am See im Burgenland. Außerdem gab’s vom bayerischen Ministerpräsidentin Markus Söder eine Schale „Patrona Bavariae“. Mit Karl-Heinz Schell, dem Pflegedienstleiter Konrad Nickl, Bereichsleiterin Ingrid Riebl, den Pflegekräften Goar Oganisjan und Theresa Steiner, der Gerontotherapeutin Mila Stojan und der Betreuungsassistentin Sonja Gollwitzer-Lingl stieß das Jubelpaar mit einem Gläschen Sekt an.
Elfriede Friedemann wurde am 2. März 1928 in der ehemaligen Textilarbeiterstadt Glauchau im sächsischen Landkreis Zwickau geboren, hatte fünf Brüder und war das jüngste Kind. Sie besuchte eine Finanzschule und arbeitete im Finanzamt Zwickau. Reinhold Friedemann wurde am 28. Februar 1926 in Kirchberg im Landkreis Zwickau geboren und wuchs mit drei Geschwistern auf. Nach dem Krieg verdiente er sich den Lebensunterhalt mit verschiedenen Tätigkeiten und bekam dann durch Beharrlichkeit die Möglichkeit, durch die sogenannte Erwachsenenbildung den Beruf eines Bibliothekars zu erlernen. Er war danach in der großen Stadtbibliothek in Zwickau tätig. Er ging mit 63 Jahren als Bibliotheksrat in Rente und baute auch Verbindungen zu Westdeutschen Bibliotheken auf, um die Literatur in der DDR zu verbessern.
Leidenschaft für eigenen Garten
Geheiratet haben beide am 18. Juli 1953 in Glauchau und sie wohnten im Haus ihrer Eltern. Die Hochzeitsreise führte sie für zwei Wochen nach Thüringen. Später erfolgte der Umzug nach Zwickau. Da sie keine Kinder hatten, pflegten sie eine tiefe Bindung zu zahlreichen Nichten und Neffen. Ein Bruder von Reinhold Friedemann lebte seinerzeit in Hirschau. Das Ehepaar beantragte die Ausreise und zogen im April 1989 nach Weiden. Sie wohnten fast 30 Jahre in der Eichenstraße im Ortsteil Hammerweg. Sie waren dort gut eingebunden, hatten viele Freunde und Elfriede Friedemann war im Frauenkreis St. Markus sehr aktiv. Sie schwärmt noch von ihrem Garten, in dem sie Obst und Gemüse anbaute und viele Blumen hatte. Das Jubelpaar hat sich bereits vor einigen Jahren im Eleonore- Sindersberger-Seniorenheim angemeldet. Vor wenigen Wochen sind beide eingezogen.
Viele Freunde, besonders vom Frauenkreis, halfen beim Umzug. „Wir fühlen uns hier wohl und vom netten Pflegepersonal gut und liebevoll umsorgt“, bekräftigen Elfriede und Reinhold Friedemann.
Bilder: Jürgen Wilke




