Kampagne gegen Glücksspielsucht gestartet
Kampagne gegen Glücksspielsucht gestartet
Um 12 Uhr mittags fand in ganz Deutschland und Österreich eine außergewöhnliche Aktion statt, bei der teilnehmende Suchtberatungsstellen – allein in Bayern beteiligten sich rund 20 Einrichtungen – falsches Geld aus den Fenstern warfen. Diese Veranstaltung zielte darauf ab, die Öffentlichkeit eindringlich darauf aufmerksam zu machen, wie riskant und potenziell verlustreich das Wetten auf Sportergebnisse sein kann, besonders in Zeiten eines Großereignisses wie der Fußball-Europameisterschaft.
Aktion gegen die Verharmlosung von Sportwetten
Konrad Landgraf, Geschäftsführer der LSG und renommierter Suchtexperte, unterstreicht die Bedeutung dieser Aktion: „Wir wollen mit dieser Aktion auf anschauliche und eindringliche Weise zeigen, dass bei Glücksspielen auf lange Sicht immer Verluste gemacht werden. Gerade jetzt während der EM ist die Versuchung groß, auf den Ausgang von Fußballspielen zu wetten. Doch selbst das beste Sportwissen garantiert keinen Gewinn.“ Weiter führt Landgraf aus: „Es ist uns wichtig, dass die Menschen erkennen, dass Sportwetten eine Form des Glücksspiels sind und eben keine sichere Einnahmequelle. Auch wenn sich jemand gut im Fußball auskennt, kann er den Ausgang eines Spiels nicht vorhersagen.“
Sportwetten-Werbung in der Kritik
Die zunehmende Werbung für und Popularität von Sportwetten, insbesondere während bedeutender Sportereignisse wie der EM, bereitet Landgraf, der auch Mitglied im BgSwW (Bündnis gegen Sportwetten Werbung) ist, große Sorgen. Er kritisiert scharf, dass die EM 2024 erstmalig von einem Sportwettenanbieter gesponsert wird, was in der Öffentlichkeit den Eindruck vermitteln könnte, Sportwetten wären ein harmloser Zeitvertreib. Dabei warnen Experten deutlich vor den hohen Verlustrisiken und der Gefahr, in eine Glücksspielsucht abzurutschen. Interessant ist hierbei, dass der besagte Sportwettenanbieter bis vor einigen Jahren in Deutschland noch illegal agierte.
Unterstützung aus Weiden
Die Fachambulanz für Suchtprobleme der Caritas Weiden-Neustadt beteiligte sich aktiv an der Initiative „Wirf dein Geld nicht zum Fenster raus!“ und setzte ein Zeichen gegen die Glücksspielsucht.
Hilfe gesucht
Menschen, die Hilfe bei Glücksspielsucht suchen, finden Unterstützung bei der Fachstelle Glücksspielsucht unter der Telefonnummer 0961/39890150 oder per E-Mail an beratung@caritas-suchtambulanz-weiden.de. Zusätzlich bietet die Caritas Selbsthilfegruppen für Betroffene und Angehörige an, die in Weiden im ungeraden Kalenderwochenrhythmus stattfinden.
Die Aktion zog nicht nur vor Ort, sondern auch in den sozialen Medien große Kreise, wo unter Hashtags wie #genuggewettet und #rotekartefürsportwettenwerbung Videos und Beiträge verbreitet wurden, um auf die Problematik aufmerksam zu machen und für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Glücksspielen zu sensibilisieren.




