Nachruf: Etzenricht verliert markante Persönlichkeit und Original
Nachruf: Etzenricht verliert markante Persönlichkeit und Original
In ähnlicher Weise bestätigte Herbert Kühner häufig seine Zufriedenheit nach einem langen Leben und mit seiner positiven Grundhaltung, wenn er häufig sagte; „Was wollt´s denn, uns geht’s doch gut, wir haben ein prima Leben und ein gutes Miteinander“. Mit Ehefrau Christl, seinen Kindern und Enkeln trauert die Dorfgemeinschaft um einen geschätzten und beliebten Mitbürger.
Offen, geradeaus und ein Herz für die jungen Leute
Seine offene, gradlinige, humorvolle und bei Bedarf auch temperamentvolle Art schuf zusammen mit seiner reichhaltigen Lebenserfahrung und der Toleranz gegenüber der jüngeren Generation die Grundlage für seine breit angelegte Wertschätzung. “Ich bin ein leidenschaftlicher Naturmensch“, charakterisierte sich Herbert Kühner selbst. Im Dorf und in der Region kennt man ihn wegen seines haarigen Markenzeichens als „Kühner Bart“. Ein weiteres charakteristisches Zitat von ihm, angemerkt bei einem runden Geburtstag lautete: „Die Politik muss man mit scharfem Verstand beobachten, ich bleibe neutral und ohne vorgefasste Meinungen, mit Parteien hatte ich noch nie etwas am Hut“.
Täglicher Meinungsaustausch zählte zu seinem Tagesgeschäft wie das regelmäßig Treffen mit seinen Freunden und Bekannten beim Frühschoppen in Etzenricht oder Ullersricht. Bei seinen Freunden und Gesprächspartnern gilt Kühner als ein versierter Fachmann in den Bereichen Land- und Teichwirtschaft, viele Mitmenschen verspürten seine Hilfsbereitschaft. Vor wenigen Wochen wurde der 92. Geburtstag im Haus der Familie im Trippacher Weg gefeiert.
Prägende Erlebnisse
Als 24-Jähriger überlebte Kühner einen schweren Arbeitsunfall im Aufzugbau, bei dem es nach einem Absturz aus der 13. Etage mehrere Tote gab. Diese Katastrophe in München und der nötig gewordene eineinhalbjährige Krankenhausaufenthalt prägten den weiteren Lebenslauf.
Seine Wiege stand nur ein Grundstück entfernt von seinem jetzigen Domizil am „Trippacher Weg“ im Kühnerhof „Am Plan“. Sein Vater Georg war ohne NS-Vergangenheit zunächst der von der US-Army eingesetzte Bürgermeister und der spätere Stellvertreter von Nachfolger Ludwig Meier.
Die letzte Ruhestätte befindet sich im Friedhof der katholischen Kirche. Das Requiem mit anschließender Urnenbeisetzung findet am Freitag in der katholischen Nikolauskirche statt.




