VR Nopf
VR Nopf

Ungewöhnliches Krippenspiel rechnet mit Weihnachtskommerz ab

Zessau. Ein unkonventionelles Krippenspiel sorgte beim besinnlichen Advent in der Herz-Jesu-Kapelle für Nachdenken. Jugendliche rechneten pointiert mit Weihnachtskommerz ab, setzten auf Hoffnung und spendeten für Hilfe für Anja.

Zessau. Ein unkonventionelles Krippenspiel sorgte beim besinnlichen Advent in der Herz-Jesu-Kapelle für Nachdenken. Jugendliche rechneten pointiert mit Weihnachtskommerz ab, setzten auf Hoffnung und spendeten für Hilfe für Anja.
Festtagskommerz auf der ganzen Linie: Davon hielten die Zessauer und Weihersberger "Kids" in ihrem Krippenspiel gar nichts und jagten am Ende sogar den Ho-ho-ho-Weihnachtsmann (rechts) als "billige Kopie" des mildtätigen Bischofs Nikolaus aus dem Altarraum. Foto: Bernhard Piegsa

Ungewöhnliches Krippenspiel rechnet mit Weihnachtskommerz ab

„Stille Nacht, Alter!“ – was sollte das werden? Es war ein ungewöhnliches Krippenspiel, das die Zessauer und Weihersberger Jugend beim besinnlichen Adventsabend der Vereine und Dorfgemeinschaften in der Zessauer Herz-Jesu-Kapelle darbot und das sich erst einmal selbst infrage stellte: „Krippenspiel, Engel, Hirten – was soll’n das überhaupt?“ Doch was als Frotzelei gegen frommes Festbrauchtum zu sein schien, entpuppte sich bald als pointierte Abrechnung in jugendgerechter Sprache mit einem Zeitgeist, der Weihnachten zum Fest des Kommerzes und „Glühweinsaufens“ verkommen lässt: zu einer „Geburtstagsparty, bei der alle mitfeiern, ohne überhaupt noch das Geburtstagskind zu kennen“. Aber alles Feiern hat nur einen Sinn, wenn es aus Freude über einen Gott geschieht, der durch seine Menschwerdung in Jesus seine Nähe und Liebe zu den Menschen sinnenfällig werden ließ: Daran erinnerten auch zwei Erzählungen über Advents- und Weihnachtsbräuche.

Adventsbräuche und fiktive Zeitungsmeldung

Ob Adventskranz, Krippe, Friedenslicht, Christbaum oder Weihnachtsbescherung: Sie alle verweisen auf die Geburt Jesu, des „Geschenkes Gottes an die Menschen“, das als „Licht der Welt“ Versöhnung, Hoffnung, Liebe und Frieden stiften will, und auf sein Geburtsfest, dem man vorfreudig entgegensehen soll. Wie es aussähe, wenn sich heutige Presseagenturen und Sozialbehörden der Heiligen Familie und ihrer „Story“ annähmen, illustrierte die fiktive Zeitungsmeldung „Säugling im Stall gefunden“: Maria und Josef wären wegen „Zweifels an ihrer Zurechnungsfähigkeit“ und „sozialer Verwahrlosung“ zwangstherapiert worden, die drei Weisen hätte man wegen illegaler Einreise und Einfuhr verbotener Substanzen inhaftiert.

Musik, Erzählung und Unterstützung für „Hilfe für Anja“

Mit der Erzählung „Der Sternenbaum“ schloss das einstündige Programm, zu dem mehrere Kinder musikalische Zwischenspiele beisteuerten. Nach diesem gelungenen Abend folgten die Besucher gern der Bitte um eine Spende für „Hilfe für Anja“, und zum Schluss traf man sich noch zum Plaudern und Schmausen im Gemeinschaftshaus.

VR Nopf
VR Nopf