Viktor Volodarskyy und Olena Volodarska basteln mit zwei Schülern Kaleidoskop aus Holz

Viktor Volodarskyy und Olena Volodarska basteln mit zwei Schülern Kaleidoskop aus Holz

Drei Monate lang arbeitete das Künstlerpaar Viktor Volodarskyy und Olena Volodarska mit ukrainischen Berufsschülern an einem Kaleidoskop aus Holz. Federführende Schützenhilfe bekamen die beiden von den Zehntklässlern Yehor Karpov und Robert Ilnytskyj. Das optische Gerät ist kein Kinderspielzeug. Auch die Lehrkräfte vom Fachgebiet Schreinerwesen zollten der Arbeit Respekt und sprachen am Rande einer Schreiner-Ausstellung in der Europa-Berufsschule von einem echten Unikat. Natürlich gibt es Holz-Kaleidoskope im Handel auch für Kinder. Aber längst nicht in dieser Ausstattung und Qualität.

Im Internet geforscht

Natürlich habe er im Internet die Bauweise von Kaleidoskopen erforscht. “Aber diese Konstruktion ist von mir”, erklärte Volodarskyy, der an der Berufsschule ukrainische Auszubildende gemeinsam mit seiner Frau im Fach Gestalten unterrichtet. Denn die beiden sind Künstler. Sie malen vor allem Bilder mit ihren Schülerinnen und Schülern. Normalerweise sei die Gruppe größer. Aber dieses Kaleidoskop habe er mit nur zwei Schülern entwickelt und gebaut.

Viele Stunden am Werkstück verbracht

“Wir haben nicht jeden Tag an dem Stück gearbeitet. Aber viele Stunden.” Alles fand hier vor Ort in der Berufsschule statt. Alle Säg- und Bohrarbeiten habe er selbst erledigt. Das habe er den beiden Schülern nicht gestattet. Die durften andere Teile zusammensetzen. Das Kaleidoskop besteht aus Buchenholz und Furnieren. Drehen lässt sich das Rohr, an dessen einem Ende sich locker zwischen einer glatten und einer mattierten Glasplatte eingelegte kleine, farbige Objekte befinden, mit Hilfe von Zahnrädern, die ebenfalls aus Holz angefertigt sind und von einer kleinen Handbohrmaschine angetrieben werden. Die Bohrmaschine, die wie auch die Linsen nicht aus Holz ist, hat Volodarskyy seitwärts angebracht. Auch das dazugehörende Stativ wurde eigenhändig gebaut. Das komplette Werk sei jetzt ein Einzelstück, das es so wohl nirgends mehr gebe. Und das Gerät nachzubauen sei auch gar nicht mehr interessant. Zumindest nicht für den Konstrukteur. “Man muss immer wieder etwas Neues machen.”

Künstlerpaar unterrichtet ukrainische Berufsschüler

Das Ehepaar unterrichtet nach eigenem Bekunden an der Berufsschule seit nunmehr 2011 im Fach Gestalten. Seit zwei Jahren arbeiten beiden verstärkt mit ukrainischen Schülern. “In diesem Jahr haben wir einen Tannenbaum aus Holz angefertigt, auch einen großen Osterhasen, eine traditionelle ukrainische Oster-Deko.” Ferner seien zehn Bilder in einer besonderen Technik gemalt worden, die jetzt an Weidener Altenheime weitergegeben würden. Das Kaleidoskop werde aber auf nicht absehbare Zeit in der Berufsschule aufbewahrt bleiben. “Was später einmal damit wird, weiß ich noch nicht.”