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Arbeitskreis gegen sexualisierte Gewalt stärkt Prävention in Schwandorf

Schwandorf. Der Arbeitskreis gegen sexualisierte Gewalt tagte zur Jahresbilanz und zur Planung der nächsten Schritte. Im Fokus standen Vernetzung, Prävention und ein Vortrag zur Spurensicherung und Dokumentation nach Taten.

Schwandorf. Der Arbeitskreis gegen sexualisierte Gewalt tagte zur Jahresbilanz und zur Planung der nächsten Schritte. Im Fokus standen Vernetzung, Prävention und ein Vortrag zur Spurensicherung und Dokumentation nach Taten.
Die AK-Mitglieder mit der Referentin Elisabeth Mützel (dritte von links) und der Leiterin Helga Forster (fünfte von links). Foto: Jasmin Müller

Arbeitskreis gegen sexualisierte Gewalt stärkt Prävention in Schwandorf

Der Arbeitskreis (AK) gegen sexuellen Missbrauch traf sich kürzlich zu seiner jährlichen Fachtagung, um auf die Aktivitäten des Jahres zurückzublicken und die Aktionen für 2025 zu planen. Zudem stand nachmittags ein Vortrag zum Thema „Spurensicherung und Dokumentation nach sexueller Gewalt“ auf dem Programm.

Vernetzung und Prävention im Fokus

Der Arbeitskreis besteht seit über 30 Jahren, arbeitet seit Gründung kontinuierlich für die Betroffenen und wird nicht müde, das Thema „sexualisierte Gewalt“ zu thematisieren. „Wir sind sehr froh darüber, dass seit über 30 Jahren alle Stellen im Landkreis, die mit Betroffenen und dem Umfeld des Opfers zu tun haben, im Arbeitskreis gemeinsam Präventionsarbeit leisten“, so Helga Forster, die Organisatorin des Arbeitskreises und Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises.

Zum Rückblick auf 2025 gehörte unter anderem die jährliche Tagung für Fachkräfte in der Kinder- und Jugendarbeit zum Thema „sexualisierte Gewalt im Internet“ für Fachkräfte in der gesamten Oberpfalz. Die Fachtagung war bis zum letzten Platz ausgebucht, was ein Zeichen dafür ist, wie wichtig die Thematik ist.

Planung 2025/2026 und Präventionsmaterialien

Die Planung für die Veranstaltung zum Gedenktag „Gewalt gegen Frauen“ am 25. November 2025 und die Aktivitäten für 2026 standen im Mittelpunkt des Vormittags. Die Materialien des Arbeitskreises wurden neu aufgelegt, und mit dem „Kater Max“, einem selbstgestalteten Buch des Arbeitskreises, wird die Präventionsarbeit weiterhin in den Vordergrund gestellt.

2026 wird eine Fachtagung für alle Fachkräfte in der Kinder- und Jugendarbeit zum Thema „Was macht sexueller Missbrauch mit der Familie?“ stattfinden. Wichtig in allen Sitzungen sind die kollegiale Beratung der Mitglieder bei Einzelfällen, das Netzwerken der unterschiedlichen Fachstellen und die Präventionsarbeit für Betroffene, Eltern und Multiplikatoren.

Rechtsmedizin: Spurensicherung und Dokumentation

Die Referentin Prof. Dr. med. Elisabeth Mützel vom Institut für Rechtsmedizin ging nachmittags in ihrem Vortrag „Spurensicherung und Dokumentation nach sexueller Gewalt“ zu Beginn auf die psychosozialen Faktoren der sexualisierten Gewalt ein und beschrieb, dass die Täter in circa 60 Prozent innerfamiliär, 30 Prozent Bekannte und sechs bis acht Prozent Fremde sind. Bis zu 20 Prozent der Täter sind Jugendliche, davon 80 bis 90 Prozent männlich. Die Täter sind aus allen sozialen Schichten vertreten. In der Europäischen Union haben ein Fünftel bis ein Viertel aller Frauen schon mindestens einmal im Leben physische Gewalt erlebt; darunter mehr als ein Zehntel aller Frauen auch sexualisierte Übergriffe.

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Die Referentin betonte, dass die Begutachtung nach sexuellem Missbrauch zwingend eine qualifizierte Untersuchung erfordert. Oberstes Gebot bei der Untersuchung sind die Gesundheit und das Wohlergehen, eine sorgfältige und einfühlsame Untersuchung des Kindes, und dass ein Kind nie zu einer Untersuchung gezwungen werden soll. Sie informierte den Arbeitskreis über die Untersuchungstechniken und die möglichen körperlichen Befunde nach sexualisierter Gewalt. So ist bei einer sexualisierten Gewalttat ein schrittweises Vorgehen erforderlich, beginnend mit der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und zum Schluss mit der vertraulichen Spurensicherung und Dokumentation.

Breites Netzwerk im Landkreis Schwandorf

Der Arbeitskreis ist ein Zusammenschluss von Beratungs- und Hilfseinrichtungen, den staatlichen Stellen und den Jugendsozialarbeitern an Schulen, die im Landkreis Schwandorf mit dem Thema sexualisierter Gewalt befasst sind. Weitere Informationen sowie Flyer und Materialien zum „Kater Max“ sind auf der Homepage des Landkreises Schwandorf zu finden.