Leichte Sprache schafft Teilhabe in Amberg
Leichte Sprache schafft Teilhabe in Amberg
Feierlicher Projektabschluss in Amberg
Am 15. Dezember 2025 fand die Abschlussveranstaltung des Projektes „Kennen lernen und Können lernen“ in den Jura-Werkstätten Amberg statt. In einer feierlichen Zeremonie wurden die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen beider Projektteile geehrt. Dabei hatten die Teilnehmenden aus verschiedenen Vereinen sowie Mitarbeitende der Stadtverwaltung Amberg in den vergangenen Monaten wertvolle Kenntnisse über Leichte Sprache erlangt und praktisch umgesetzt.
Organisiert und durchgeführt wurde das Projekt von Volker Glombitza (Leiter des Büros für Leichte Sprache Amberg-Sulzbach e. V.), Sebastian Müller und Matthias Schießl (Leiter und Mitarbeitender von „sag’s einfach – Büro für Leichte Sprache“ der KJF Regensburg) in enger Zusammenarbeit mit Nadine Gräml (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Amberg) und mit Unterstützung der Prüfgruppe „Alles klar“ der Jura-Werkstätten Amberg. Dank der Unterstützung der Partnerschaft für Demokratie Amberg und der Förderung durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend konnte die Schulung kostenfrei angeboten werden.
Inhalte des Projektes
Beide Projektteile wurden nun erfolgreich abgeschlossen. Im ersten Teil der Schulung erarbeiteten die Teilnehmenden in einer Online-Schulung die Grundlagen der Leichten Sprache, führten Übersetzungsübungen durch und erhielten qualifizierte Rückmeldungen. Im zweiten Teil des Projektes wurden anschließend für die Zielgruppe relevante, eigene Texte aus Vereinen, Organisationen und der Stadtverwaltung in Leichte Sprache übersetzt. Diese Texte wurden gemeinsam mit der Prüfgruppe „Alles klar“ der Jura-Werkstätten Amberg auf Verständlichkeit geprüft.
Ein zentrales Ziel des Projektes war es, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch eine Vernetzung zwischen Menschen, die auf Leichte Sprache angewiesen sind, und jenen, die Leichte Sprache anbieten, zu fördern. Deshalb nahmen die Teilnehmenden bei den Prüfungen der Übersetzungen direkt vor Ort bei der Prüfgruppe „Alles klar“ teil. So entstand ein lebendiger Austausch, bei dem gegenseitiges Verständnis und Empathie gestärkt wurden, sowie die Teilnehmenden erste praktische Erfahrungen mit der Zielgruppe der Leichten Sprache sammeln konnten.
Leichte Sprache als gelebte Inklusion
Besonders eindrucksvoll wurde die Bedeutung von Leichter Sprache während der feierlichen Abschlussveranstaltung sichtbar. Die Grußworte wurden in Leichter Sprache vorgetragen – ein starkes Symbol für gelebte Barrierefreiheit. Vorgetragen wurden sie im Rahmen der Eröffnung durch Herrn Martin Preuß, zweiter Bürgermeister der Stadt Amberg, sowie durch Herrn Bernhard Albrecht, Geschäftsführer der Jura-Werkstätten gGmbH Amberg.
„Dieses Projekt war für uns in der Stadt Amberg von großer Bedeutung. Wir möchten, dass alle Menschen unsere Informationen besser verstehen können. Leichte Sprache spielt dabei eine entscheidende Rolle, denn sie ist ein wichtiger Bestandteil von Barrierefreiheit und echter Teilhabe“, sagte Herr Preuß. „Ich freue mich sehr, dass dieses wichtige Projekt in den Räumlichkeiten der Jura-Werkstätten Amberg und in Zusammenarbeit mit der Prüfgruppe ‚Alles klar‘ stattfinden konnte. Es ist großartig, dass wir gemeinsam einen so wichtigen Beitrag zur Barrierefreiheit leisten konnten“, erwähnte Herr Albrecht.
„Leichte Sprache hilft uns, allen Menschen den Zugang zu wichtigen Informationen zu ermöglichen, unabhängig von ihren Fähigkeiten oder ihrem Hintergrund. Wir freuen uns, dass so viele Akteure aus der Region teilgenommen haben und mit uns zusammen an einer barrierefreien Kommunikation arbeiten“, erklärte Volker Glombitza. „Dieses Projekt hat gezeigt, dass Barrierefreiheit in der Kommunikation keine Zukunftsvision, sondern heute schon machbar ist“, betonte Sebastian Müller.
„Die Stadt Amberg setzt sich weiterhin aktiv für Inklusion und Diversität ein. Leichte Sprache ist ein wichtiger Baustein hierbei. Sie ermöglicht es Menschen mit Lernschwierigkeiten, Migrationshintergrund oder Lese-Rechtschreibschwäche, Inhalte zu verstehen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen, das für andere selbstverständlich ist“, unterstrich Nadine Gräml.
Nachhaltige Wirkung und Ausblick
Die im Projekt entstandenen Übersetzungen werden künftig veröffentlicht und stehen damit der Bevölkerung zur Verfügung. Die Leichte Sprache soll dauerhaft in der Öffentlichkeitsarbeit von Vereinen und Verwaltung Anwendung finden. So trägt das Projekt nachhaltig dazu bei, dass barrierefreie Kommunikation in Amberg selbstverständlich wird.
Vereine, Organisationen, Behörden und Unternehmen, die Leichte Sprache anbieten und somit Inklusion und Teilhabe fördern wollen, können an der Online-Schulung „sag’s einfach – aber wie?“ teilnehmen. Interessierte können auch bei einer Prüfung der Prüfgruppe „Alles klar“ der Jura-Werkstätten Amberg dabei sein und so Kontakt mit Menschen aus der Zielgruppe knüpfen. Informationen erhalten Sie bei „sag’s einfach – Büro für Leichte Sprache“ der KJR Regensburg oder dem Büro für Leichte Sprache der Lebenshilfe Amberg-Sulzbach e. V.







