Politische Debatten im Zeichen des Aschermittwochs in Grafenwöhr
politischen Mitbewerbern die Meinung zu geigen. Dies nutze auch Gregor Forster,
Kandidat der Bundestagswahl 2025, auf Einladung der SPD-Ortsvereine
Grafenwöhr und Pressath. Silke Tanner, 1. Vorsitzende der SPD Pressath, begrüßte
neben den Rednern die Gäste, die aus dem Vierstädtedreieck zur Zoiglstube Adler
gekommen sind.

Politische Debatten im Zeichen des Aschermittwochs in Grafenwöhr
„Der Fasching ist vorbei, aber in der Politik treiben mache das ganze Jahr ihr Unwesen – zum Beispiel die Union.“, eröffnete Forster die Rede. „Liebe Schwarze, willkommen in der Realität“, richtete Gregor Forster an die CDU/CSU-Spitze, „Merz hat in den letzten Jahren jede Chance genutzt, die Ampel-Regierung zu destabilisieren. Sein Motto schien: Blockieren, Pöbeln und Öl ins Feuer gießen! 551 Fragen hat die CDU/CSU an die Regierung gestellt – ein Verhör erster Klasse, um z.B. NGOs zu durchleuchten, die gegen Rechts auf die Straße gegangen sind!“. Bei den Bauerndemos habe es immer wieder beunruhigende Szenen gegeben, wie rechtsextreme Parolen, Galgensymbole und Landvolk-Flaggen. Hier habe keiner nach der Finanzierung des Deutschen Bauernverbandes gefragt. Zu Ministerpräsident Söder von der CSU meinte der Redner, der „LebkuchenWeihnachtspullover-Söder“ sei nicht ernst zu nehmen.
„Eine linke Mehrheit gibt es nicht mehr“, gab er zu und warnte, dass die SPD keine zweite CDU/CSU werde. Er plädierte für gerechte Verteilung des Wohlstands, wirtschaftliche Sicherheit für die arbeitende Mitte, Zukunftsperspektiven für alle die arbeiten oder Unterstützung brauchen.
Kritik an der Union und Europapolitische Sorgen
Eine Narrennummer sei auch, dass die Union vier Jahre lang gepredigt habe, dass neue Schulden der Untergang des Abendlandes wären. „Kaum sind die Wahlen vorbei und die Macht in greifbarer Nähe, verkündet März „Selbstverständlich kann man die Schuldenbremse reformieren“. Vier Jahre Stillstand und Blockade, und jetzt fällt der Union doch ein, dass man für Infrastruktur und Digitalisierung und Klimaschutz nun doch Geld in die Hand nehmen muss“, führte Forster aus.
„Schön, dass ihr endlich kapiert habt, was wir die ganze Zeit gefordert haben. Dass man … investieren muss, um den Anschluss nicht zu verlieren. Nur schade, dass die Einsicht vier Jahre zu spät kommt und dank euch wertvolle Zeit verloren ging.“, adressierte er an die Bundes-Union.
Forster kritisierte vehement die aktuelle US-Regierung mit Sympathisanten aus Reihen der Superreichen und einem Präsidenten Donald Trump, der „glaube, er könne wie ein König über der Demokratie stehen“. Der Redner zog Parallelen zu Russlands Oligarchen, die sich in westliche Demokratien einkaufen, politisch Einfluss nehmen und mittels Propaganda und Finanzierung von Parteien unsere Demokratie zu zersetzen drohen. Das führe dazu, dass Millionenerben steuerlich geschont würden, anstatt Kindern armer Familien ein Schulessen zu garantieren. „Weltweit sind letztes Jahr 204 neue Milliardäre hinzugekommen, 4 pro Woche, während laut Oxfam 700 Millionen Menschen hungern., ….Demokratie kann nur funktionieren, wenn die Mitte der Gesellschaft das Gefühl hat, fair behandelt zu werden!“, machte er deutlich und forderte auf: „ Lasst uns für unsere Werte kämpfen, mit klarer Haltung, sozialer Verantwortung und einem klaren Kompass für die Zukunft.“
Moderate Töne und die Rolle der USA
Gemäßigtere Töne schlug der 2. Redner, Bernhard Stangl, Bürgermeister aus Pressath an und nahm zuerst den Umgang der Politik mit Attentaten ins Visier. „Wenn Migranten Verbrechen verüben, machen viele Politiker schnell Stimmung. Nach dem Anschlag von Mannheim bleibt es dagegen erstaunlich still.“, fasste er zusammen. Doch sei die Migration aktuell kaum mehr ein Thema, das seit dem Regierungswechsel in Amerika Putin und Trump Europa unter sich aufteilen, und zog eine Parallele zum Hitler-Stalin Pakt, den Machtgebaren rund um den 2. Weltkrieg und schließlich dem Marshall Plan im Jahre 1947. Stangl zitierte daraus: „Regierungen, politische Parteien und Gruppierungen, die das menschliche Elend verewigen wollen … müssen mit der Gegnerschaft der USA rechnen.“ Und: „Das Programm dient dazu, Europa wieder auf die eigenen Füße zu stellen. Das ist Sache der Europäer. Die Initiative muss von Europa aus gehen. Die USA ist der freundschaftliche Partner.“ Bernhard Stangl verdeutlichte: Die USA hat uns die Demokratie gebracht. Wir haben aber, scheint es, vergessen die damit verbundene Verantwortung zu übernehmen. Er fasste zusammen, dass er es als zweite Chance betrachtee, Europa als Einheit zu sehen. Und dass Europa zusammenwachsen solle, als starke Föderation mit gemeinsamer Außen- und Rüstungspolitik und Verteidigung. Basierend auf den Werten der Demokratie. „Ein Aschermittwoch einmal anders – ein Aufbruch in eine gemeinsame Zukunft in Deutschland und Europa. Wir haben es in der Hand“, schloss Stangl seine Rede.
Stellvertretende Vorsitzeden der SPD Grafenwöhr Barbara Hößl-Bauer bedankte sich bei den Rednern mit einem kleinen Präsent. Silke Tanner schloss sich ihr an. Die Wirtsleute standen mit marinierten Heringen und Kartoffeln bereits parat, so dass der Politische Aschermittwoch in Grafenwöhr bei zünftigem Essen und dem ein oder anderen Getränk auskllingen konnte.




