Prostitution wieder illegal bei unter 30.000 Einwohnern

Prostitution wieder illegal bei unter 30.000 Einwohnern

Seit Juli gilt in Schwandorf wieder ein Verbot der Prostitution, weil die Einwohnerzahl unter 30.000 gefallen ist. Nach einem Bericht von Oberpfalz Medien bestätigt die Stadt den Statuswechsel und verweist auf 29.929 gemeldete Einwohner im März.

Regelungen und Sperrzonen seit 2022

Ende des Jahres 2022 erlaubte die Stadt Prostitution erstmals wieder, weil die Einwohnerzahl kurzzeitig über der Grenze lag. Im Dezember 2023 richtete die Stadt eine innere Sperrzone mit Verboten im Zentrum ein. In einer äußeren Sperrzone galten Einschränkungen.

Mit dem Unterschreiten der Schwelle entfallen nun alle legalen Bereiche. Der Verein Kassandra sieht keinen Automatismus hin zu illegalen Strukturen, weist aber auf Herausforderungen für reisende Sexarbeitende hin.

Stadt sieht kein größeres Problem

Die Stadt registriert Tätigkeiten nach dem Prostituiertenschutzgesetz seit 2017. In den vergangenen zweieinhalb Jahren ging keine Anmeldung ein. Die Verwaltung bewertet illegale Prostitution derzeit nicht als größeres Problem und erwartet keine Verschlechterung.

Die Polizeiinspektion Schwandorf beschreibt die Lage als ruhig. Polizeioberkommissar Beierl verweist auf vereinzelte Fälle in Wohnungen in der Vergangenheit. Hinweise auf umfangreiche Strukturen sieht die Dienststelle nicht.

Verlagerung in umliegende Städte

Viele Angebote konzentrieren sich auf größere Städte wie Amberg. Der Wegfall der Möglichkeit in Schwandorf verstärkt diese Verlagerung.

Die Stadt rechnet damit, die Marke von 30.000 Einwohnern bald wieder zu überschreiten. Bis dahin bleibt das Verbot in Schwandorf in Kraft.