Reichenau bekommt Tempo-30-Zone trotz Polizeibedenken

Reichenau bekommt Tempo-30-Zone trotz Polizeibedenken

Tempo 30 in Reichenau? Das Thema hatte sich der Marktgemeinderat bereits in seiner Sitzung am 9. Dezember 2024 intensiv befasst. Vorgelegen war der entsprechende Antrag der Interessengemeinschaft Reichenau auf Einführung einer “Zone Tempo 30”. Damals war es vor allem um die Einfallstraße in den Waidhauser Ortsteil sowie um den Bereich beim Weiher gegangen. Am Ende hatte sich das Kommunalgremium mit der Gegenstimme von Georg Klebers (WLP) für die Einführung der “Tempo-30-Zone” ausgesprochen, allerdings vorbehaltlich der Zustimmung des Zweckverbands Kommunale Verkehrssicherheit Oberpfalz und der Polizei.

Polizei und Verwaltung zum Thema Tempo 30

Laut Markus Bauriedl hält die Polizeiinspektion Vohenstrauß in ihrer Stellungnahme die Geschwindigkeitsbegrenzung “als nicht zielführend” und schlägt vor, bauliche Veränderungen vorzunehmen. “Die Verwaltung befürwortet aber, Tempo 30 – auch ohne bauliche Veränderungen – einzuführen”, sagte der Bürgermeister in der jüngsten Marktgemeinderatssitzung. Während Josef Kleber (CSU) die Meinung der Polizei nicht nachvollziehen konnte, fand dritter Bürgermeister Ewald Zetzl (CSU): “Warum sollten wir das nicht machen?” Georg Kleber wiederum hielt an seiner “Dezember-Meinung” fest und war gegen 30 km/h schon am Ortseingang.

Umsetzung und Planungen rund um Tempo 30

“Ich habe Verständnis für den Antrag”, sagte Vera Stahl (SPD), die sich vorstellen konnte, “baulich etwas zu machen”, und einen Ortstermin anregte. Die Aufstellung einer Temposys-Anlage konnte sich der Bürgermeister vorstellen, der das Thema im Bauausschuss behandeln möchte. Am Ende stand mit der Gegenstimme von Georg Kleber die Zustimmung zum Antrag der Interessengemeinschaft Reichenau für Tempo 30 im gesamten Ortsteil.

Bekanntgabe öffentlicher Beschlüsse

Bei der Bekanntgabe von zuletzt nicht öffentlich gefassten Beschlüssen, bei denen der Grund für die Geheimhaltung weggefallen ist, nannte Bauriedl die Vergabe der Wärmeplanung. Dazu kamen die stufenweise Beauftragung der Leistungsphasen eins bis drei für die Planung des Heizhauses und die Tiefbauplanung für die Nahwärmeversorgung. Außerdem informierte der Bürgermeister über die Vergabe der Planungsleistungen für das Wärmenetz im Innerortsbereich und den Abschluss des Architektenvertrags für die dritte Änderung des Bebauungsplans “Im Kiesbeet”. Schließlich wies er auf das Wechseln der Wasserleitungsschieber im Rahmen der Sanierung der Ortsdurchfahrt Pfrentsch und die Zustimmung zu Nachtragsangeboten für die Wasserleitung im Ortsteil Hagendorf hin.