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SPD nominiert Tino Bayer zum Landratskandidaten in Pressath

Pressath. Die Landkreis-SPD hat Tino Bayer mit 56 von 57 Stimmen zum Landratskandidaten gekürt und eine 60-köpfige Kreistagsliste vorgestellt. Die Partei zeigt sich kämpferisch und setzt auf soziale Politik und Zusammenhalt.

Pressath. Die Landkreis-SPD hat Tino Bayer mit 56 von 57 Stimmen zum Landratskandidaten gekürt und eine 60-köpfige Kreistagsliste vorgestellt. Die Partei zeigt sich kämpferisch und setzt auf soziale Politik und Zusammenhalt.
Foto: Bernhard Piegsa

SPD nominiert Tino Bayer zum Landratskandidaten in Pressath

„Unser Landkreis braucht auch in Zukunft eine starke SPD für eine soziale und verlässliche Politik, damit nicht alles zum Selbstläufer für die schwarze Fraktion wird“: Entschlossenheit und Kampfgeist zeigte nicht nur der Vize-Kreisvorsitzende und Schwarzenbacher Bürgermeister Thorsten Hallmann bei der Nominierungs- und Aufstellungsversammlung der Landkreis-SPD für die Kreistags- und Landratskandidaten in der Pressather Stadthalle.

Kämpferische Nominierungsversammlung der SPD in Pressath

Vor allem Brigitte Scharf, die aus dem Nachbarkreis Tirschenreuth angereist war, freute sich, dass es ihrer Partei in der Nordoberpfalz gelungen sei, jene zu widerlegen, die die „alte Dame SPD“ bereits kurz vor dem politischen Exitus sähen. Mit einer 50- und einer 60-köpfigen Kreistagsliste, je einem Landratskandidaten und etlichen Bewerbern um Bürgermeisterämter hätten die Kreisverbände Tirschenreuth und Neustadt/WN gezeigt, dass auch jene, die die Sozialdemokratie in den letzten Monaten „kleingeredet“ hätten, weiterhin mit ihr rechnen müssten.

„Wir wollen die einzige überzeugende und ernstzunehmende ‚Alternative‘ sein“, appellierte die als sozialpolitische Expertin bekannte Tirschenreuther Vize-Kreisvorsitzende und frühere Bezirksrätin. Die „Treue zu unseren Grundwerten“ einer sozialen Demokratie bleibe dabei unverhandelbar.

Landratskandidat Tino Bayer: Menschen bewegen

Hieran anknüpfend formulierte Landratskandidat Tino Bayer in seiner Vorstellungsrede in Anspielung auf seinen Beruf als Busunternehmer als Ziel, „Menschen zu bewegen“. Konkret heiße das, vorbildhaft Verantwortung für die Demokratie zu übernehmen, „jedem Extremismus“ entgegenzutreten und sich für ein respektvolles „starkes Für- und Miteinander für unsere Heimat anstelle eines Gegeneinanders“ und eine „nahbare Politik, die den Menschen in ihrem Alltag hilft“, einzusetzen. Besonders lägen ihm kleine und mittelständische Unternehmen, die Landwirtschaft als „Herz und Rückgrat der Region“ und die Familien als „Fundament jeden gesellschaftlichen Miteinanders“ am Herzen, bekannte der 48-jährige Pleysteiner: „Wenn sich Familien sicher und wohl fühlen, stärkt das die Zukunftsperspektiven unserer Region.“

Nicht minder wichtig seien Bildung und ein „zuverlässiger, barrierefreier öffentlicher Nahverkehr“, die „Vereinbarkeit von Umweltschutz und wirtschaftlichem Denken“ und das Eintreten für „Offenheit, Vielfalt und Toleranz“: Werte, von denen „unsere Heimat lebt“. Über kommunalpolitische Kursbestimmungen der Landespartei informierte SPD-Unterbezirksvorsitzender Simon Grajer: So wolle man auf eine Reform der Gewerbesteuer hinarbeiten, die derzeit die kommunalen Finanzen „von Konjunkturschwankungen abhängig“ mache und die Gemeinden in Versuchung führe, untereinander einen ruinösen Wettstreit um möglichst niedrige Steuersätze zu führen. Die Finanzausstattung der Kommunen müsse entsprechend ihrem Anteil an der Erfüllung staatlicher Aufgaben verbessert werden.

Bezirksaufgaben und soziale Gerechtigkeit im Fokus

Die nach seiner Einschätzung zu wenig bekannten Aufgaben der Bezirke nicht nur im sozialen und kulturellen Bereich wie etwa die Beteiligung an Pflegekosten, die Eingliederungs- und Sozialhilfe, die Bezirkskrankenhäuser oder die für die Nordoberpfälzer Teichwirte wichtige Fischereiberatungsstelle stellte der derzeit einzige SPD-Bezirksrat Bruno Lehmeier vor. Nachdrücklich wandte er sich gegen einen Abbau des Sozialstaats: Stattdessen müsse „mehr Steuergerechtigkeit“ geschaffen werden im Sinne einer „gerechten“ Neuregelung bei Erbschafts- und Vermögensbesteuerung, um „jene, die Milliarden zu versteuern haben, anteilmäßig heranzuziehen“.

VGN Nürnberg – Phase1
VGN Nürnberg – Phase1

Als Gastgeber betonte der Pressather Bürgermeister Bernhard Stangl die Bedeutung der erfolgreichen kreispolitischen Kandidatenküren seiner Partei für die Demokratie, die „von der Wahl“ und von einer breiten Palette an „sehr guten, guten und schlechten“ Wahloptionen lebe: „Ich glaube, wir bieten ein sehr gutes Angebot.“ Für die Zukunft hoffe er auf politische Diskussionen, in denen es noch mehr „um die Sache und nicht um persönliche Befindlichkeiten“ gehe. Doch hob er auch die bewährt gute parteiübergreifende Zusammenarbeit zwischen den Bürgermeistern des „Vierstädtedreieck“-Raums hervor. Ferner skizzierte er aktuelle stadtpolitische Vorhaben wie die laufende Neugestaltung der Bahnhofstraße und die geplante Modernisierung der rund 60 Jahre alten Steinbühlsiedlung mit einer Anspielung auf Bundeskanzler Merz: „Wir verändern unser Stadtbild, wir machen es schöner, sicherer und liebenswerter, wie es einem am Menschen orientierten Weltbild entspricht.“

Kreistagsliste und Landratskandidat bestätigt

Mit 56 von 57 gültigen Stimmen bestätigten die Teilnehmer der von Unterbezirksvorsitzendem Simon Grajer geleiteten Nominierungsversammlung des SPD-Kreisverbands Neustadt/WN Tino Bayer aus Pleystein als Landratskandidaten. Die 60 Kandidaten umfassende Kreistagswahlliste umfasst folgende Namen: 1. Tino Bayer; 2. Karolina Forster; 3. Günter Stich; 4. Nicole Bäumler; 5. Markus Ludwig; 6. Sabine Eichermüller; 7. Sebastian Giering; 8. Karin Gesierich; 9. Gregor Forster; 10. Michaela Treml; 11. Ernst Schicketanz; 12. Monika Waldeck; 13. Peter Lehr; 14. Monika Zintl; 15. Robert Lindner; 16. Maria Sauer; 17. Bernhard Stangl; 18. Julia Bayer; 19. Thorsten Hallmann; 20. Andrea Egner; 21. Thomas Ott; 22. Anja Kirschsieper; 23. Georg Zierer; 24. Susanne Preißinger; 25. Andreas Solter; 26. Vera Stahl; 27. Holger Bannert; 28. Laura Roth; 29. Rudolf Grundler; 30. Daniela Fuhrmann; 31. Walther Pieler; 32. Silke Tanner; 33. Thomas Weiß; 34. Monika Zeitler-Kals; 35. Dominik Brütting; 36. Gaby Hübner; 37. Dr. Thomas Gollwitzer; 38. Franziska Göppl; 39. Michael Das; 40. Cornelia Spitaler; 41. Adrian Kuhlemann; 42. Lydia Armer; 43. Hans-Peter Gruber; 44. Manuel Dippold; 45. Hans-Peter Reil; 46. Mehmet Begen; 47. Kurt Giehl; 48. Jürgen Oheim; 49. Karl Kick; 50. Alfred Wulfänger; 51. Christian Reichl; 52. Ralf Teichmann; 53. Werner Rieß; 54. Andreas Karl; 55. Jan Wiltsch; 56. Christian Schmucker; 57. Johann Simon; 58. Ludwig Spitaler; 59. Arijan Selimi; 60. Jens Simon. Nachrücker: Hans Karl; Johanna Krauß; Manfred Schneider; Matthias Haberberger.