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Volles Rohr für Riggau und Schwarzleite

Pressath. Zusammenwachsen lassen, was gut vier Jahrzehnte nach der Gebietsreform zusammengehört: Unter diesem Leitsatz hatte der Pressather Stadtrat 2018 die Zusammenführung der Wasserversorgung für die Ortschaft Riggau mit jener der Haidenaabstadt beschlossen und ein Jahr später die technischen Grundsätze festgelegt.

Volles Rohr für Riggau und Schwarzleite

Für Riggau und das Baugebiet Schwarzleite erwägt die Stadt Pressath eine Wasserversorgungs-Paketlösung. Wie die aussehen könnte, erklärte Bürgermeister Bernhard Stangl im Riggauer Gasthof Hausner. Foto: Bernhard Piegsa

Das war schon deshalb geboten, weil das Riggauer Wassernetz sanierungsbedürftig ist und die Quellen, die es speisen, immer weniger Wasser ausschütten. Die inzwischen in die Wege geleitete Planung für das Baugebiet Schwarzleite zwischen Pressath und Riggau bewog die Stadt allerdings, das technische Konzept zu revidieren.

Bei einer Ortsversammlung im Riggauer Gasthof Hausner, dessen Gaststube bis auf den letzten Platz besetzt war, erläuterte Bürgermeister Bernhard Stangl die geplanten Änderungen. So erwäge die Stadtverwaltung, in der Nähe des Hirtweiher-Geländes eine zwischen dem Pressather Hochbehälter und der Stadt verlaufende 200er Wasserhauptleitung „anzuzapfen“. In einem neu zu errichtenden Pumpenhaus solle je eine Pumpe Wasser zur Schwarzleite beziehungsweise nach Riggau befördern, eine dritte Pumpe stünde als Reserveaggregat bereit.

Kosten einsparen

Die neue Riggauer Versorgungsleitung solle nicht mehr überwiegend längs der alten Bundesstraße 299 verlaufen, sondern entlang eines Feldwegs auf stadteigenem Grund am Dorf vorbei zum Riggauer Wasserbehälter: „Somit entfallen Kosten für Grunderwerb oder Grunddienstbarkeiten.“ Von diesem Wasserspeicher aus würden die Riggauer Haushalte über das bestehende Leitungsnetz, das übergangsweise erhalten bleibe, versorgt.

Die Pumpe müsse nicht ständig laufen, vielmehr genügten drei bis vier Stunden pro Tag, um den Hochbehälter zu füllen, der dann reichlich Trinkwasser für die Befriedigung des örtlichen Tagesbedarfs von etwa zehn Kubikmetern enthalte.

Erneuerung des Rohrnetzes

Als zweiter Schritt nach dem Bau der Verbindungsleitung solle das örtliche Haushaltsversorgungs-Rohrnetz erneuert werden. Wenn möglich, werde man diese Arbeiten mit der Verlegung eines Glasfaser-Fernmeldenetzes verknüpfen. Der genannte Feldweg zwischen Hirtweiher und Riggau könnte im Zuge des Leitungsbaues zum Radweg ausgebaut werden, schlug der Bürgermeister vor. Bis 2026 müsse die Anschlussleitung aus wasserrechtlichen Gründen verlegt sein.

Nicht ausgeschlossen wäre im Zuge der Erneuerung des Ortsleitungsnetzes der Bau einer Nahwärmeversorgung. Jedoch müsste die Dorfgemeinschaft dies in Eigenregie übernehmen, da sich für Bau und Betrieb eines derart kleinen Netzes wohl kein Investor finden werde.

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Löschwasserversorgung gewährleistet

Der Bürgermeister merkte noch an, dass für die Löschwasserversorgung in Riggau eine ausreichend dimensionierte Zisterne vorhanden sei. Die Schwarzleite könne entweder per Zisterne oder über ein getrenntes Löschwassernetz versorgt werden.

Auf den von einigen Einwohnern betonten Wunsch, die eigenen Riggauer Quellen als nützliche Eigenversorgung nicht aufzugeben, entgegnete Stangl, dass das zentrale Pressather Wasserwerk eine kontinuierlich hohe, keim- und schadstofffreie Wasserqualität sicherstellen könne, die bei den lokalen Quellen nicht mehr in solcher Beständigkeit gewährleistet sei. Deshalb wäre die Installation aufwendiger und kostspieliger Entkeimungsanlagen, wie sie inzwischen auch in Hessenreuth betrieben werden müssten, auch hier unumgänglich.