Wissenschaftszentrum in Speinshart nimmt Fahrt auf

Wissenschaftszentrum in Speinshart nimmt Fahrt auf
Zu den Gästen zählten die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt, Dr. Silke Launert, Bayerns oberster Denkmalschützer, Prof. Mathias Pfeil, Generalkonservator, sowie zwei zentrale Vertreter des Bayerischen Landtags: Josef Zellmeier, Vorsitzender des Haushaltsausschusses, und Robert Brannekämper, stellvertretender Vorsitzender des Wissenschaftsausschusses, der zugleich als Vorsitzender des Landesdenkmalrates für Fragen der Denkmalpflege zuständig ist. Unterstützung kam auch von Landrat Andreas Meier sowie Speinsharts Bürgermeister Albert Nickl.
Im Mittelpunkt des Besuchs stand das Speinshart Scientific Center for AI and SuperTech, das sich an einem historisch gewachsenen und damit in der Geschichte Bayerns stark verwurzelten Ort des Klosters Speinshart entwickelt. Träger des Zentrums sind die beiden Verbünde der Hochschulen und Universitäten in Bayern, die in einer gemeinsamen gemeinnützigen GmbH organisiert sind. Ziel ist es, einen Ort für interdisziplinären wissenschaftlichen Austausch zu schaffen, an dem sich Forscherinnen und Forscher mit den Auswirkungen und Anwendungen Künstlicher Intelligenz sowie weiterer Zukunftstechnologien befassen können.
Forschung zu KI und Zukunftstechnologien im Kloster Speinshart
Der wissenschaftliche Leiter des Zentrums, Prof. Dr. Günter Leugering, sowie der Geschäftsführer der Trägergesellschaft, Dr. Adrian Roßner, stellten Konzeption und aktuellen Entwicklungsstand vor. Der Betrieb des Zentrums ist bereits angelaufen: Erste wissenschaftliche Gruppen haben Speinshart genutzt, für das Jahr 2026 sind zahlreiche weitere Aufenthalte fest eingeplant, so zum Beispiel von einer Gruppe aus Australien. Parallel dazu ist eine steigende Auslastung des bestehenden Gasthofs zu verzeichnen.
Mittelfristig strebt das Speinshart Scientific Center eine Anerkennung im Bereich der Exzellenzwissenschaften an. Dies entspricht auch den Zielsetzungen der Bundesregierung, international sichtbare Exzellenzeinrichtungen gezielt zu fördern.
Reiß betont Bedeutung für den Wissenschaftsstandort Bayern
„Mit dem Speinshart Scientific Center schaffen wir eine besondere und wichtige neue Säule des Wissenschaftsstandorts Bayern“, betonte Tobias Reiß. „Das Zentrum verbindet wissenschaftliche Qualität, interdisziplinären Austausch und einen besonderen Ort. Jetzt kommt es darauf an, die nächsten Entwicklungsschritte strukturiert voranzubringen und die Förderinstrumente auf Landes- und Bundesebene gezielt zusammenzuführen.“
Ziel des Besuchs war es zudem, weitere Fördermöglichkeiten zu aktivieren und damit die Eigenanteile der Kommune perspektivisch weiter zu senken. Das an diesem Tag versammelte breite Netzwerk aus Wissenschaft, Politik, Denkmalpflege und Förderinstitutionen arbeitet gemeinsam daran, hierfür tragfähige Lösungen zu entwickeln. Die Anwesenheit eines Mitglieds der Bundesregierung unterstreicht, dass das Projekt inzwischen eine nationale Flughöhe erreicht hat und auch auf Bundesebene entsprechend wahrgenommen wird.
Finanzierung, Bauabschnitte und Rolle des Klosters
Einblick in die Rolle des Klosters gab Hermann Josef Kugler, Abt des Klosters Speinshart, der die Bedeutung des Klosters als geistlichen Ort sowie als Träger und Partner des Wissenschaftszentrums darstellte.
Der Architekt Peter Brückner erläuterte den Stand der Um- und Anbauplanungen. Vorgesehen ist eine Umsetzung in drei Bauabschnitten. Der erste Bauabschnitt umfasst ein Investitionsvolumen von rund 15 Millionen Euro. Zu den zentralen Fördergebern zählen die Städtebauförderung und die Bundesförderung „KulturInvest“. Einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung leistet zudem der Landkreis Neustadt/WN. Die Gemeinde beteiligt sich mit einer Kofinanzierung in mittlerer sechsstelliger Höhe; für den ersten Bauabschnitt ist das Kloster selbst Bauherr.




