OTH Amberg-Weiden
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Gesundheit: Grenzüberschreitende Lösungen gesucht

München/Tirschenreuth. Bayern und Tschechien starten Pilotprojekte für die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung, von Geburtshilfe bis Notfallrettung, um die Versorgung im Grenzraum zu stärken. Beteiligt ist der Tirschenreuther Landrat.

München/Tirschenreuth. Bayern und Tschechien starten Pilotprojekte für die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung, von Geburtshilfe bis Notfallrettung, um die Versorgung im Grenzraum zu stärken. Beteiligt ist der Tirschenreuther Landrat.
Der Beirat für grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Foto: Ministerium

Gesundheit: Grenzüberschreitende Lösungen gesucht

Landrat Roland Grillmeier ist Mitglied im Beirat der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit Tschechien und nahm am Austausch teil: “Wir arbeiten bei diesem Thema gerne und aktiv mit.” Da sich die stationäre und ambulante Gesundheitsversorgung ändere, müssten neue, innovative Lösungen gefunden werden. Hierbei könne die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ein gewinnbringender Lösungsansatz sein.

“Aus diesem Grund bin ich seit einiger Zeit mit den verantwortlichen Personen in Tschechien in Kontakt, um hier Lösungsansätze zu identifizieren und bereits angefangene Strukturen zu festigen.” Ein großes Augenmerk liege auf der grenzüberschreitenden Notfallrettung und fachärztlichen Versorgung (z. B. HNO). “Wir müssen dies auf direkter Ebene in der Region klären und nicht warten, bis Deutschland und Tschechien einen Staatsvertrag schließen.”

Beispiele für Zusammenarbeit: Tschechinnen gebären in Freyung

Auf Anregung von Mitgliedern des Beirats für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Tschechien werden jetzt in einer Facharbeitsgruppe des Beirats Pilotprojekte entwickelt. So wird unter der Führung von Landrat Sebastian Gruber (Landkreis Freyung-Grafenau) daran gearbeitet, dass in Kürze tschechische Mütter im Krankenhaus in Freyung Kinder zur Welt bringen können und ärztlich versorgt werden.

In der Oberpfalz bemüht man sich in den Landkreisen Cham und Tirschenreuth intensiv darum, das Angebot von tschechischen Kliniken auch für die Menschen im unmittelbaren Grenzraum nutzbar zu machen, um kurze Wege und bestmögliche Versorgung zu gewährleisten. “Der Beirat für grenzüberschreitende Zusammenarbeit wird hier Gespräche mit Politikern und Medizinern aus Bayern und Tschechien organisieren“, so Finanz- und Heimatstaatssekretär Martin Schöffel, der zugleich Vorsitzender des Beirats ist.

Der weitreichendste Ansatz ist ein Modellprojekt für eine grenzüberschreitende Versorgungsregion für die haus- und fachärztliche Versorgung. In einem Modellprojekt in Oberfranken unterstützt der Beirat zusammen mit Landrat Peter Berek und dem Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge ein Förderprojekt, das dafür die rechtlichen und politischen Grundlagen erarbeitet.

Austausch mit KVB und AOK Bayern

In dieser Woche fand unter Leitung von Staatssekretär Schöffel und Landrat Franz Löffler ein Austausch des Beirats der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit Tschechien mit Vertretern der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) und der AOK Bayern statt. Themen waren die Potenziale und wichtigsten Fragestellungen einer zukünftigen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit Tschechien.

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Für die spezifischen Anforderungen der ostbayerischen Grenzregion nahmen daran auch die Landräte Sebastian Gruber (Freyung-Grafenau), Roland Grillmeier (Tirschenreuth) und Peter Berek (Wunsiedel) teil. Nun geht es darum, konkrete, umsetzbare Lösungsansätze auf Fachebene zu entwickeln.