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Inklusion am Arbeitsplatz: Landratsamt für Pflege setzt Maßstäbe

Amberg. Das Bayerische Landesamt für Pflege beschäftigt rund 10 Prozent Mitarbeiter mit Behinderung und fördert aktiv Inklusion. Dominik Beutner, Mitglied der Schwerbehindertenvertretung, teilt seine Erfahrungen mit Multipler Sklerose, um Inspiration zu bieten

Inklusion am Arbeitsplatz: Landratsamt für Pflege setzt Maßstäbe

Dominik Beutner mit zwei Kolleginnen bei der Arbeit – als Vertrauensperson der Schwerbehindertenvertretung am LfP ist er Ansprechpartner für alle Menschen mit Beeinträchtigung. Inklusion am Arbeitsplatz Foto: Stephanie Gräß

Inklusion ist mehr als ein Schlagwort am Bayerischen Landesamt für Pflege. Mit einer beeindruckenden Quote von knapp zehn Prozent sind Menschen mit einer Beeinträchtigung unter den Beschäftigten vertreten und damit wird die gesetzliche Vorgabe von fünf Prozent deutlich übertroffen. Diese Statistik ist kein Zufall, sondern Ergebnis einer bewussten Unternehmenspolitik für Chancengleichheit und die Integration von Mitarbeitern mit Handicap in das Berufsleben.

Leben und Arbeit mit Multiple Sklerose

Dominik Beutner, 33 Jahre alt, ist einer der Angestellten mit Beeinträchtigung am Landratsamt für Pflege. Sein Werdegang ist beispielhaft für die Inklusionsbemühungen der Behörde. Mit 16 Jahren erhielt er die Diagnose Multiple Sklerose, eine Erkrankung, die sein Leben deutlich veränderte. Doch Dominik ließ sich nicht unterkriegen: “Die MS hat mich zu einem positiveren Menschen gemacht. Seit der Diagnose ist für mich nichts mehr selbstverständlich.” Trotz der körperlichen Herausforderungen führt er ein aktives Leben, treibt Sport und geht einer Vollzeitbeschäftigung nach.

Ein inklusives Arbeitsumfeld schaffen

Das Landratsamt für Pflege Team ist bemüht, Barrieren aller Art zu eliminieren. Laut Achim Uhl, dem Leiter des Landesamtes, geht es dabei sowohl um physische Barrieren als auch um psychische. Eine flexible Arbeitszeitgestaltung, die es Mitarbeitern ermöglicht, medizinische Termine wahrzunehmen, ist nur ein Teil dieser Anstrengungen. Besonderen Wert legt man darauf, auch die mentalen Barrieren abzubauen und ein Bewusstsein für die Bedeutung der Inklusion zu schaffen.

Das Engagement von Dominik Beutner

Dominik Beutner hat sich im Kollegenkreis als Vertrauensperson der Schwerbehindertenvertretung etabliert. Seine Offenheit und der proaktive Umgang mit seiner Erkrankung haben dazu beigetragen, dass Inklusion am Arbeitsplatz gelebt wird. Sein Arbeitgeber und die Kollegen sind über seine MS informiert, was einen entspannten und ungezwungenen Umgang fördert.

Dominik hat seit über 12 Jahren keinen Schub mehr erlitten und sieht sich medikamentös gut eingestellt. Er hofft, dass auch andere Betroffene das Potenzial entdecken, an ihren Herausforderungen zu wachsen.

Das Beispiel des Bayerischen Landesamtes für Pflege zeigt, dass Inklusion mit gezielten Maßnahmen und einer offenen Unternehmenskultur im beruflichen Alltag erfolgreich gelebt werden kann. Es unterstreicht, dass eine Beeinträchtigung kein Hindernis sein muss, um beruflich erfolgreich und persönlich erfüllt zu sein.

VGN Nürnberg – Phase1
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