10:2: Die Blue Devils überrennen die Bayreuth Tigers

Weiden. Die Weidener Fans unter den 2.560 Zuschauer bejubelten am Ende einen 10:2 Sieg für die Blue Devils, der auch in der Höhe vollkommen verdient war, auch wenn es nach 20 Minuten noch nicht danach aussah.

10:2: Die Blue Devils überrennen die Bayreuth Tigers

Gibt es auf absehbare Zeit kein Derby Blue Devils gegen Bayreuth mehr? Das Foto zeigt Devils-Goalie Jaroslav Hübl und Kurt Davis im ersten Heimspiel gegen die Bayreuth Tigers (10:2). Foto: Christian Kaminsky

Eishockey Oberliga Süd: Blue Devils Weiden – Bayreuth Tigers 10:2 (1:1/4:0/5:1)

Derbystimmung in der Hans-Schröpf-Arena von der ersten Sekunde an. Mit Jaroslav Hübl zwischen den Pfosten starteten die Blue Devils wie die Feuerwehr und hatten durch Luca Gläser und zweimal Neal Samanski in den ersten 60 Sekunden drei große Chancen, die aber Bayreuths Keeper Kai Kristian entschärfen konnte. Nach der ersten Möglichkeit für die Gäste aus Bayreuth schoss Alessandro Schmidbauer auf das Bayreuther Tor und den Abpraller verwertete der Ex-Bayreuther Dennis Thielsch zum Führungstreffer in der 3. Spielminute. Ein Abtasten gab es dann auch weiter nicht, Bayreuth suchte die schnelle Antwort. Weiden hielt aber dagegen, in der 6. Spielminute dann etwas zu viel, denn Nardo Nagtzaam musste auf die Strafbank. Doch die erste Möglichkeit hatte der Weidener Martin Hlozek, der allerdings verzog. Danach brannte es erneut vor dem Blue Devils Gehäuse, doch die blauen Teufel überstanden auch diese Unterzahl unbeschadet.

In der 9. Spielminute durfte ein Bayreuther Spieler auf die Strafbank, aber Weiden brachte die Scheibe nicht über die Linie. Markus Eberhardt gesellte sich dann auch dazu und eine weitere Strafe war angezeigt, als die Tigers dann doch zuschlugen. Samuel Schindler war für Bayreuth der Torschütze. Die Blue Devils spielten danach weiter zwei Minuten in Unterzahl, konnten diese aber überstehen. Doch die Tigers waren nun im Spiel und störten die Blue Devils früh im Spielaufbau, sodass die Gastgeber nicht mehr zu nennenswerten Tormöglichkeiten kamen. Dann fasste sich Schmidbauer ein Herz und nagelte die Scheibe an die Latte. Dieser Treffer fungierte regelrecht als Weckruf für die Weidener Mannschaft, die daraufhin den Torhüter der Bayreuth Tigers mehrfach auf die Probe stellte. Kurz vor der ersten Drittelsirene durfte Thomas Nuss und kurz darauf zusätzlich Steffen Tölzer auf die Bayreuther Strafbank. Dann wurde es hektisch auf dem Eis und weitere zwei Bayreuther Spieler folgten und machten die Strafbank voll. Doch es fiel kein Treffer mehr und so ging es mit einem 1:1 in die Kabinen.

Im Mitteldrittel viermal eingenetzt

In das Mitteldrittel starteten die Blue Devils mit einem längerem 5 gegen 3 Überzahlspiel. Obwohl Kristian zuvor mit einem beeindruckenden Stocksave glänzte, gelang den Weidenern anschließend der Führungstreffer. Bei einem Handgelenkschuss von Dominik Kolb fälschte Samanski die Scheibe zum 2:1 ab. Auf der anderen Seite zeigte Hübl wieder, warum er einer der besten Torhüter der Oberliga ist und reagierte blitzschnell bei zwei Einschussmöglichkeiten der Gäste. Kurz nach einer weiteren Strafzeit für die Tigers vergingen nur wenige Sekunden, bis Samanski erneut zuschlug und das Spiel auf 3:1 erhöhte. Bayreuth zeigte sich leicht geschockt und die Blue Devils nutzten diese Gelegenheit. Nach einem Pass von Gläser auf David Elsner, erhöhten sie in der 27. Spielminute auf 4:1.

Die Blue Devils hatten mehrere Gelegenheiten für einen weiteren Treffer, aber der Torwart der Tigers zeigte sich stark. Dennoch beherrschten die Blue Devils das Geschehen und es dauerte bis zur 32. Spielminute, bis sie auf 5:1 erhöhten. Verteidiger Kurt Davis agierte vor dem Tor der Tigers wie ein Stürmer und schob die Scheibe ins Netz. Die Weidener nahmen danach den Fuß etwas vom Gaspedal und die Oberfranken kamen wieder etwas besser in die Partie. Jaroslav Hübl war auf dem Posten und konnte alles abwehren. Die gelegentlichen Konter der Blue Devils blieben jedoch gefährlich. So verstrichen die letzten Minuten des zweiten Drittels und es stand weiterhin 5:1 für die Blue Devils.

Drei Treffer in 63 Sekunden

Mit einem Torhüterwechsel auf Bayreuther Seite ging es in das letzte Drittel. Joshua Appler stand nun zwischen Pfosten im Tigers Tor. Es dauerte aber nur zweieinhalb Minuten, da brach das Unheil über ihn herein. Von seinen Vorderleuten komplett im Stich gelassen, kassierte er innerhalb von 63 Sekunden drei Treffer. Die Torschützen waren Nagtzaam, Vladislav Filin und Elsner.

Als Kapitän Dennis Thielsch auf die Strafbank musste, war David Stach für die Tigers zum 8:2 erfolgreich. Nur wenige Sekunden später ein herausragender Pass von Davis auf Gläser, der Appler zum 9:2 überwinden konnte. Bayreuth wollten ein zweistelliges Ergebnis unbedingt verhindern, was allerdings nur bis zur 52. Spielminute anhielt. Dann zog Davis von der blauen Linie ab und Elsner fälschte unhaltbar für Appler zum 10:2 ab.

VGN Nürnberg – Phase1
VGN Nürnberg – Phase1

Die Blue Devils hatten danach genug vom Tore schießen und ließen mehrere Möglichkeiten, auch in Überzahl, ungenutzt liegen. Die einzige emotionale Auseinandersetzung gab es dann kurz vor der Schlusssirene. Dennoch blieb es eine von beiden Mannschaften sehr faire Partie. Zwei Minuten vor dem Ende gab es eine weitere Strafzeit für Adam Schusser. Als dann in Unterzahl ein Weidener Stürmer durchbrach und auf das Gästegehäuse zulief, konnte dieser nur mit einem Foul vom Puck getrennt werden. Zum daraufhin fälligen Penalty durfte Samanski anlaufen, den aber Appler entschärfen konnte. Die Partie endete schließlich mit einem überraschenden, jedoch völlig verdienten Endstand von 10:2 für die Blue Devils.

Buchwieser sichtlich zufrieden

Bayreuth Trainer Rich Chernomaz war natürlich enttäuscht: „Wir haben im ersten Drittel noch gut mitgespielt, aber das zweite und auch das dritte Drittel war eine Katastrophe. Weiden hat unglaublich gespielt, mit viel Druck und sie haben eine super Mannschaft. Nun gilt es, das Spiel schnell vergessen“. Sebastian Buchwieser meinte dazu: „Wir haben uns auf das Derby gefreut und es war auch ein würdiger Rahmen mit einer sehr guten Stimmung. Nach dem ausgeglichenen ersten Drittel ist die Partie durch die Strafzeiten auf unsere Seite gekippt. Was heute besonders wichtig war, wir haben die Zweikämpfe gewonnen und bis zum Schluss sehr gut gespielt. Es war ein gelungener Abend“.

Tore:

1:0 Thielsch 02:26
1:1 Schindler 10:38

2:1 Samanski 22:02
3:1 Samanski 25:02
4:1 Elsner 26:41
5:1 Davis 31:23

6:1 Nagtzaam 42:30
7:1 Filin 43:03
8:1 Elsner 43:33
8:2 Stach 46:27
9:2 Gläser 47:55
10:2 Elsner 51:53