Bezirksliga-Nord-Auftakt: Wird der FC Amberg wieder die alte Macht an der Vils?
Bezirksliga-Nord-Auftakt: Wird der FC Amberg wieder die alte Macht an der Vils?
Freitag, 20 Uhr, Flutlichtspiel am Schanzl: Während andere noch ihre Schienbeinschoner sortieren, geht’s für den FC Amberg gegen die SG Chambtal um mehr als Punkte – es geht ums Prestige, ums Selbstverständnis und um eine Wiederauferstehung in der alten Fußballseele der Vilsstadt.
Nach dem bitteren Landesliga-Abstieg stellt sich der FC nicht etwa tot, sondern neu auf: Mit dem Spielertrainer-Duo Friedrich Lieder und Mario Zitzmann kommen zwei Haudegen, die nicht nur auf dem Platz führen, sondern auch außerhalb neue Akzente setzen sollen. Der eine als Dirigent im Zentrum, der andere als Defensiv-Bollwerk mit Regionalliga-Stallgeruch.
Kein Gerede vom Aufstieg – aber …
Natürlich spricht keiner laut vom direkten Wiederaufstieg – aber alle denken ihn. Zitzmann, der Zwei-Meter-Mann mit Bayreuth-Vita, formuliert’s diplomatisch: „So erfolgreich wie möglich“ wolle man sein. Und Fritz Lieder sekundiert mit verhaltenem Optimismus, der zwischen den Zeilen nach Höherem duftet.
Wer gegen den Landesliga-Topclub ASV Burglengenfeld ein 2:2 rausholt, ohne in voller Besetzung zu spielen, hat seine Duftmarke schon gesetzt. Und wer sich bei der Generalprobe nicht selbst feiert, sondern weiter feilt, der meint es ernst.
Eine Bezirksliga, die es in sich hat
Doch so einfach wird das nicht. Vizemeister Weiden II, der ambitionierte FC Wernberg mit Knipsertrainer Bastian Lobinger oder Bezirksliga-Veteran Hahnbach – sie alle wittern ihre Chance. Die SpVgg Pfreimd gibt sich zwar defensiv, hatte aber eine starke Vorbereitung.
Und dann wären da noch die Aufsteiger: Ursulapoppenricht, aus der Kreisklasse durchmarschiert wie einst RB Leipzig – und Schirmitz, mit Rückkehrer-Mentalität und Defensivkompaktheit. Bernd Wagners Lieblingsverein wird sich also auf ein Haifischbecken einstellen müssen. Doch: Wer als Favorit gilt, muss liefern – und genau das ist der Plan.
Kader mit Perspektive – und Potenzial
Der personelle Aderlass war heftig, aber nicht unheilbar: 20 Abgänge, darunter Leistungsträger wie Tim Schreiner und Paul Fischer. Doch der FCA kontert mit einer Wundertüte an Talenten und Routiniers: Vislan Lalayev im Tor (noch verletzt), der erfahrene Marko Smodlaka als Rückhalt, Rückkehrer wie Jamario Carswell, spielstarke Neuzugänge wie Silva Pereira und Nachwuchshoffnungen à la Daniil Chaika.
Letzter Coup: Houshiar Darwich – technisch versiert, menschlich ein Volltreffer. Noch nicht spielberechtigt, aber heiß wie Frittenfett.
Was bleibt? Ein Auftrag.
Der Amberger Formel-1-Unternehmer Bernd Wagner glaubt an die Kraft des Fußballs – und an den Mythos FC Amberg. Eine Stadt, ein Stadion, ein Versprechen: Wer am Schanzl den Ball laufen lässt, will mehr als Bezirksliga.
Ab Freitag wird’s ernst. Die Mission Wiederaufstieg beginnt – in kurzen Stutzen, mit langen Schatten und großen Hoffnungen.
Zugänge & Abgänge FC Amberg
Neuzugänge:
- Friedrich Lieder (DJK Gebenbach)
- Mario Zitzmann (SpVgg Bayreuth II)
- Marko Smodlaka (SpVgg SV Weiden II)
- Jamario Carswell, Edgard Becker (beide SV Raigering U19)
- Michel Silva Pereira (SV Ettmannsdorf)
- Jannik Meier (TuS/WE Hirschau)
- Daniil Chaika (eigene U19)
- Vislan Lalayev (SV Köfering)
- Valentin Graml (1. FC Rieden)
- Houshiar Darwich (Handren SC, noch nicht spielberechtigt)
Abgänge (Auszug):
- Tim Schreiner (DJK Gebenbach)
- Paul Fischer, Eduard Baumbach, Illia Podhorny (VfB Rothenstadt)
- Paul Götz, Leon Schreiner (SF Ursulapoppenricht)
- Mandela Singh-Sharpe (Fortuna Regensburg)
- Justin Klein (SC Kirchenthumbach)
- u.v.m.




