Das kleinste Projekt der Welt in Vohenstrauß ist Teil der Architektouren
Das kleinste Projekt der Welt in Vohenstrauß ist Teil der Architektouren
Von Harald Schendera
Mit zwei Quadratmetern Nutzfläche ist es das kleinste unter den 216 Bauvorhaben, die der Beirat der Architektenkammer für die diesjährige Ausgabe ausgewählt hat. Geplant hat es der Vohenstraußer Architekt Volker Schwab. Im Booklet der Architektouren wird es in den Kategorien „Kultur“ und „Bauen im Bestand“ mit dem Titel „Das kleinste Projekt der Welt“ geführt – und ist versehen mit dem Zusatz: „Geniale Wiederverwendung einer Falschfertigung“.
Die Geschichte einer Bank
So kam es dazu: Für ein Wohnhaus, das das Büro geplant hat, wurde eine Sichtbetonplatte, die für einen Kaminofen gedacht war, versehentlich spiegelverkehrt gegossen. „Wir wollten die Platte unbedingt wiederverwenden und kamen auf die Idee, sie als Bank vor unser Büro zu setzen“, erzählt Schwab.
Seit letztem Jahr ragt sie dort nun, sorgfältig eingesetzt und mit einem Ausschnitt für die Strauchrose versehen, freitragend aus der Wand. Sie ist ordentlich genehmigt und wird rege genutzt. Wie es der Zufall will, hat sie die gleiche Farbe wie der Sockel des Hauses.
„Objektiv nachvollziehbare Nachhaltigkeit“
In die Architektouren aufgenommen wurde sie wohl auch deshalb, weil der auswählende Beirat der Architektenkammer seit 2023 auf „objektiv nachvollziehbare Nachhaltigkeit“ achtet – ein Kriterium, das diese Bank sicher erfüllt.
Im Landkreis Neustadt/WN können außerdem die Generalsanierung der Stadthalle in Grafenwöhr von Reinhold Krausch und die Generalsanierung des Gymnasiums Neustadt/WN von Peter und Christian Brückner besichtigt werden. In Weiden stellt Karlheinz Beer in der Oskar-von-Miller-Straße 14 die Neugestaltung eines Bürozugangs mit CI-Konzept vor.
Architektouren
Die Architektouren sind eine jährlich stattfindende Präsentation von Architektur in ganz Bayern direkt am Standort des jeweiligen Projekts. Im Rahmen der Besichtigungstermine dürfen Blicke hinter sonst meist verschlossene Türen geworfen werden.
Zugleich können informative Gespräche mit den Planern und vielen Bauherren geführt werden. Sämtliche vorgestellten Projekte sind in den letzten drei Jahren entstanden.
Weitere Infos gibt es hier.




