Herbstbelebung am Arbeitsmarkt in Weiden trotz schwacher Konjunktur

Herbstbelebung am Arbeitsmarkt in Weiden trotz schwacher Konjunktur

Der Arbeitsmarkt im Bezirk der Agentur für Arbeit Weiden mit den Regionen Weiden, Neustadt/WN und Tirschenreuth zeigt im Oktober 2025 eine jahreszeitlich typische Belebung. Die Zahl der Arbeitslosen sank auf 4.855 und damit um 394 Personen gegenüber September, lag aber um 116 Personen über dem Vorjahreswert. Die Arbeitslosenquote betrug 4,0 Prozent und unterschritt das Vormonatsniveau um 0,3 Prozentpunkte.

Herbstbelebung stützt vor allem junge Menschen

Deutlich profitierten junge Menschen, Frauen und ausländische Arbeitslose vom Rückgang. In der Altersgruppe der 15- bis unter 25-Jährigen verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen um 76 Personen beziehungsweise 12,7 Prozent. Bei Frauen sank sie um 242 Personen beziehungsweise 9,9 Prozent und bei ausländischen Arbeitslosen um 125 Personen beziehungsweise 8,6 Prozent.

Bernhard Lang, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Weiden, sagt: “Erfreulicherweise ist die saisonal typische Herbstbelegung in diesem Jahr nicht ausgeblieben – auch wenn sie auf einem höheren Arbeitslosigkeitsniveau als in den Vorjahren einsetzt. Positiv ist die Tatsache, dass fast alle Personengruppen von dieser Entwicklung profitieren konnten. Insbesondere junge Menschen konnten nach dem Ende ihrer schulischen oder beruflichen Ausbildung eine neue Beschäftigung aufnehmen oder in eine berufliche Weiterbildung, eine weiterführende Schule bzw. ein Studium starten”.

Die Zurückhaltung vieler Betriebe prägte weiterhin den Stellenmarkt, dennoch blieb Bewegung im System. “Die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen liegt mit 65 Stellen knapp unter dem Niveau des Jahres 2019, also vor Beginn der Corona-Pandemie. Dies zeigt, dass es auf dem regionalen Arbeitsmarkt trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen eine hohe Dynamik an Zu- und Abgängen gibt. Gleichzeitig ist erkennbar, dass viele Betriebe bei Neueinstellungen weiterhin vorsichtig agieren. Entscheidend wird sein, dass das Stellenangebot in den kommenden Monaten nicht weiter zurückgeht.”

Im Oktober meldeten Unternehmen 377 neue Arbeitsstellen, 22 mehr als im September und 45 mehr als vor einem Jahr. Insgesamt waren 2.389 offene Stellen im Bestand, vor allem in sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, Verarbeitendem Gewerbe, Baugewerbe, Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz, Gesundheits- und Sozialwesen sowie in freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen. Quer durch die Branchen suchten Betriebe insbesondere Fachkräfte.

Weniger Beschäftigte – konjunktureller Druck bleibt

Bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung zeigte sich die Eintrübung. Zum Stichtag 30. April 2025 arbeiteten knapp 1.200 Menschen weniger als im Vorjahr in der Region. Die Insolvenz von Ziegler, weitere Firmenschließungen sowie Personalabbau vorwiegend in Industriebetrieben beeinflussten die Entwicklung, ebenso eine schwache Konjunktur, Zurückhaltung bei Investitionen und Konsum sowie teils höhere Zölle.

Für die Wintermonate erwartet die Agentur witterungsbedingt erneut Gegenwind, insbesondere im Bau- und Außenbereich, was die Arbeitslosigkeit vorübergehend leicht steigen lassen dürfte. Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) waren 2.454 Personen arbeitslos gemeldet, 280 weniger als im September, aber 199 mehr als vor einem Jahr. Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) registrierten die Häuser 2.401 Arbeitslose, 114 weniger als im September und 83 weniger als vor einem Jahr. Den Anstieg gegenüber dem Vorjahr trug damit ausschließlich die Arbeitslosenversicherung. 49,5 Prozent aller Arbeitslosen bezogen Bürgergeld.