I.S.A. als familienfreundlicher Betrieb ausgezeichnet
I.S.A. als familienfreundlicher Betrieb ausgezeichnet
Die Firma I.S.A. in der Hutschenreuther Straße wurde kürzlich durch den Familienpakt Bayern als familienfreundlicher Betrieb vom Bayerischen Wirtschaftsministerium ausgezeichnet. Wie die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Weiden, Susanne Reinhardt, dazu erklärt, sei das Thema Familienfreundlichkeit in seiner Bedeutung für Arbeitgeber wie Arbeitnehmer in den letzten Jahren in seiner Bedeutung deutlich gestiegen. Schwerpunkt sei hierbei insbesondere die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, wobei der Bereich Familie, Betreuungs- und Pflegeaufgaben gleichermaßen beinhaltet und sowohl Mütter als auch Väter betreffe.
Teilzeitmodelle und flexibles Arbeiten
Das Spektrum der möglichen familienfreundlichen Maßnahmen aus Arbeitnehmersicht sei breit gefächert und hänge jeweils vom Einzelfall ab, meint Reinhardt. Sicherlich dazu zählen könnten Maßnahmen wie: flexible Arbeitszeiten, Teilzeitmodelle, mobiles Arbeiten, Kontakthalten zu Mitarbeiter mit Pflege- und Betreuungsaufgaben, Sammeln und Zurverfügungstellen von relevanten Informationen. “Wichtig ist sicherlich auch die Bereitschaft, individuelle Lösungen zu finden.”
Vor allem Angebot für alleinerziehende Mütter – aber nicht nur
Das Weidener Unternehmen im Industriegebiet Brandweiher beschäftigt 85 Mitarbeiter. Gut die Hälfte der Belegschaft profitiert vom liberalen Arbeitszeitmodell der Firma. Was die Jury letztendlich überzeugt habe? “Wir bieten auch Teilzeitausbildung an”, erklärt Firmeninhaber Markus Schell, der den Betrieb gemeinsam mit Roland Nitsche führt. “Dieses Angebot nehmen vor allem alleinerziehende Mütter an.” Die hätten oft nur ein paar Stunden Zeit pro Tag. Solange eben der Nachwuchs in der Kinderbetreuung sei. “Die Frauen arbeiten flexibel, können sich ihre Zeiten selbst auswählen.” Und die Mitarbeiterinnen würden hinterher in ein festes Arbeitsverhältnis mit derselben Flexibilität übernommen.
“Wir richten uns nach unseren Mitarbeitern”
Die unterschiedlichen Arbeitsmodelle, die seine Firma anbiete, könne er gar nicht alle aufzählen, berichtet Schell. “Wir richten uns nach unseren Mitarbeitern. Wir nehmen Rücksicht auf Kinder und Pflege.” Diese beiden Punkte, Ausbildung und Kinderbetreuung, seien bei der Preisverleihung in München auch hervorgehoben worden. In den Genuss der flexiblen Arbeitszeiten kämen natürlich auch Männer. “An gewissen Tagen sind sie im Homeoffice, an gewissen Tagen im Büro. Wir haben auch einen alleinerziehenden Vater in der Firma.”
Ausgebildete Fachkräfte
Die besonderen Arbeitszeitmodelle betreffe besonders die Fertigungsabteilung. “Dort liegt unser Frauenanteil bei 80 Prozent.” Man dürfe das nicht falsch sehen. Das seien keine Hausfrauen, die nebenbei arbeiteten. Hier seien Fachkräfte beschäftigt, ausgebildete Elektronikerinnen, erklärt Schell. I.S.A. fertigt Schaltschränke. “Wir liefern die komplette Automatisierungstechnik für den Kunden. Das beginnt bei der Planung und geht weiter über Programmierung, Steuerung und Montage vor Ort. Wir machen sehr viel Automatisierungstechnik für Automobilfirmen, aber auch für Kläranlagen und Schifffahrtsschleusen.” Ein zweites Standbein wurde erst kürzlich geschaffen: Photovoltaik.
Dreißigseitiges Bewerbungsformular
Bewerben mussten sich die Betriebe für den Wettbewerb über ein dreißigseitiges Formular, erklärt Schell. “Darin wurden sämtliche Daten abgefragt.” Wie viele Mitarbeiter in Teilzeit? Wie viele Mitarbeiter mit flexiblen Arbeitszeiten? Aufgrund dieses Fragebogens sei die Auswahl erfolgt. “Dann kam eine Jury – aufgrund Corona online – und befragte Mitarbeiter im Vieraugengespräch, um sich zu vergewissern, ob die Angaben in den Fragebögen auch stimmten.” Der Preis ist eine Urkunde und ein Award aus Glas.



