Post von der E.ON: Für die Stromkunden wird es schon bald recht teuer
Post von der E.ON: Für die Stromkunden wird es schon bald recht teuer
E.ON-Kunden, die in diesen Tagen Post von ihrem Stromanbieter bekommen haben, tränen die Augen. Der Konzern kündigt für den 1. Juni eine satte Erhöhung bei der Grundversorgung an. Statt bislang 35 Cent müssen dann brutto 48 Cent pro Kilowattstunde berappt werden, ein ordentliches Plus von fast 40 Prozent.
Hohe Einkaufspreis werden zeitversetzt weitergegeben
Auf Nachfrage von OberpfalzECHO begründet eine Sprecherin des Energie-Konzerns diesen Preissprung. Um die Stromversorgung in diesem Jahr sicherzustellen, musste man im vergangenen Jahr teuer an den Großhandelsmärkten einkaufen. “Wir haben diese hohen Strom-Einkaufskosten überdurchschnittlich lange und erfolgreich abgefedert”, betont sie. So konnten die Kunden gerade während der Hochphase der Energiekrise noch von günstigen Konditionen profitieren. Und die gelten auch aktuell weiter. So liegt der Arbeitspreis in der Oberpfalz noch bei 30 Cent pro Kilowattstunde. Das wird sich zum 1. Juni aber schlagartig ändern. Dann werden die hohen Einkaufspreise aus dem Vorjahr zeitversetzt an die Kunden weitergegeben.
Krise ist noch nicht vorbei
Eine Preis-Entwarnung kann die E.ON-Sprecherin allerdings noch nicht geben, auch wenn man seit Jahresbeginn “Entspannungstendenzen” auf dem Strommarkt ausgemacht habe. Aktuell kostet die Megawattstunde 150 Euro, im September 2021 war sie noch für unter 80 Euro zu haben. “Die Krise ist nicht vorbei”, betont sie. Sobald sich aber ein Spielraum für Preissenkungen ergibt, würden die Kunden davon profitieren. “Wir prüfen das laufend”, erläutert sie.
“Wenn die Stromanbieter jetzt hohe Preise verlangen, liegt das an Einkaufspreisen an der Strombörse, die wegen des Ukraine-Kriegs und der Gaskrise vor allem 2022 sehr hoch waren. Vereinfacht gesagt: Was die Stromanbieter letztes Jahr teuer kaufen mussten, reichen sie oft erst jetzt an ihre Bestandskunden weiter”, erklärt Benjamin Weigl, Energieexperte beim Geldratgeber Finanztip.
Neukunden profitieren von den sinkenden Strompreisen
Von den mittlerweile wieder deutlich gesunkenen Strompreise könnten tatsächlich aber Neukunden profitieren. “Wer jetzt einen neuen Stromvertrag abschließt, zahlt oft nur 30 bis 35 Cent pro Kilowattstunde”, weiß Weigl. Deutlich weniger als die Strompreisbremse von 40 Cent. Mittelfristig rechnet auch der Energieexperte mit sinkenden Strompreisen, wenngleich der Bedarf etwa durch Wärmepumpen und die E-Mobilität weiter steigen wird.
Den günstigsten Stromanbieter selber ermitteln
Der Geldratgeber Finantip bietet einen Stromrechner an, der die Tarife der großen Vergleichsportale Check24 und Verivox bündelt und sie durch die verbraucherfreundlichen, strengen Finanztip-Kriterien filtert. Billiganbieter, die in der Vergangenheit negativ aufgefallen sind, tauchen dort gar nicht mehr auf. “Findet man ein günstiges Angebot, ist der Wechsel des Stromanbieters innerhalb weniger Minuten erledigt”, sagt Weigl. Den Stromvergleich findest Du hier: https://www.finanztip.de/stromvergleich

