“Houst a Hirn, lousd as Handy lieng”- Aktion für mehr Sicherheit

Tirschenreuth. Gemeinsam stellten die Initiatoren die Aktion „Houst a Hirn, lousd as Handy lieng“ im Landratsamt in Tirschenreuth vor. Mit dem Projekt wollen die Verantwortlichen dazu anregen, seine Handynutzung im Straßenverkehr kritisch zu hinterfragen. 

Houst a Hirn Aktion Smartphone Landkreis Tirschenreuth

Der Kreisjugendring Tirschenreuth, die Verkehrswachten Kemnath und Tirschenreuth sowie die Polizeiinspektionen Tirschenreuth, Kemnath und Waldsassen wollen mit dem Projekt und den dazugehörenden Aktionen die Bevölkerung und Verkehrsteilnehmer im Landkreis Tirschenreuth, insbesondere junge Menschen, über die Gefahren und Risiken bei einer Ablenkung von Handys im Straßenverkehr informieren und sensibilisieren.

Schirmherren der Aktion sind der Landrat des Landkreis Tirschenreuth, Wolfgang Lippert und der Polizeipräsident des Polizeipräsidiums Oberpfalz, Gerold Mahlmeister. Die Leiter der Polizeiinspektionen Kemnath (EPHK Bernhard Gleißner), Polizeiinspektion Tirschenreuth (EPHK Werner Schönfelder) und der Polizeiinspektion Waldsassen (EPHK Reinhold Schreyer) waren sich einig:

Ablenkung ist eine zunehmende und oft unterschätzte Gefahr im Straßenverkehr.

Houst a Hirn Aktion Smartphone Landkreis Tirschenreuth

Eine Sekunde Ablenkung genügt, um bei 50 km/h 14 Meter im Blindflug unterwegs zu sein. Bei einer Geschwindigkeit von 80 Stundenkilometern beträgt die „blinde Strecke“ bereits 22 Meter. „Junge Menschen benützen Smartphones – das gehört heute zur Kommunikation einfach dazu“, so Jürgen Preisinger, 1. Vorsitzender des Kreisjugendrings Tirschenreuth. Jugendliche verwenden das Gerät vor allem um Nachrichten zu tippen. Aus diesem Grund sind gerade junge Menschen die vordringlichste und bedeutendste Zielgruppe der Aktion. Aber auch ältere Menschen spielen hierbei eine wichtige Rolle, da sie gerade Vorbilder für junge Menschen sein sollten.

Mehr Verkehrssicherheit durch entsprechende Aktionen

„Dass die Ablenkung durch das Smartphone am Steuer eine zunehmende Gefahr im Straßenverkehr ist, ist uns allen bewusst. Schließlich ist das Smartphone unser ständiger Begleiter geworden“, so die beiden Vorsitzenden Josef Krauß und Walter Landgraf der jeweiligen Verkehrswachten Kemnath und Tirschenreuth. Eine Sensibilisierung und eine Erinnerung an die Risiken sind notwendig. Dementsprechende Aktionen tragen daher zur Verkehrssicherheit bei, waren sich vor allem die beiden Schirmherren einig.

Landrat Wolfgang Lippert findet die Aktion hervorragend, da die Kooperationspartner am Puls der Zeit sind und wieder eine Vorreiterrolle einnehmen. Er war von Anfang an von dieser Präventionsaktion begeistert. “Der zum ersten Mal vorgestellte Kurzfilm des Jugendmedienzentrums T1 „Think twice“, der von deutsch/tschechischen Jugendlichen gedreht wurde, passt dazu sehr gut.”

Auch Polizeipräsident Gerold Mahlmeister findet die Aktion sehr gelungen, da sie vor allem junge Menschen anspricht. Den Verkehrsteilnehmern sollte bewusst sein, dass eine Handynutzung während des Autofahrens kein „Kavaliersdelikt“ darstellt. Das Verbot muss sich in der Gesellschaft genauso etablieren, wie das Verbot „Alkohol am Steuer“.

Filme, Plakate, Radio-Werbung

Houst a Hirn Aktion Smartphone Landkreis Tirschenreuth

Mit der Aktion „Houst a Hirn, lousd as Handy lieng“ will man die bereits deutschland- und bayernweiten Aktionen zu dem Thema „Ablenkung im Straßenverkehr“ unterstützen und gezielt im Landkreis Tirschenreuth durchführen um die Zielgruppe bewusst und persönlicher ansprechen zu können. Dazu soll auch die eigene Wortmarke in Mundart beitragen. Dadurch und durch eine eigene Aufmachung erhofft man sich eine bessere Erreichbarkeit und eine wesentlich stärkere Sensibilisierung für die Risiken der Handynutzung im Straßenverkehr.

Durch den Slogan und die Animationen soll Aufmerksamkeit erzeugt werden. Der Slogan soll zum Nachdenken anregen. Die Werbeagentur „Advance-Media“ in Erbendorf, welche für die Gestaltung der Werbemedien zuständig ist, unterstützt die Aktion. So wurde neben entsprechendem Werbematerial wie Banner, Roll-Ups und Plakate eigens ein eigener Radiospot entwickelt. Außerdem stellte das Jugendmedienzentrums T1 mit der Berufsschule Wiesau und der Berufsschule Eger den Kurzfilm „Think twice“ vor – ein deutsch/tschechisches Medienprojekt. Auffallend sind die eigens für die Aktion hergestellten Lenticularkarten. Mit einem Wechseleffekt „vorher-nachher“ wird nochmals besonders auf den „Blindflug“ hingewiesen, der bei einer Ablenkung mit Smartphones vorliegt.

Ein Eyecatcher werden sicherlich die Folienbeklebungen auf den Bussen von ESKA Tirschenreuth und Steinwald-Express Erbendorf sein. Die Organisatoren bedanken sich bei allen Unterstützern der Aktion.

Die Aktion wird weiterhin über Facebook, Internet und den internen Möglichkeiten der Kooperationspartner beworben. Weitere Aktionen, wie z.B. beim Boxxenstopp in Weiden am 14.05.2017, beim Kreisjugend- und Familientag am 24.06. in Plößberg sollen durchgeführt werden. Zudem sollen Fahrzeuganhaltungen der Polizei mit Übergabe der Flyer/Postkarten und Gesprächen mit den Verkehrsteilnehmern zur Sensibilisierung der Risiken und Gefahren mit der Ablenkung im Straßenverkehr im Landkreis Tirschenreuth beitragen.

Houst a Hirn Aktion Smartphone Landkreis Tirschenreuth
Sie stehen hinter dem Projekt: (von links) Jürgen Preisinger (KJR), Josef Krauß (Verkehrswacht Kemnath), Werner Schönfelder (PI Tirschenreuth), Reinhold Schreyer (PI Waldsassen), Walter Landgraf (Verkehrswacht Tirschenreuth), Bernhard Gleißner (PI Kemnath), Marco Vollath und Daniela Kunz (Advance Media) sowie die Schirmherren Landrat Wolfgang Lippert und Polizeipräsident Gerold Mahlmeister

Handy am Steuer – Verkehrsordnungswidrigkeit

Werden Sie im Straßenverkehr mit Handy am Steuer erwischt, müssen Sie mit einem Bußgeld rechnen. Seit der Punktereform zum 1. Mai 2014 wurde das Bußgeld stark erhöht. Bezahlte man bisher laut Punktekatalog für das Handy 40 Euro Strafe, müssen Sie sich mittlerweile auf 60 Euro Bußgeld einstellen. Hinzu kommt bei der Nutzung des Handys ein Punkt in Flensburg. Kommt es durch dieses Fehlverhalten zu einem Unfall, kann die Kaskoversicherung die Übernahme der Schäden verweigern. Im Einzelfall kann das grob fahrlässige Verhalten auch rechtliche Konsequenzen haben.

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