Mehrzweckhalle ab September wieder einsatzbereit

Weiden. Die Mehrzweckhalle ist seit Längerem wieder frei. Die Flüchtlinge, die dort in der Notunterkunft untergebracht waren, sind nicht mehr da. Über 200 waren es zu den Spitzenzeiten. Schon im September kann die Halle wieder genutzt werden. 

Der Boden musste professionell gereinigt werden. Ein paar Kaugummis entfernt, Linien wieder nachgezeichnet werden. Insgesamt kostete die Reinigung 1.886 Euro. Diese Kosten werden an die Regierung der Oberpfalz weiter gegeben. Auch die sanitären Anlagen sollten bis Schulbeginn wieder in Schuss sein. Die Instandsetzung war schon 2015 in den Haushalt eingestellt worden, wurde dann aber zurückgestellt, da die Halle dann als Notunterkunft herhalten musste. Renoviert wurden die Bäder und Toiletten wegen Legionellenbefall.

Auch der Hallenboden ist wohl schon seit Längerem sanierungsbedürftig und in die Jahre gekommen. An einzelnen Stellen ist die Unterbodenkonstruktion gebrochen, im Boden sind Risse und Dellen. Dieser Verschleiß kam über die Jahre: Die Halle wurde immerhin für viele Sportgruppen, Veranstaltungen und Sportunterricht genutzt. Den Boden zu erneuern würde rund 500.000 Euro kosten.

Hut ab für freiwillige Arbeit in Notunterkunft

Trotz des alten Fußbodens könne die Halle aber ab September wieder ohne Bedenken für Training und Freizeit genutzt werden. Dagmar Nachtigall, CSU, lobte die Angaben des Sozialamtes: “Danke für die klaren Antworten auf unsere Fragen.” Außerdem bedankte sie sich auch bei allen Ehrenamtlichen, die in der Mehrzweckhalle die Flüchtlinge betreut hatten: “Das kostet viel Zeit und Energie! Hut ab!”. Dem stimmten alle Stadträte mit Klopfen und Klatschen zu.

Die Stadträtin wollte aber auch wissen, ob es denn wieder sein könnte, dass die Halle als Notunterkunft genutzt werden müsse, ob es eine Garantie für die Vereine gäbe, wenn die jetzt Veranstaltungen dort planen würden.

Eine Planungssicherheit gibt es nicht,

so Oberbürgermeister Kurt Seggewiß, “wenn wieder eine ähnliche Situation kommt, dann müssen wir wählen zwischen der Turnhalle der Europaberufsschule und der Mehrzweckhalle.” Alle Pläne einen Neubau zu schaffen seien tot, da der Flüchtlingsstrom nachgelassen habe und es jetzt Erstaufnahmezentren gäbe.

Flüchtlingszahlen in Weiden

Im Moment leben 543 Asylbewerber in der Max-Reger-Stadt. Die meisten von ihnen kommen aus dem Irak (29%) und Syrien (25%). 17 Prozent der Asylbewerber stammen aus der ehemaligen Sowjetunion. 

Die Gemeinschaftsunterkunft in den Wohncontainern in der Kasernenstraße ist weitgehend belegt. Außerdem gibt es im Stadtgebiet vier weitere Teilgemeinschaftsunterkünfte und 22 dezentrale Unterkünfte. 

Besonders gelobt wird immer wieder die Arbeit der an den Unterkünften tätigen Ehrenamtlichen der Diakonie und des Roten Kreuzes und Mitarbeitern der Asylberatungsstelle. Außerdem steht das Netzwerk Asyl den Flüchtlingen mit viel Engagement mit Rat und Tat zur Seite. 

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