Klosterbläser in Speinshart feiern Jubiläum ohne Dirigenten

Klosterbläser in Speinshart feiern Jubiläum ohne Dirigenten
Seit zehn Jahren tauchen die Blasmusikantinnen und -musikanten aus Speinshart und Umgebung in die Welt der Töne und Rhythmen ein und finden mit Kopf, Herz und Hand die richtigen Töne. Am Tag der Deutschen Einheit wird „jubiliert“. Wir feiern die deutsche Wiedervereinigung und wir feiern Bayern, Speinshart und die Gemütlichkeit, heißt es am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, im Gemeindezentrum Speinshart. Den Feiertag wählten die Speinsharter Klosterbläser, um ein kleines Jubiläum zu begehen. Schon im „Marsch der Bayern“ heißt es: „Fest und einig tönt die Bitt. Lasst sie uns auch heut erneuern, treu sind wir auf Schritt und Tritt“. Es ist die Treue und Begeisterung von 17 jungen und junggebliebenen Akteuren, die seit zehn Jahren begabte Musikantinnen und -musikanten zusammenschweißen.
Im Gemeindezentrum eine Welt voller Musik
Am Freitag heißt es „Aufgspuid wird“. Die Blasmusik im Herzen möchte sich das Ensemble in die Herzen der Hörerschaft spielen. Zum Tag der Deutschen Einheit taucht der große Saal des Gemeindezentrums in eine Welt voller Musik. Nach zehnjähriger Probe- und Probenzeit, verbunden mit bemerkenswerter Anerkennung bei zahllosen Auftritten und Konzerten, bemerkt selbstbewusst Eva Zeitler, eine der großen Nachwuchshoffnungen des Klangkörpers: „Wir sprechen die Sprache der Bayern“.
Tatsächlich bewegt die Kapelle die Massen. Ob Maibaumaufstellen, Bürgerfeste oder Kirchweih, Festumzüge, Fronleichnamsprozessionen, Volkstrauertage, OTV-Volksmusik-Stammtische, Feuerwehr- und Weinfeste, bei kirchlichen Feiertagen oder als Vorband bei Kultveranstaltungen: Die Klosterbläser begeistern mit einem bemerkenswerten Schwung. Überwiegend ist der bayerisch-böhmische Klang zu genießen. Stücke wie der Böhmische Traum, Heimatland, Chodunska oder die Böhmische Liebe gehören bei den „Wunschkonzerten“ zu den musikalischen Highlights. Auch das Gesangsduo Eva Zeitler und Max Rodler bereichert zwischendurch mit hinreißenden Stücken. Für die Blasmusikenthusiasten ein erlesener Ohrenschmaus.
Die Blasmusik im Herzen
Zusammen kamen die 17 Blech- und Holzbläser aus purer Freude am Musizieren. Herausgekommen ist eine begeisterungsfähige Truppe von Musikerinnen und Musikern, die mit viel Hingabe die Herzen der Blasmusikfans erobert. An die Anfänge des Klangkörpers erinnert sich Eva Zeitler. Besonders hebt sie das Engagement von Prior Adrian Kugler hervor. Jede Ortschaft sollte eine eigene Blaskapelle haben, zitiert Eva Zeitler den Chorherrn der Prämonstratenserabtei. Diesem Credo aus der schwäbischen Heimat des Paters folgend entwickelte sich mit der „Schubkraft“ des Priors Schritt für Schritt ein bodenständiges Ensemble, das sich heute mit seiner Freude an der Blasmusik als verbindende Kraft bayerischen Lebensgefühls erweist.
Das Musikgut der Kapelle verbindet Generationen. Heimat hören und feiern ist die Intention der bunt gemischten Truppe, zu der auch ein Quereinsteiger gehört. Eva Zeitler erzählt von Christian Gebhardt, der erst „Mitte der Vierzig“ mit geduldsamer Begleitung von Pater Adrian das Schlagzeugspielen erlernt habe und nun zum festen Bestandteil der Kapelle gehöre.
Taktvoll auch ohne Dirigenten
Das Ensemble kommt mit einer weiteren Besonderheit zurecht. „Bei uns gibt es keinen Dirigenten, der Bass und das Schlagzeug geben den Takt vor“, verrät Eva Zeitler. Mit präzisen Absprachen, mit Improvisieren und der Bereitschaft der Musikanten zum gegenseitigen Hineinhören gelinge auch ein Musizieren ohne offiziellen musikalischen Leiter. Sicher ist Eva Zeitler, dass unter diesen Umständen die Harmonie des Klangkörpers mit Akteuren aus der Gemeinde Speinshart, aus Eschenbach, Kirchenthumbach und Auerbach nicht leidet. Auch der jüngste Zuwachs ist für die Kapelle ein gewaltiges Pfund. Mit Abt em. Hermann Josef Kugler verstärkt ein musikalisches Ausnahmetalent die Klosterbläser. Zwei Chorherren als Ensemblemitglieder versinnbildlichen die kluge Namensgebung der Kapelle als „Klosterbläser“ und die Botschaft: „Ein Weg, auf dem uns Gottes Segen berührt, ist die Musik“.
Am 3. Oktober Jubiläumskonzert
Nun hat sich die Kapelle zum Ziel gesetzt, die Blasmusikfreunde der gesamten Region am Tag der Deutschen Einheit mit einem Jubiläumskonzert zu erfreuen. Das Repertoire wird gewohnt typisch bayerisch-böhmisch sein, verspricht Eva Zeitler. Bekannte Klassiker und Ohrwürmer werden die Besucher begeistern. Das Konzert im großen Saal des Gemeindezentrums beginnt um 14 Uhr. Bewirtet werden die Besucher mit Kaffee und von fleißigen Hausfrauen gebackenen Torten und Kuchen.




