Tännesberger Brauweiher soll als Biotop erhalten bleiben
Tännesberger Brauweiher soll als Biotop erhalten bleiben
Verstärkt durch das geplante Baugebiet „Kohlbuch II“ wird die Herausforderung der Oberflächenentwässerung für die Kreisstraße und das Gebiet oberhalb des „Brauweihers“ immer größer und dringender. „Bevor wir hier Baurecht schaffen können, muss dieses Problem gelöst werden“ betonte Erster Bürgermeister Ludwig Gürtler und gab dazu eine Machbarkeitsstudie in Auftrag, die von Wolfgang Kraus vom gleichnamigen Planungsbüro aus Weiherhammer erstellt und vorgetragen wurde.
Zwei Varianten zur Ableitung des Oberflächenwassers
Um das anfallende Oberflächenwasser ableiten zu können, sind die bestehenden Kanäle entsprechend zu vergrößern oder zusätzliche Ableitungen herzustellen. Ein Problem besteht aber insbesondere in der Schaffung eines Notüberlaufs bei Starkregen, der beim Regenrückhaltebecken in offener Bauweise (Mulde, Graben) hergestellt werden sollte.
Es werden zwei Varianten aufgezeigt
Bei Variante 1 wird der Brauweiher als Regenrückhaltebecken mit einem Ablaufbauwerk ausgebaut. Der „Drosselablauf“ erfolgt in die bestehende Ablaufleitung die in das Rückhaltebecken „Ziegeltrath“ führt. Für den Notüberlauf ist in die Straße eine Ablaufrinne einzubauen. Sollte vom Wasserwirtschaftsamt eine Reinigung des Oberflächenwassers gefordert werden, ist im weiteren Verlauf ein Retentionsbecken zu errichten. Das wertvolle „Biotop Brauweiher“ würde damit der Vergangenheit angehören. Die Gesamtkosten werden auf 563.000 Euro geschätzt.
Bei Variante 2 wird der Brauweiher nicht als Regenrückhaltebecken genutzt, erhält aber neben der erforderlichen Dammsanierung einen Notüberlauf mit Anschluss an den zu errichtenden Regenwasserkanal, der den Ablauf aus dem Baugebiet „Kohlbuch II“, Auf der Trath und der Oberviechtacher Straße aufnimmt. Ebenso kann ein Teil der Straßenabläufe angeschlossen werden. Im weiteren Verlauf kann außerhalb der Bebauung ein Regenrückhaltebecken mit eventuell zusätzlicher Retention errichtet werden.
Sollte es bei Starkregen einen Rückstau geben, könnte über Kontrollschächte sowie der Straße, dessen Querschnitt angepasst werden müsste, der Kanal entlastet werden. Eine Entlastung würde es auch bei den Mischwasserkanälen und insbesondere der Kläranlage geben. Die Gesamtkosten werden auf 626.000 Euro geschätzt.
Aufgrund des nicht allzu hohen Kostenunterschieds und der Erhaltung des mit hohem Aufwand erstellten und umgestalteten „Biotops Brauweiher“ war sich der Marktgemeinderat einig, die Variante 2 auch auf Empfehlung der Studie weiterzuverfolgen.
Körperschaftswald Markt Tännesberg
Der von Revierförster Lukas Rupprecht erstellte Jahresbetriebsnachweis 2024 endet mit Einnahmen von rund 37.500 Euro und Ausgaben mit rund 30.500 Euro, sodass ein Überschuss von rund 7.500 Euro erwirtschaftet wurde. Die Einnahmen ergeben sich aus der Holzernte in den verschiedenen Abteilungen, die hauptsächlich zur Verjüngung und Förderung des nachhaltigen Waldbaus, der Kronenpflege und Aufarbeitung des Schneebruchs erforderlich war.
Bei den Ausgaben schlagen hauptsächlich die Kosten im Rahmen der Holzernte, die Anlage von Neukulturen, Bekämpfung des Borkenkäfers, der Zaunbau, die Verkehrssicherung und die Betriebsleitung und Betriebsausführung zu Buche.
Der Jahresbetriebsplan 2025 sieht Einnahmen von rund 40.000 Euro vor, die hauptsächlich aus der Holzernte zur Kronenpflege, der Feinerschließung Mischbaumartenförderung und Auslesedurchforstung erwartet werden. Die geplanten Ausgaben in Höhe von 35.600 Euro sind hauptsächlich für die damit verbundenen Fremdleistungen, dem Nachbessern der Neukulturen und der Betriebsleitung und Betriebsausführung kalkuliert.
Sowohl der Jahresbetriebsnachweis 2024 als auch der Jahresbetriebsplan 2025 wurden einstimmig genehmigt.
FFW Tännesberg und Bauantrag
Einstimmig bestätigt wurden Andreas Kneidl als 1. Kommandant und Josef Geitner als stellvertretender Kommandant der FFW Tännesberg.
Zum Abriss des Gebäudes im Rahmen der Dorferneuerung auf Grundstück Flurnummer 92 Gemarkung Tännesberg und die Errichtung von Parkplätzen für die inhabergeführte Zahnarztpraxis wurde einstimmig das Einvernehmen erteilt.
Haus der Biodiversität
Aufgrund der Kostensteigerungen wurde die Vereinbarung mit dem Amt für ländliche Entwicklung als Vertreter der Teilnehmergemeinschaft einstimmig geändert. Von den förderfähigen Kosten in Höhe von nun drei Millionen Euro sind 2,7 Millionen Euro an Zuwendungen zu erwarten.
Die Kosten zur interaktiven und digitalen Ausstattung für das „Haus der Biodiversität“ betragen voraussichtlich 300.000 Euro. Der Beschluss zur Beantragung sogenannter LEADER-Fördermittel – in nicht unbeträchtlicher Höhe zu erwarten – wurde einstimmig gefasst.
Packstation
Nachdem es keine Post-Annahmestelle in Tännesberg mehr gibt, bemühte sich Bürgermeister Gürtler um eine Packstation, die am Schulparkplatz ihren Standort gefunden hätte. Aufgrund des zu geringen Aufkommens nimmt die DHL Abstand von diesem Vorhaben.
Bekanntgaben des Bürgermeisters
Nach Wegfall der Geheimhaltungsgründe gab Erster Bürgermeister Gürtler bekannt, dass die Baumeisterarbeiten für die Außenanlagen beim „Haus der Biodiversität“ an die Firma Georg Hösl GmbH, Pfreimd, zu einem Auftragswert von 154.639,94 Euro (Brutto), und die Schreinerarbeiten im Neubau – Täferverkleidung Medienraum – zu einem Auftragswert von 51.180,71 Euro (Brutto) vergeben wurden.
Aus dem Gremium
Marktrat Christian Hartinger gab die Beschwerden der Anlieger bei der Einfahrt nach Kleinschwand von der Kreisstraße weiter. Abgesehen von den Gefahren für Kinder wegen zu schnellen Fahrens, werden bei nasser Witterung sogar Häuserfronten in erheblichem Umfang verschmutzt. Mit adäquaten Mitteln, wie eine stationäre Geschwindigkeitsanzeige, soll entgegengewirkt werden.




