Die Naab brennt und der Himmel auch

Die Naab brennt und der Himmel auch

Neustadt/WN. “Ich war selbst geflasht” – Michael Hierold, erster Vorstand des Vereins Neustädter Faschingszug, war nicht der Einzige, der nach der gelungenen Überraschungseinlage seines Elferrates Julian Kuttner schwer beeindruckt war. Der Störnsteiner hatte nicht nur die Waldnaab zum Brennen gebracht, sondern gleich noch den ganzen Himmel.

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„Hut ab! Sowas hat Neustadt noch nicht gesehen“, war aus dem Mund manches altgedienten Bewohners der Kreisstadt zu hören. Gegen 22 Uhr wurde es auf einmal laut. Julian Kuttner, der beim Fest “Die Naab brennt”, dem großen Sommerfest der Neustädter Narren, schon im vergangenen Jahr mit Buchstaben aus Feuer für Begeisterung sorgte, überraschte die Besucher mit einem fünfeinhalb Minuten währenden Feuerwerk, das in der Region seinesgleichen suchen dürfte.

“Sehr viel und professionell zusammengestellt”

Der Störnsteiner Heizungsbauer war in seiner Freizeit bis auf Kulmbach zu einem Fachhändler gefahren, um die Feuerwerksbatterien zu erwerben und sich den Aufbau und den Start mithilfe einer Funkzündanlage erklären zu lassen.

„Leuchtkugeln, laute Blitzknallzerleger – hier war von allem etwas dabei“,

sagte René Jung von der Firma Event Pyrotechnik, der zusammen mit seiner Frau Antje auf Einladung Kuttners nach Neustadt gekommen war. Bei dem Feuerwerk handle es ich um eines der Kategorie zwei, also eines, das grundsätzlich jede Privatperson abfeuern darf. „Nicht wie an Sylvester, sondern sehr viel und professionell zusammengestellt“, erklärte Jung die besondere Wirkung. 600 Schuss Batteriefeuerwerk mit einer Nettoexplosionsmasse von drei Kilogramm ließen den Nachthimmel über der Freizeitanlage mit Fontänen und Funkenregen in allen Farben erleuchten. Das laute, rhythmische und schneller werdende Knallen erzeugte eine regelrechte Dramatik. „Es war so zusammengestellt, dass es am Ende ein schönes, lautes Finale gibt“, sagte Fachmann Jung.

Er hat es super gemacht,

lobte Pyrotechnikerin Antje Jung die Leistung von Julian Kuttner, dem die staunenden Zuschauer kräftigen Applaus spendeten. „Perfekt. Das Feuerwerk war hochprofessionell“, zeigte sich Festbesucher Anton Lebegern begeistert.

Rekordverdächtige Besucherzahlen

Schon vor der tosenden Feuerwerksüberraschung sammelten sich die Festgäste am Ufer der Waldnaab oder säumten das Geländer der Fußgängerbrücke, um im warmgelben Schein der Flammen den Sommerabend zu genießen. Die Gäste würden von Jahr zu Jahr mehr, freute sich Vorstand Michael Hierold. Schon nachmittags stärkten sich die Besucher des parallel stattfindenden Kinderfestes unter dem Veranstaltungsmotto „auf guad bayrisch“ mit Spezialitäten aus dem Freistaat. Zusätzliche Sitzgarnituren wurden herbeigeschafft, gleich mehrmals mussten Getränke und Speisen nachgeordert werden. „Trotz der großzügigen Kalkulation der Mengen reichte es nicht aus. Zuletzt haben wir sogar noch bei einer Tankstelle nachgekauft“, freute sich dritter Vorstand Michael Bauer über den rekordverdächtigen Zuspruch.

Bilder: B. Grimm