Halloween in der Oberpfalz: Viel Lärm um (fast) nichts – Polizei zieht gelassenes Fazit
Halloween in der Oberpfalz: Viel Lärm um (fast) nichts – Polizei zieht gelassenes Fazit
Sinn für einen humorvollen Umgang mit dem keltischen Gruselfest, das mitnichten ein reines Importprodukt aus dem Land der Plastikzähne und Kürbis-Latte-Macchiatos ist, bewies die Feuerwehr Neustadt/Waldnaab. Passend zum Anlass trugen die Firefighter aus der Nordoberpfalz Masken, die in gewisser Weise auch an den Orangen-Mann im Weißen Haus erinnern. 🎃
Das Spektakel aus Masken, Monstern und Marshmallows trat seinen Siegeszug ursprünglich von der grünen Insel Irland aus an. Schon die Kelten feierten mit Samhain das Ende des Sommers und glaubten, dass in dieser Nacht die Grenze zwischen den Welten besonders dünn sei – also gewissermaßen der erste offizielle Anlass für gepflegtes Spuken.
Erst irische Auswanderer machten im 19. Jahrhundert aus diesem uralten Brauch in den USA das, was heute als globales Kürbis-Karneval gilt. Mit anderen Worten: Europa hat sich seinen eigenen Gruseltrend zurückimportiert – diesmal nur mit mehr Plastik, Zucker und Polizei-Einsatzberichten.
Die Geister, die Halloween rief
Während in manchem Vorgarten Plastik-Skelette klapperten, und putzmuntere Teenager aus vermeintlichen Särgen stiegen, hielten sich die echten Gruselmomente für die Oberpfälzer Polizei in Grenzen. Ein paar übermotivierte Feierbiester sorgten mit zu lauter Musik für leichtes Gänsehaut-Feeling bei den Nachbarn, doch nach einem freundlichen Hinweis der Ordnungshüter kehrte meist schnell wieder Ruhe ein. Auch Eierwürfe und Böller-Attacken blieben im Rahmen des saisonüblichen Spuks – kein Grund also, den Notstand auszurufen.
Etwas hitziger wurde es in Nabburg, wo ein 20-jähriger Mann offenbar zu tief ins Glas geschaut hatte und sich mit zwei jüngeren Diskobesuchern anlegte. Der Außenspiegel eines Autos bekam dabei einen Tritt ab, rassistische Beleidigungen inklusive. Zum Glück konnten Zeugen die Situation rasch aufklären – übrig bleibt eine Anzeige und ein verkatertes Erwachen.
Von Geistern und „geistigen Getränken“
In Pfreimd wiederum zeigte ein 35-jähriger E-Scooterfahrer, dass manche lieber auf den Besen hätten umsteigen sollen: Ein Drogentest verlief positiv auf Kokain, die nächtliche Fahrt endete mit einer Blutentnahme und einem Fahrverbot. Abgesehen von diesen Ausreißern hatten die meisten Oberpfälzer Spukgestalten erfreulich friedliche Absichten.
Die Polizei zog eine moderate Bilanz und lobte die Feiernden für ihr rücksichtsvolles Verhalten. So blieb der Halloween-Horror 2025 vor allem auf die Kostüme beschränkt – und der Kater am Morgen das einzig wirklich Gespenstische.




